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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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warum auch ich für meine Person es hierin
lieber beym Alten lasse, als mich an jene
Nachahmer anschließe, dafür habe ich fol-
gende Gründe:

1. Hoffentlich weiß doch ein jeder, seiner
Sprache kundige, deutsche Naturforscher
(- und wer es nicht weiß, der kann es aus
Adelung's Wörterbuche lernen -), was
die erste und Fundamentalbedeutung des
Wortes Geschlecht ist:

"Die Aehnlichkeit der verschiedenen
Gattungen der Dinge:"

Dieß ist der wahre eigentliche Sinn des
Wortes Geschlecht, wie wir ihn von Kindes-
beinen an, selbst aus des seiner Sprache
höchst kundigen Luther's Bibel-Uebersetzung
lernen.

Dem zu Folge wissen wir also in Anwendung
auf Methodologie in der Naturgeschichte:

Die Gattungen schafft die Natur: der
Systematiker bringt sie nach ihren ge-
meinschaftlichen Aehnlichkeiten unter Ge-
schlechter.

2. Eben so ausgemacht und bekannt ist aber
auch, daß hingegen das Wort Gattung
von dem Zeitworte sich gatten, abstammt;

warum auch ich für meine Person es hierin
lieber beym Alten lasse, als mich an jene
Nachahmer anschließe, dafür habe ich fol-
gende Gründe:

1. Hoffentlich weiß doch ein jeder, seiner
Sprache kundige, deutsche Naturforscher
(– und wer es nicht weiß, der kann es aus
Adelung's Wörterbuche lernen –), was
die erste und Fundamentalbedeutung des
Wortes Geschlecht ist:

“Die Aehnlichkeit der verschiedenen
Gattungen der Dinge:“

Dieß ist der wahre eigentliche Sinn des
Wortes Geschlecht, wie wir ihn von Kindes-
beinen an, selbst aus des seiner Sprache
höchst kundigen Luther's Bibel-Uebersetzung
lernen.

Dem zu Folge wissen wir also in Anwendung
auf Methodologie in der Naturgeschichte:

Die Gattungen schafft die Natur: der
Systematiker bringt sie nach ihren ge-
meinschaftlichen Aehnlichkeiten unter Ge-
schlechter.

2. Eben so ausgemacht und bekannt ist aber
auch, daß hingegen das Wort Gattung
von dem Zeitworte sich gatten, abstammt;

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[VI/0010] warum auch ich für meine Person es hierin lieber beym Alten lasse, als mich an jene Nachahmer anschließe, dafür habe ich fol- gende Gründe: 1. Hoffentlich weiß doch ein jeder, seiner Sprache kundige, deutsche Naturforscher (– und wer es nicht weiß, der kann es aus Adelung's Wörterbuche lernen –), was die erste und Fundamentalbedeutung des Wortes Geschlecht ist: “Die Aehnlichkeit der verschiedenen Gattungen der Dinge:“ Dieß ist der wahre eigentliche Sinn des Wortes Geschlecht, wie wir ihn von Kindes- beinen an, selbst aus des seiner Sprache höchst kundigen Luther's Bibel-Uebersetzung lernen. Dem zu Folge wissen wir also in Anwendung auf Methodologie in der Naturgeschichte: Die Gattungen schafft die Natur: der Systematiker bringt sie nach ihren ge- meinschaftlichen Aehnlichkeiten unter Ge- schlechter. 2. Eben so ausgemacht und bekannt ist aber auch, daß hingegen das Wort Gattung von dem Zeitworte sich gatten, abstammt;

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. VI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/10>, abgerufen am 23.11.2024.