Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite

Maßstäben, Micrometerfäden, Schmelztiegeln, Pen-
delkugeln, Pyrometern, Räderwerk in Taschenuhren,
mit Kupfer und Arsenik versetzt zu Telescopspiegeln etc.

1. Gediegen.

Unter dem Nahmen von Platina (dem Spa-
nischen Diminutio von plata, Silber) seit 1736
bekannt. Gewöhnlich nur in kleinen, fast stahl-
grauen, theils rundlichen, theils eckigen, meist aber
platten Körnern; die aber außer der Platina noch
achterley andere Metalle (nähmlich: Kupfer, Eisen,
Titanium, Chromium, Iridium, Osmium, Rho-
dium und Palladium) halten; und in einem mit
magnetischem Eisensande, Waschgold, Quecksilber-
kügelchen, und kleinen Hyacinthen etc. vermengten
Sande, vorzüglich bey Carthagena und Santa Fe
in Peru gefunden werden.



II. Gold-Geschlecht.

Das Gold ist ausnehmend ductil in aller dreyfa-
chen Rücksicht (von Biegsamkeit, Dehnbarkeit und Zä-
higkeit), weich, doch daß es sich durch anhaltendes Häm-
mern selbst zu Uhrfedern stählen läßt. Gewicht = 19257.
Wird zu Königswasser aufgelöst; und aus der Solution
durch Salmiak als Knallgold, und durch Zinnauflösung
als mineralischer Purpur, gefällt. Amalgamirt sich
sehr leicht mit Quecksilber. Ist nächst dem Eisen und
Braunstein wahrscheinlich das allgemeinst verbreitete
Metall.

1. Gediegen.

Dunkler oder heller, nach Verschiedenheit der ihm
in größerer oder geringerer Menge beygemischten
andern Metalle, Kupfer, Silber, Eisen oder Tel-

Maßstäben, Micrometerfäden, Schmelztiegeln, Pen-
delkugeln, Pyrometern, Räderwerk in Taschenuhren,
mit Kupfer und Arsenik versetzt zu Telescopspiegeln ꝛc.

1. Gediegen.

Unter dem Nahmen von Platina (dem Spa-
nischen Diminutio von plata, Silber) seit 1736
bekannt. Gewöhnlich nur in kleinen, fast stahl-
grauen, theils rundlichen, theils eckigen, meist aber
platten Körnern; die aber außer der Platina noch
achterley andere Metalle (nähmlich: Kupfer, Eisen,
Titanium, Chromium, Iridium, Osmium, Rho-
dium und Palladium) halten; und in einem mit
magnetischem Eisensande, Waschgold, Quecksilber-
kügelchen, und kleinen Hyacinthen ꝛc. vermengten
Sande, vorzüglich bey Carthagena und Santa Fé
in Peru gefunden werden.



II. Gold-Geschlecht.

Das Gold ist ausnehmend ductil in aller dreyfa-
chen Rücksicht (von Biegsamkeit, Dehnbarkeit und Zä-
higkeit), weich, doch daß es sich durch anhaltendes Häm-
mern selbst zu Uhrfedern stählen läßt. Gewicht = 19257.
Wird zu Königswasser aufgelöst; und aus der Solution
durch Salmiak als Knallgold, und durch Zinnauflösung
als mineralischer Purpur, gefällt. Amalgamirt sich
sehr leicht mit Quecksilber. Ist nächst dem Eisen und
Braunstein wahrscheinlich das allgemeinst verbreitete
Metall.

1. Gediegen.

Dunkler oder heller, nach Verschiedenheit der ihm
in größerer oder geringerer Menge beygemischten
andern Metalle, Kupfer, Silber, Eisen oder Tel-

