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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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Fast in der ganzen alten Welt, und auch in
Nord-America. Ist unter den Fußsohlen, und
sogar zum Theil im Munde behaart. Beide,
Hase und Kaninchen, scheinen wieder zu kauen*).

Sonderbar ist die wundersame von so vielen
braven Naturforschern für wahr angenommene
Sage, daß man schon oft und in ganz verschiede-
nen Gegenden und Zeiten einzelne gehörnte Hasen
mit kleinen Rehgeweihchen gefunden habe**).

Der Berghase (Lepus variabilis) in manchen
nördlichen und alpinischen Gegenden, unterschei-
det sich schon in der Bildung vom gemeinen durch
einen dickeren Kopf, kürzere Ohren, und kürzern
Schwanz, längere Hinterbeine mit auffallend
breiten Pfoten; paart sich auch nicht mit jenem.
Im äußersten Norden, wie in Grönland etc. ist
er Jahr aus Jahr ein, in den Schweizer- und
Tyroler Alpen etc. aber nur im Winter weiß***).

2. +. Cuniculus. das Kaninchen. (Fr. le la-
pin
. Engl. the rabbit.) L. auriculis nudatis,
corpore et pedibus posticis brevioribus
.

v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1799.

Ursprünglich in den wärmern Zonen der alten
Welt, aber nun auch in nordischen Gegenden
einheimisch. Sie vermehren sich so stark, daß
sie wohl eher [z. B. ums Jahr 1736. auf
der S. Peters Insel bey Sardinien+)] zur

*) III. B. Mosis, K. XI. V. 5. u. f.
**) Meine Zweifel gegen die Aechtheit derselben habe
ich im Handbuche der vergleichenden Anato-
mie S. 34 u. f. angegeben.
***) s. Meisners Museum der Naturgesch. Helvetiens.
Nro. 4.
+) (Cetti) quadrupedi di Sardegna. p. 149.

Fast in der ganzen alten Welt, und auch in
Nord-America. Ist unter den Fußsohlen, und
sogar zum Theil im Munde behaart. Beide,
Hase und Kaninchen, scheinen wieder zu kauen*).

Sonderbar ist die wundersame von so vielen
braven Naturforschern für wahr angenommene
Sage, daß man schon oft und in ganz verschiede-
nen Gegenden und Zeiten einzelne gehörnte Hasen
mit kleinen Rehgeweihchen gefunden habe**).

Der Berghase (Lepus variabilis) in manchen
nördlichen und alpinischen Gegenden, unterschei-
det sich schon in der Bildung vom gemeinen durch
einen dickeren Kopf, kürzere Ohren, und kürzern
Schwanz, längere Hinterbeine mit auffallend
breiten Pfoten; paart sich auch nicht mit jenem.
Im äußersten Norden, wie in Grönland ꝛc. ist
er Jahr aus Jahr ein, in den Schweizer- und
Tyroler Alpen ꝛc. aber nur im Winter weiß***).

2. †. Cuniculus. das Kaninchen. (Fr. le la-
pin
. Engl. the rabbit.) L. auriculis nudatis,
corpore et pedibus posticis brevioribus
.

v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1799.

Ursprünglich in den wärmern Zonen der alten
Welt, aber nun auch in nordischen Gegenden
einheimisch. Sie vermehren sich so stark, daß
sie wohl eher [z. B. ums Jahr 1736. auf
der S. Peters Insel bey Sardinien†)] zur

*) III. B. Mosis, K. XI. V. 5. u. f.
**) Meine Zweifel gegen die Aechtheit derselben habe
ich im Handbuche der vergleichenden Anato-
mie S. 34 u. f. angegeben.
***) s. Meisners Museum der Naturgesch. Helvetiens.
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[88/0110] Fast in der ganzen alten Welt, und auch in Nord-America. Ist unter den Fußsohlen, und sogar zum Theil im Munde behaart. Beide, Hase und Kaninchen, scheinen wieder zu kauen *). Sonderbar ist die wundersame von so vielen braven Naturforschern für wahr angenommene Sage, daß man schon oft und in ganz verschiede- nen Gegenden und Zeiten einzelne gehörnte Hasen mit kleinen Rehgeweihchen gefunden habe **). Der Berghase (Lepus variabilis) in manchen nördlichen und alpinischen Gegenden, unterschei- det sich schon in der Bildung vom gemeinen durch einen dickeren Kopf, kürzere Ohren, und kürzern Schwanz, längere Hinterbeine mit auffallend breiten Pfoten; paart sich auch nicht mit jenem. Im äußersten Norden, wie in Grönland ꝛc. ist er Jahr aus Jahr ein, in den Schweizer- und Tyroler Alpen ꝛc. aber nur im Winter weiß ***). 2. †. Cuniculus. das Kaninchen. (Fr. le la- pin. Engl. the rabbit.) L. auriculis nudatis, corpore et pedibus posticis brevioribus. v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1799. Ursprünglich in den wärmern Zonen der alten Welt, aber nun auch in nordischen Gegenden einheimisch. Sie vermehren sich so stark, daß sie wohl eher [z. B. ums Jahr 1736. auf der S. Peters Insel bey Sardinien †)] zur *) III. B. Mosis, K. XI. V. 5. u. f. **) Meine Zweifel gegen die Aechtheit derselben habe ich im Handbuche der vergleichenden Anato- mie S. 34 u. f. angegeben. ***) s. Meisners Museum der Naturgesch. Helvetiens. Nro. 4. †) (Cetti) quadrupedi di Sardegna. p. 149.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/110>, abgerufen am 13.12.2024.