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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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2) Brauner Glaskopf.

Die Farbe abgerechnet, übrigens meist wie der
rothe. Der Bruch theils seidenglänzend, faserig.

9. Spath-Eisenstein, Eisenspath, Stahl-
stein, Flinz
. Chaux carbonatee ferrifere.

Vom Gelblichgrauen bis ins Bräunlichschwarze;
theils an den Kanten durchscheinend; häufig krystal-
lisirt, und zwar meist in Rhomben oder Linsen.
Meist rhomboidale Gestalt der Bruchstücke; spröde.
Gewicht = 3784. Gehalt verschieden. Z. B. eines
Dankeröder (nach Klaproth) = 57,50 Eisenkalk,
3,50 Braunsteinkalk, 1,25 Kalkerde, 36 Kohlen-
säure. Übergang in Braun-Eisenstein.

10. Thon-Eisenstein.

Aus dem Gelblichen durchs Rothbraune ins
Schwarzbraune; aber auch theils rauchgrau; meist
erdig; weich; mager; theils ungeformt; aber auch
in mancherley besonderer Gestalt; theils mit Petre-
facten der Vorwelt; z. B. mit Conchylien oder mit
Kräuterabdrücken (so z. B. die berühmten sogenann-
ten Katzenköpfe von Colbrookdale, deren viele inwen-
dig ein kleines Farrenkraut einschließen). Überhaupt
meist reich an Eisengehalt bis 40 pro Cent.

Als besondere Abarten verdienen bemerkt zu wer-
den:

a. Stängelicher Thon-Eisenstein, Na-
gelerz, Schindelnägel.

Rothbraun; in stängelich abgesonderten Stücken;
theils wie Miniaturen von Säulenbasalt. Vermuth-
lich pseudovulkanischen Ursprungs. Fundort zumahl
bey Hoschenitz in Böhmen.

b. Eisen-Niere, schaliger Thon-Eisen-
stein, Adlerstein
, Klapperstein. Aetites.
(Fr. Geode.)

Meist gelbbraun; nierenförmig; theils mit scha-
ligen Ablosungen; meist hohl; theils mit einge-

2) Brauner Glaskopf.

Die Farbe abgerechnet, übrigens meist wie der
rothe. Der Bruch theils seidenglänzend, faserig.

9. Spath-Eisenstein, Eisenspath, Stahl-
stein, Flinz
. Chaux carbonatée ferrifére.

Vom Gelblichgrauen bis ins Bräunlichschwarze;
theils an den Kanten durchscheinend; häufig krystal-
lisirt, und zwar meist in Rhomben oder Linsen.
Meist rhomboidale Gestalt der Bruchstücke; spröde.
Gewicht = 3784. Gehalt verschieden. Z. B. eines
Dankeröder (nach Klaproth) = 57,50 Eisenkalk,
3,50 Braunsteinkalk, 1,25 Kalkerde, 36 Kohlen-
säure. Übergang in Braun-Eisenstein.

10. Thon-Eisenstein.

Aus dem Gelblichen durchs Rothbraune ins
Schwarzbraune; aber auch theils rauchgrau; meist
erdig; weich; mager; theils ungeformt; aber auch
in mancherley besonderer Gestalt; theils mit Petre-
facten der Vorwelt; z. B. mit Conchylien oder mit
Kräuterabdrücken (so z. B. die berühmten sogenann-
ten Katzenköpfe von Colbrookdale, deren viele inwen-
dig ein kleines Farrenkraut einschließen). Überhaupt
meist reich an Eisengehalt bis 40 pro Cent.

Als besondere Abarten verdienen bemerkt zu wer-
den:

a. Stängelicher Thon-Eisenstein, Na-
gelerz, Schindelnägel.

Rothbraun; in stängelich abgesonderten Stücken;
theils wie Miniaturen von Säulenbasalt. Vermuth-
lich pseudovulkanischen Ursprungs. Fundort zumahl
bey Hoschenitz in Böhmen.

b. Eisen-Niere, schaliger Thon-Eisen-
stein, Adlerstein
, Klapperstein. Aëtites.
(Fr. Géode.)

Meist gelbbraun; nierenförmig; theils mit scha-
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[242/0615] 2) Brauner Glaskopf. Die Farbe abgerechnet, übrigens meist wie der rothe. Der Bruch theils seidenglänzend, faserig. 9. Spath-Eisenstein, Eisenspath, Stahl- stein, Flinz. Chaux carbonatée ferrifére. Vom Gelblichgrauen bis ins Bräunlichschwarze; theils an den Kanten durchscheinend; häufig krystal- lisirt, und zwar meist in Rhomben oder Linsen. Meist rhomboidale Gestalt der Bruchstücke; spröde. Gewicht = 3784. Gehalt verschieden. Z. B. eines Dankeröder (nach Klaproth) = 57,50 Eisenkalk, 3,50 Braunsteinkalk, 1,25 Kalkerde, 36 Kohlen- säure. Übergang in Braun-Eisenstein. 10. Thon-Eisenstein. Aus dem Gelblichen durchs Rothbraune ins Schwarzbraune; aber auch theils rauchgrau; meist erdig; weich; mager; theils ungeformt; aber auch in mancherley besonderer Gestalt; theils mit Petre- facten der Vorwelt; z. B. mit Conchylien oder mit Kräuterabdrücken (so z. B. die berühmten sogenann- ten Katzenköpfe von Colbrookdale, deren viele inwen- dig ein kleines Farrenkraut einschließen). Überhaupt meist reich an Eisengehalt bis 40 pro Cent. Als besondere Abarten verdienen bemerkt zu wer- den: a. Stängelicher Thon-Eisenstein, Na- gelerz, Schindelnägel. Rothbraun; in stängelich abgesonderten Stücken; theils wie Miniaturen von Säulenbasalt. Vermuth- lich pseudovulkanischen Ursprungs. Fundort zumahl bey Hoschenitz in Böhmen. b. Eisen-Niere, schaliger Thon-Eisen- stein, Adlerstein, Klapperstein. Aëtites. (Fr. Géode.) Meist gelbbraun; nierenförmig; theils mit scha- ligen Ablosungen; meist hohl; theils mit einge-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/615>, abgerufen am 05.07.2024.