Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite

naten, Demantspath, Zinnstein, magnetischen Ei-
senstein*) etc. enthält.

d. Halbgranit.

Der z. B. bloß aus Hornblende und Feldspath
besteht, welcher dann, wenn er innigst gemengt ist,
nach oryctognostischer Ansicht in den Grünstein über-
geht; oder aus Feldspath und Glimmer, wohin
man das Feldspath Avanturino vom weißen
Meere rechnen kann etc.

2. Gneis. (Fr. Granit feuillete.)

Die Gemengstoffe wie beym Granit, an welchen
er auch meist angränzt, und daher theils in ihn
übergeht (zumahl durch den von Saussüre so genann-
ten Granit veine); insgemein aber geschichtet, dick-
faserig, theils gar schieferig; bricht in Ganggebir-
gen. Seine Unterarten übrigens wie beym Granit.

3. Glimmerschiefer.

Die Gemengstoffe dieser Ganggebirgsart sind ei-
gentlich bloß Quarz mit vorwaltendem Glimmer in
schieferigem Gefüge. Häufig erzführend, theils alaun-
haltig. Es gehört dazu:

a. Eigentlicher Glimmerschiefer.

Mancher wird wegen seines Gebrauchs für hohe
Öfen Gestellstein (saxum fornacum) genannt.

Eine vorzüglich schöne zimmtbraune, und avan-
turinartig goldschimmernde Art, bricht bey Catha-
rinburg in Sibirien.

b. Übermengter Glimmerschiefer.

Zumahl häufig mit Granaten, im sogenannten
Murkstein.

*) So nahmentlich, obschon nur in geringer Menge, in einigen
magnetischen Granitfellen am Brocken auf dem Harz, die an ge-
wissen Stellen, und selbst in kleinen Stücken, so wie der ob-
gedachte vom Hrn. von Humboldt entdeckte polarische Serpen-
tinfels, die Richtung der Magnetnadel invertiren. S. I. Fr. L.
Hausmann im Hannöverischen Magazin 1801. St. 84. u. f.

naten, Demantspath, Zinnstein, magnetischen Ei-
senstein*) ꝛc. enthält.

d. Halbgranit.

Der z. B. bloß aus Hornblende und Feldspath
besteht, welcher dann, wenn er innigst gemengt ist,
nach oryctognostischer Ansicht in den Grünstein über-
geht; oder aus Feldspath und Glimmer, wohin
man das Feldspath Avanturino vom weißen
Meere rechnen kann ꝛc.

2. Gneis. (Fr. Granit feuilleté.)

Die Gemengstoffe wie beym Granit, an welchen
er auch meist angränzt, und daher theils in ihn
übergeht (zumahl durch den von Saussüre so genann-
ten Granit veiné); insgemein aber geschichtet, dick-
faserig, theils gar schieferig; bricht in Ganggebir-
gen. Seine Unterarten übrigens wie beym Granit.

3. Glimmerschiefer.

Die Gemengstoffe dieser Ganggebirgsart sind ei-
gentlich bloß Quarz mit vorwaltendem Glimmer in
schieferigem Gefüge. Häufig erzführend, theils alaun-
haltig. Es gehört dazu:

a. Eigentlicher Glimmerschiefer.

Mancher wird wegen seines Gebrauchs für hohe
Öfen Gestellstein (saxum fornacum) genannt.

Eine vorzüglich schöne zimmtbraune, und avan-
turinartig goldschimmernde Art, bricht bey Catha-
rinburg in Sibirien.

b. Übermengter Glimmerschiefer.

Zumahl häufig mit Granaten, im sogenannten
Murkstein.

