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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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Krystall gewöhnlich 26 Flächen hat. (- tab. II.
fig. 3. -). Frisch ist er hart. Gewicht = 2566.
Gehalt (nach Westrumb) = 13, 50 Talkerde, 68
Boraxsäure, 11 Kalkerde*), 1 Thonerde, 2 Kiesel-
erde, 0, 75 Eisenkalk. Bey erhöheter Temperatur
zeigt er die Elektricität des Turmalins, aber mit
vier Axen, deren jede von einer der sechsseitigen stark
abgestumpften Eckflächen nach der gegenüberstehen-
den schwachabgestumpften dreyseitigen der gleichen
Fläche liegt, und wovon jenes Ende der Axe positive,
und hingegen das letztere negative Elektricität zeigt.
Dieses in seiner Art so einzige Fossil findet sich (zu-
weilen nebst sehr kleinen ebenfalls reinauskrystallisir-
ten Rauchkrystallen) im schuppigen Gypsstein des so-
genannten Kalkbergs bey Lüneburg.



VII. Kalkgeschlecht.

Die Kalkerde (der sogenannte lebendige, cau-
stische, gebrannte oder ungelöschte Kalk) hat brennen-
den Geschmack, erhitzt sich mit Wasser; ist für sich nicht
schmelzbar (aber sehr leicht mit andern, zumahl mit
Thon- und Kieselerde; hat starke Anziehungskraft zur
Kohlensäure; verbindet sich mit der Schwefelsaure zu
Gyps, mit der Spathsäure zu Fluß etc.; und färbt blaue
Pflazensäfte grün.

Die hierher gehörigen Fossilien sind meist nur
holbhart, theils gar weich**)

*) Nach H. Vauquelin findet sich aber die Kalkerde nur in den
opaken, nie in den durchsichtigen Boraciten.
**) So wie aber die Thonerde in den gefärbten Edelsteinen etc.
ausnehmend hart verbunden ist, so kann allerdings auch der
Kalk zu einer Härte verdunden werden, daß er am Stahl

Krystall gewöhnlich 26 Flächen hat. (– tab. II.
fig. 3. –). Frisch ist er hart. Gewicht = 2566.
Gehalt (nach Westrumb) = 13, 50 Talkerde, 68
Boraxsäure, 11 Kalkerde*), 1 Thonerde, 2 Kiesel-
erde, 0, 75 Eisenkalk. Bey erhöheter Temperatur
zeigt er die Elektricität des Turmalins, aber mit
vier Axen, deren jede von einer der sechsseitigen stark
abgestumpften Eckflächen nach der gegenüberstehen-
den schwachabgestumpften dreyseitigen der gleichen
Fläche liegt, und wovon jenes Ende der Axe positive,
und hingegen das letztere negative Elektricität zeigt.
Dieses in seiner Art so einzige Fossil findet sich (zu-
weilen nebst sehr kleinen ebenfalls reinauskrystallisir-
ten Rauchkrystallen) im schuppigen Gypsstein des so-
genannten Kalkbergs bey Lüneburg.



VII. Kalkgeschlecht.

Die Kalkerde (der sogenannte lebendige, cau-
stische, gebrannte oder ungelöschte Kalk) hat brennen-
den Geschmack, erhitzt sich mit Wasser; ist für sich nicht
schmelzbar (aber sehr leicht mit andern, zumahl mit
Thon- und Kieselerde; hat starke Anziehungskraft zur
Kohlensäure; verbindet sich mit der Schwefelsaure zu
Gyps, mit der Spathsäure zu Fluß ꝛc.; und färbt blaue
Pflazensäfte grün.

Die hierher gehörigen Fossilien sind meist nur
holbhart, theils gar weich**)

*) Nach H. Vauquelin findet sich aber die Kalkerde nur in den
opaken, nie in den durchsichtigen Boraciten.
**) So wie aber die Thonerde in den gefärbten Edelsteinen ꝛc.
ausnehmend hart verbunden ist, so kann allerdings auch der
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[171/0544] Krystall gewöhnlich 26 Flächen hat. (– tab. II. fig. 3. –). Frisch ist er hart. Gewicht = 2566. Gehalt (nach Westrumb) = 13, 50 Talkerde, 68 Boraxsäure, 11 Kalkerde *), 1 Thonerde, 2 Kiesel- erde, 0, 75 Eisenkalk. Bey erhöheter Temperatur zeigt er die Elektricität des Turmalins, aber mit vier Axen, deren jede von einer der sechsseitigen stark abgestumpften Eckflächen nach der gegenüberstehen- den schwachabgestumpften dreyseitigen der gleichen Fläche liegt, und wovon jenes Ende der Axe positive, und hingegen das letztere negative Elektricität zeigt. Dieses in seiner Art so einzige Fossil findet sich (zu- weilen nebst sehr kleinen ebenfalls reinauskrystallisir- ten Rauchkrystallen) im schuppigen Gypsstein des so- genannten Kalkbergs bey Lüneburg. VII. Kalkgeschlecht. Die Kalkerde (der sogenannte lebendige, cau- stische, gebrannte oder ungelöschte Kalk) hat brennen- den Geschmack, erhitzt sich mit Wasser; ist für sich nicht schmelzbar (aber sehr leicht mit andern, zumahl mit Thon- und Kieselerde; hat starke Anziehungskraft zur Kohlensäure; verbindet sich mit der Schwefelsaure zu Gyps, mit der Spathsäure zu Fluß ꝛc.; und färbt blaue Pflazensäfte grün. Die hierher gehörigen Fossilien sind meist nur holbhart, theils gar weich **) *) Nach H. Vauquelin findet sich aber die Kalkerde nur in den opaken, nie in den durchsichtigen Boraciten. **) So wie aber die Thonerde in den gefärbten Edelsteinen ꝛc. ausnehmend hart verbunden ist, so kann allerdings auch der Kalk zu einer Härte verdunden werden, daß er am Stahl

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/544>, abgerufen am 23.11.2024.