<TEI xml:lang="de-DE">
  <text xml:id="blume_hbnatur_000041">
    <group>
      <text xml:id="blume_hbnatur_000041_2" n="2">
        <body>
          <div n="1">
            <div n="2">
              <p><pb facs="#f0598" xml:id="pb225_02_0001" n="225"/>
Maßstäben, Micrometerfäden, Schmelztiegeln, Pen-<lb/>
delkugeln, Pyrometern, Räderwerk in Taschenuhren,<lb/>
mit Kupfer und Arsenik versetzt zu Telescopspiegeln &#xA75B;c.</p>
              <p rendition="#indent-1">1. <hi rendition="#g">Gediegen</hi>.</p>
              <p rendition="#l1em">Unter dem Nahmen von <hi rendition="#g">Platina</hi> (dem Spa-<lb/>
nischen Diminutio von <hi rendition="#aq">plata</hi>, Silber) seit 1736<lb/>
bekannt. Gewöhnlich nur in kleinen, fast stahl-<lb/>
grauen, theils rundlichen, theils eckigen, meist aber<lb/>
platten Körnern; die aber außer der Platina noch<lb/>
achterley andere Metalle (nähmlich: Kupfer, Eisen,<lb/>
Titanium, Chromium, Iridium, Osmium, Rho-<lb/>
dium und Palladium) halten; und in einem mit<lb/>
magnetischem Eisensande, Waschgold, Quecksilber-<lb/>
kügelchen, und kleinen Hyacinthen &#xA75B;c. vermengten<lb/>
Sande, vorzüglich bey Carthagena und Santa Fé<lb/>
in Peru gefunden werden.</p>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            </div>
            <div n="2">
              <head rendition="#c">II. Gold-Geschlecht.</head><lb/>
              <p>Das <hi rendition="#g">Gold</hi> ist ausnehmend ductil in aller dreyfa-<lb/>
chen Rücksicht (von Biegsamkeit, Dehnbarkeit und Zä-<lb/>
higkeit), weich, doch daß es sich durch anhaltendes Häm-<lb/>
mern selbst zu Uhrfedern stählen läßt. Gewicht = 19257.<lb/>
Wird zu Königswasser aufgelöst; und aus der Solution<lb/>
durch Salmiak als Knallgold, und durch Zinnauflösung<lb/>
als mineralischer Purpur, gefällt. Amalgamirt sich<lb/>
sehr leicht mit Quecksilber. Ist nächst dem Eisen und<lb/>
Braunstein wahrscheinlich das allgemeinst verbreitete<lb/>
Metall.</p>
              <p rendition="#indent-1">1. <hi rendition="#g">Gediegen</hi>.</p>
              <p rendition="#l1em">Dunkler oder heller, nach Verschiedenheit der ihm<lb/>
in größerer oder geringerer Menge beygemischten<lb/>
andern Metalle, Kupfer, Silber, Eisen oder Tel-<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </body>
      </text>
    </group>
  </text>
</TEI>
[225/0598] Maßstäben, Micrometerfäden, Schmelztiegeln, Pen- delkugeln, Pyrometern, Räderwerk in Taschenuhren, mit Kupfer und Arsenik versetzt zu Telescopspiegeln ꝛc. 1. Gediegen. Unter dem Nahmen von Platina (dem Spa- nischen Diminutio von plata, Silber) seit 1736 bekannt. Gewöhnlich nur in kleinen, fast stahl- grauen, theils rundlichen, theils eckigen, meist aber platten Körnern; die aber außer der Platina noch achterley andere Metalle (nähmlich: Kupfer, Eisen, Titanium, Chromium, Iridium, Osmium, Rho- dium und Palladium) halten; und in einem mit magnetischem Eisensande, Waschgold, Quecksilber- kügelchen, und kleinen Hyacinthen ꝛc. vermengten Sande, vorzüglich bey Carthagena und Santa Fé in Peru gefunden werden. II. Gold-Geschlecht. Das Gold ist ausnehmend ductil in aller dreyfa- chen Rücksicht (von Biegsamkeit, Dehnbarkeit und Zä- higkeit), weich, doch daß es sich durch anhaltendes Häm- mern selbst zu Uhrfedern stählen läßt. Gewicht = 19257. Wird zu Königswasser aufgelöst; und aus der Solution durch Salmiak als Knallgold, und durch Zinnauflösung als mineralischer Purpur, gefällt. Amalgamirt sich sehr leicht mit Quecksilber. Ist nächst dem Eisen und Braunstein wahrscheinlich das allgemeinst verbreitete Metall. 1. Gediegen. Dunkler oder heller, nach Verschiedenheit der ihm in größerer oder geringerer Menge beygemischten andern Metalle, Kupfer, Silber, Eisen oder Tel-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/598
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/598>, abgerufen am 23.11.2024.