*) So nahmentlich, obschon nur in geringer Menge, in einigen
magnetischen Granitfellen am Brocken auf dem Harz, die an ge-
wissen Stellen, und selbst in kleinen Stücken, so wie der ob-
gedachte vom Hrn. von Humboldt entdeckte polarische Serpen-
tinfels, die Richtung der Magnetnadel invertiren. S. I. Fr. L.
Hausmann im Hannöverischen Magazin 1801. St. 84. u. f.
<TEI xml:lang="de-DE">
  <text xml:id="blume_hbnatur_000041">
    <group>
      <text xml:id="blume_hbnatur_000041_2" n="2">
        <body>
          <div n="1">
            <div n="2">
              <div n="3">
                <div n="4">
                  <p rendition="#l1em"><hi rendition="#g"><pb facs="#f0569" xml:id="pb196_02_0001" n="196"/>
naten</hi>, Demantspath, Zinnstein, magnetischen Ei-<lb/>
senstein<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>So nahmentlich, obschon nur in geringer Menge, in einigen<lb/>
magnetischen Granitfellen am Brocken auf dem Harz, die an ge-<lb/>
wissen Stellen, und selbst in kleinen Stücken, so wie der ob-<lb/>
gedachte vom Hrn. von Humboldt entdeckte polarische Serpen-<lb/>
tinfels, die Richtung der Magnetnadel invertiren. S. I. <hi rendition="#g">Fr</hi>. L.<lb/><hi rendition="#g">Hausmann</hi> im Hannöverischen Magazin 1801. St. 84. u. f.</p></note> &#xA75B;c. enthält.</p>
                  <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">d</hi>. <hi rendition="#g">Halbgranit</hi>.</p>
                  <p rendition="#l1em">Der z. B. bloß aus Hornblende und Feldspath<lb/>
besteht, welcher dann, wenn er innigst gemengt ist,<lb/>
nach oryctognostischer Ansicht in den Grünstein über-<lb/>
geht; oder aus Feldspath und Glimmer, wohin<lb/>
man <hi rendition="#g">das Feldspath Avanturino</hi> vom weißen<lb/>
Meere rechnen kann &#xA75B;c.</p>
                  <p rendition="#indent-1">2. <hi rendition="#g">Gneis</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Granit feuilleté</hi></hi>.)</p>
                  <p rendition="#l1em">Die Gemengstoffe wie beym Granit, an welchen<lb/>
er auch meist angränzt, und daher theils in ihn<lb/>
übergeht (zumahl durch den von Saussüre so genann-<lb/>
ten <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Granit veiné</hi></hi>); insgemein aber geschichtet, dick-<lb/>
faserig, theils gar schieferig; bricht in Ganggebir-<lb/>
gen. Seine Unterarten übrigens wie beym Granit.</p>
                  <p rendition="#indent-1">3. <hi rendition="#g">Glimmerschiefer</hi>.</p>
                  <p rendition="#l1em">Die Gemengstoffe dieser Ganggebirgsart sind ei-<lb/>
gentlich bloß Quarz mit vorwaltendem Glimmer in<lb/>
schieferigem Gefüge. Häufig erzführend, theils alaun-<lb/>
haltig. Es gehört dazu:</p>
                  <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">a</hi>. <hi rendition="#g">Eigentlicher Glimmerschiefer</hi>.</p>
                  <p rendition="#l1em">Mancher wird wegen seines Gebrauchs für hohe<lb/>
Öfen <hi rendition="#g">Gestellstein</hi> (<hi rendition="#aq">saxum fornacum</hi>) genannt.</p>
                  <p rendition="#l1em">Eine vorzüglich schöne zimmtbraune, und avan-<lb/>
turinartig goldschimmernde Art, bricht bey Catha-<lb/>
rinburg in Sibirien.</p>
                  <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">b</hi>. <hi rendition="#g">Übermengter Glimmerschiefer</hi>.</p>
                  <p rendition="#l1em">Zumahl häufig mit Granaten, im sogenannten<lb/><hi rendition="#g">Murkstein</hi>.</p>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </body>
      </text>
    </group>
  </text>
</TEI>
[196/0569] naten, Demantspath, Zinnstein, magnetischen Ei- senstein *) ꝛc. enthält. d. Halbgranit. Der z. B. bloß aus Hornblende und Feldspath besteht, welcher dann, wenn er innigst gemengt ist, nach oryctognostischer Ansicht in den Grünstein über- geht; oder aus Feldspath und Glimmer, wohin man das Feldspath Avanturino vom weißen Meere rechnen kann ꝛc. 2. Gneis. (Fr. Granit feuilleté.) Die Gemengstoffe wie beym Granit, an welchen er auch meist angränzt, und daher theils in ihn übergeht (zumahl durch den von Saussüre so genann- ten Granit veiné); insgemein aber geschichtet, dick- faserig, theils gar schieferig; bricht in Ganggebir- gen. Seine Unterarten übrigens wie beym Granit. 3. Glimmerschiefer. Die Gemengstoffe dieser Ganggebirgsart sind ei- gentlich bloß Quarz mit vorwaltendem Glimmer in schieferigem Gefüge. Häufig erzführend, theils alaun- haltig. Es gehört dazu: a. Eigentlicher Glimmerschiefer. Mancher wird wegen seines Gebrauchs für hohe Öfen Gestellstein (saxum fornacum) genannt. Eine vorzüglich schöne zimmtbraune, und avan- turinartig goldschimmernde Art, bricht bey Catha- rinburg in Sibirien. b. Übermengter Glimmerschiefer. Zumahl häufig mit Granaten, im sogenannten Murkstein. *) So nahmentlich, obschon nur in geringer Menge, in einigen magnetischen Granitfellen am Brocken auf dem Harz, die an ge- wissen Stellen, und selbst in kleinen Stücken, so wie der ob- gedachte vom Hrn. von Humboldt entdeckte polarische Serpen- tinfels, die Richtung der Magnetnadel invertiren. S. I. Fr. L. Hausmann im Hannöverischen Magazin 1801. St. 84. u. f.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/569
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/569>, abgerufen am 25.11.2024.