Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.schen Gewächsen einer Gegend die Beschaffen- §. 183. Anderseits ist aber auch auffallend, daß schen Gewächsen einer Gegend die Beschaffen- §. 183. Anderseits ist aber auch auffallend, daß <TEI> <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000032"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0544" xml:id="pb522_0001" n="522"/> schen Gewächsen einer Gegend die Beschaffen-<lb/> heit ihres Bodens errathen kann; doch hat<lb/> die Vorsehung manchen, für das Menschenge-<lb/> schlecht allerwichtigsten Gewächsen den großen<lb/> Vorzug verliehen, sich entweder leicht an jedes<lb/> fremde Clima zu gewöhnen, so daß z. B. die<lb/> schwächlich scheinenden Getreidearten ꝛc. besser<lb/> als Eichen u. a. noch so robust aussehende<lb/> Bäume in ganz verschiedenen Himmelsstriche;<lb/> die aus Chili abstammenden Kartoffeln nun in<lb/> allen fünf Welttheilen fortkommen ꝛc.; oder<lb/> wenn sie auch an ein bestimmtes Clima gebun-<lb/> den sind, doch daselbst in jeder Art von Bo-<lb/> den gedeihen, wie z. B. die Cocospalme, die<lb/> eben so üppig im steinigen und Sandland als<lb/> im fetten Erdreich vegetirt.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 183.</head><lb/> <p>Anderseits ist aber auch auffallend, daß<lb/> gewisse Länder (wie z. B. das Cap und Neu-<lb/> Holland) eine so große Mannigfaltigkeit von<lb/> recht ausgezeichneten Pflanzen-Geschlechtern<lb/> ausschließlich hervorbringen, und dagegen an-<lb/> sehnliche Ordnungen von Gewächsen großen<lb/> Erdstrichen gänzlich abgehen. So hat der<lb/> heiße Erdgürtel fast keine Kohl- und Rüben-<lb/> arten. So finden sich aus den westindischen<lb/> Inseln vergleichungsweise wenige Laub-Moose<lb/> (<hi rendition="#aq">musci frondosi</hi>) und hingegen desto man-<lb/> nigfaltigere Farnkräuter ꝛc.</p> </div> <div n="2"> </div> </div> </body> </text> </TEI> [522/0544]
schen Gewächsen einer Gegend die Beschaffen-
heit ihres Bodens errathen kann; doch hat
die Vorsehung manchen, für das Menschenge-
schlecht allerwichtigsten Gewächsen den großen
Vorzug verliehen, sich entweder leicht an jedes
fremde Clima zu gewöhnen, so daß z. B. die
schwächlich scheinenden Getreidearten ꝛc. besser
als Eichen u. a. noch so robust aussehende
Bäume in ganz verschiedenen Himmelsstriche;
die aus Chili abstammenden Kartoffeln nun in
allen fünf Welttheilen fortkommen ꝛc.; oder
wenn sie auch an ein bestimmtes Clima gebun-
den sind, doch daselbst in jeder Art von Bo-
den gedeihen, wie z. B. die Cocospalme, die
eben so üppig im steinigen und Sandland als
im fetten Erdreich vegetirt.
§. 183.
Anderseits ist aber auch auffallend, daß
gewisse Länder (wie z. B. das Cap und Neu-
Holland) eine so große Mannigfaltigkeit von
recht ausgezeichneten Pflanzen-Geschlechtern
ausschließlich hervorbringen, und dagegen an-
sehnliche Ordnungen von Gewächsen großen
Erdstrichen gänzlich abgehen. So hat der
heiße Erdgürtel fast keine Kohl- und Rüben-
arten. So finden sich aus den westindischen
Inseln vergleichungsweise wenige Laub-Moose
(musci frondosi) und hingegen desto man-
nigfaltigere Farnkräuter ꝛc.
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