Gewicht = 11,352. Schmilzt ehe es glüht; brennt leicht zu Kalk; wird in stark erhöheter Temperatur allgemach verglast; und von allen Säuren aufgelöst, die davon einen süßlichen Geschmack erhalten. Ge- brauch (außer dem allgemein bekannten zu Kugeln und Schrot, Dachdecken, Wasserröhren, Schriftgießen etc.) besonders beym Hüttenwesen und in der Probierkunst; auch zu mancherley Farbe etc.
1. BleyglanzGalena.Plomb sulfure. (Engl. blue lead-ore.)
Bleygrau, theils taubenhälsig angelaufen; meist mit starkem metallischen Glanze; meist unge- formt; theils mit Spiegelfläche; theils wie geflossen, zellig etc.; theils dendritisch oder gestrickt*); häusig krystallisirt; und zwar meist kubisch; selten in dop- pelt vierseitigen Pyramiden, oder sechsseitigen Säu- len etc.; sämmtliche Krystallisationen wieder in man- cherley Abarten; bricht in kubische Stücken; hat meist blätteriges Gefüge: gröberes oder feineres Korn. Mittelgewicht = 7290. Gehalt sehr verschieden: z. B. 77 Bley durch 20 Schwefel vererzt, außer- dem fast immer mehr oder weniger Silber, und im Strip- oder Sproterz (Fr. mine de plomb striee) auch Spießglas. Überhaupt eins der gemein- sten Erze.
Der Bleyschweif, plumbago (Fr. mine de plomb compacte) ist mehr stahlgrau, schimmernd, weicher als der Bleyglanz, mehr abfärbend; immer ungeformt. Fundort unter andern bey Clausthal, und in Derbyshire**)
*) Ein solcher gestrickter Bleyglanz von der Insel Ila, den ich von der Güte des Hrn. Dr. Crichton aus London erhalten, übertrifft an ausnehmender Eleganz alles, was ich von noch so netten Fossilien in dergl. besondern Gestalt gesehen habe.
**) Die berühmten Slickensides in den Derbyshirer Gruben sind spiegelglatte Saalbandflächen des dasigen dichten Flusses, die
Gewicht = 11,352. Schmilzt ehe es glüht; brennt leicht zu Kalk; wird in stark erhöheter Temperatur allgemach verglast; und von allen Säuren aufgelöst, die davon einen süßlichen Geschmack erhalten. Ge- brauch (außer dem allgemein bekannten zu Kugeln und Schrot, Dachdecken, Wasserröhren, Schriftgießen ꝛc.) besonders beym Hüttenwesen und in der Probierkunst; auch zu mancherley Farbe ꝛc.
1. BleyglanzGalena.Plomb sulfuré. (Engl. blue lead-ore.)
Bleygrau, theils taubenhälsig angelaufen; meist mit starkem metallischen Glanze; meist unge- formt; theils mit Spiegelfläche; theils wie geflossen, zellig ꝛc.; theils dendritisch oder gestrickt*); häusig krystallisirt; und zwar meist kubisch; selten in dop- pelt vierseitigen Pyramiden, oder sechsseitigen Säu- len ꝛc.; sämmtliche Krystallisationen wieder in man- cherley Abarten; bricht in kubische Stücken; hat meist blätteriges Gefüge: gröberes oder feineres Korn. Mittelgewicht = 7290. Gehalt sehr verschieden: z. B. 77 Bley durch 20 Schwefel vererzt, außer- dem fast immer mehr oder weniger Silber, und im Strip- oder Sproterz (Fr. mine de plomb striée) auch Spießglas. Überhaupt eins der gemein- sten Erze.
Der Bleyschweif, plumbago (Fr. mine de plomb compacte) ist mehr stahlgrau, schimmernd, weicher als der Bleyglanz, mehr abfärbend; immer ungeformt. Fundort unter andern bey Clausthal, und in Derbyshire**)
*) Ein solcher gestrickter Bleyglanz von der Insel Ila, den ich von der Güte des Hrn. Dr. Crichton aus London erhalten, übertrifft an ausnehmender Eleganz alles, was ich von noch so netten Fossilien in dergl. besondern Gestalt gesehen habe.
**) Die berühmten Slickensides in den Derbyshirer Gruben sind spiegelglatte Saalbandflächen des dasigen dichten Flusses, die
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Gewicht = 11,352. Schmilzt ehe es glüht; brennt
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allgemach verglast; und von allen Säuren aufgelöst,
die davon einen süßlichen Geschmack erhalten. Ge-
brauch (außer dem allgemein bekannten zu Kugeln und
Schrot, Dachdecken, Wasserröhren, Schriftgießen ꝛc.)
besonders beym Hüttenwesen und in der Probierkunst;
auch zu mancherley Farbe ꝛc.
1. Bleyglanz Galena. Plomb sulfuré. (Engl.
blue lead-ore.)
Bleygrau, theils taubenhälsig angelaufen; meist
mit starkem metallischen Glanze; meist unge-
formt; theils mit Spiegelfläche; theils wie geflossen,
zellig ꝛc.; theils dendritisch oder gestrickt *); häusig
krystallisirt; und zwar meist kubisch; selten in dop-
pelt vierseitigen Pyramiden, oder sechsseitigen Säu-
len ꝛc.; sämmtliche Krystallisationen wieder in man-
cherley Abarten; bricht in kubische Stücken; hat
meist blätteriges Gefüge: gröberes oder feineres Korn.
Mittelgewicht = 7290. Gehalt sehr verschieden:
z. B. 77 Bley durch 20 Schwefel vererzt, außer-
dem fast immer mehr oder weniger Silber, und im
Strip- oder Sproterz (Fr. mine de plomb
striée) auch Spießglas. Überhaupt eins der gemein-
sten Erze.
Der Bleyschweif, plumbago (Fr. mine de
plomb compacte) ist mehr stahlgrau, schimmernd,
weicher als der Bleyglanz, mehr abfärbend; immer
ungeformt. Fundort unter andern bey Clausthal,
und in Derbyshire **)
*) Ein solcher gestrickter Bleyglanz von der Insel Ila, den ich
von der Güte des Hrn. Dr. Crichton aus London erhalten,
übertrifft an ausnehmender Eleganz alles, was ich von noch so
netten Fossilien in dergl. besondern Gestalt gesehen habe.
**) Die berühmten Slickensides in den Derbyshirer Gruben sind
spiegelglatte Saalbandflächen des dasigen dichten Flusses, die
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/618>, abgerufen am 23.11.2024.
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