Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.mehr oder weniger dicht; theils in unebenen schie- *) So vor allen die unzähligen mächtig großen Basaltsäulen, die eins der prodigiosesten Phänomene in der Physischen Erdkunde, nähmlich den Riesendamm (Giant's Causeway) an der Nord- küste von Irland ausmachen. - Ich besitze von diesem berühm- testen aller Basalte vier zusammenpassende Glieder, die zu- sammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich eine genaue Zeichnung im zweyten Hefte der Abbildungen naturhist. Ge- genstände tab. 18. geliefert habe. - Immer bleibt die äußerst regelmäßige Articulation dieser Säulen eines der räthselhafte- sten und merkwürdigsten Phänomene der Geogenie. **) Dahin scheinen die mehresten antiken Ägyptischen Basalte
zu gehoren. In manchen Abarten derselben, zumahl unter den schwarzen, sind die Gemengstoffe noch von einander zu unter- scheiden, und diese gehen dann in den aus Hornblende und Feldspath bestehenden Halbgranit über Mehr davon habe ich in dem Specimen historiae naturalis antique artis operi- bus illustratae p. 29. gesagt. mehr oder weniger dicht; theils in unebenen schie- *) So vor allen die unzähligen mächtig großen Basaltsäulen, die eins der prodigiosesten Phänomene in der Physischen Erdkunde, nähmlich den Riesendamm (Giant's Causeway) an der Nord- küste von Irland ausmachen. – Ich besitze von diesem berühm- testen aller Basalte vier zusammenpassende Glieder, die zu- sammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich eine genaue Zeichnung im zweyten Hefte der Abbildungen naturhist. Ge- genstände tab. 18. geliefert habe. – Immer bleibt die äußerst regelmäßige Articulation dieser Säulen eines der räthselhafte- sten und merkwürdigsten Phänomene der Geogenie. **) Dahin scheinen die mehresten antiken Ägyptischen Basalte
zu gehoren. In manchen Abarten derselben, zumahl unter den schwarzen, sind die Gemengstoffe noch von einander zu unter- scheiden, und diese gehen dann in den aus Hornblende und Feldspath bestehenden Halbgranit über Mehr davon habe ich in dem Specimen historiae naturalis antique artis operi- bus illustratae p. 29. gesagt. <TEI xml:lang="de-DE"> <text xml:id="blume_hbnatur_000041"> <group> <text xml:id="blume_hbnatur_000041_2" n="2"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0530" xml:id="pb157_02_0001" n="157"/> mehr oder weniger dicht; theils in unebenen schie-<lb/> ferigen Ablosungen, theils wie aus runden Kör-<lb/> nern zusammengebacken ꝛc. Überhaupt aber entwe-<lb/> der ungeformt, oder säulenförmig [– aber nicht<lb/> crystallisirt – s. §. 238. <hi rendition="#aq">not</hi>.]. Diese Säulen, von<lb/> drey bis neun Seiten, stehen theils zu Tausenden<lb/> dicht an einander; meist schräg, wie angelehnt, theils<lb/> aber auch aufrecht: theils gebogen; theils gar aufs<lb/> regelmäßigste gegliedert<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>So vor allen die unzähligen mächtig großen Basaltsäulen, die<lb/> eins der prodigiosesten Phänomene in der Physischen Erdkunde,<lb/> nähmlich den Riesendamm (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Giant's Causeway</hi></hi>) an der Nord-<lb/> küste von Irland ausmachen. – Ich besitze von diesem berühm-<lb/> testen aller Basalte vier zusammenpassende Glieder, die zu-<lb/> sammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich eine genaue<lb/> Zeichnung im zweyten Hefte der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Abbildungen naturhist. Ge-<lb/> genstände</hi></hi> <hi rendition="#aq">tab.</hi> 18. geliefert habe. – Immer bleibt die äußerst<lb/> regelmäßige Articulation dieser Säulen eines der räthselhafte-<lb/> sten und merkwürdigsten Phänomene der Geogenie.</p></note>; und diese Glieder zuwei-<lb/> len durch Verwitterung kugelicht abgerundet. Über-<lb/> haupt von sehr verschiedener Härte specifischem Ge-<lb/> wicht ꝛc., wirkt theils sehr stark auf den Magnet.<lb/> Gehalt eines Böhmischen Saulenbasalts (nach Klap-<lb/> roth) = 16, 75 Thonerde, 44, 50 Kieselerde, 9,<lb/> 50 Kalkerde, 2, 25 Talkerde, 20 Eisenkalk, 0, 12<lb/> Braunsteinkalk, 2, 60 Soda, 2 Wasser. Hält ge-<lb/> meiniglich eine oder mehrere Gattungen von mancher-<lb/> ley andern Fossilien eingemengt, zumahl Olivin,<lb/> Augit, Speckstein, Feldspath, Zeolith, basaltische<lb/> Hornblende ꝛc. Übergänge zumahl in Trapp, Tuff-<lb/> wacke und Lava: auch theils in den eigentlichen<lb/><hi rendition="#g">Grünstein</hi> eine aus Hornblende und Feldspath<lb/> innig gemengte Gebirgsart (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Roche amphiboli-<lb/> que</hi></hi>)<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Dahin scheinen die mehresten <hi rendition="#g">antiken</hi> Ägyptischen Basalte<lb/> zu gehoren. In manchen Abarten derselben, zumahl unter den<lb/> schwarzen, sind die Gemengstoffe noch von einander zu unter-<lb/> scheiden, und diese gehen dann in den aus Hornblende und<lb/> Feldspath bestehenden <hi rendition="#g">Halbgranit</hi> über Mehr davon habe<lb/> ich in dem <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Specimen historiae naturalis antique artis operi-<lb/> bus illustratae</hi></hi> <hi rendition="#aq">p</hi>. 29. gesagt.</p></note>. Gemeiniglich in einzelnen Bergen (Kup-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </group> </text> </TEI> [157/0530]
mehr oder weniger dicht; theils in unebenen schie-
ferigen Ablosungen, theils wie aus runden Kör-
nern zusammengebacken ꝛc. Überhaupt aber entwe-
der ungeformt, oder säulenförmig [– aber nicht
crystallisirt – s. §. 238. not.]. Diese Säulen, von
drey bis neun Seiten, stehen theils zu Tausenden
dicht an einander; meist schräg, wie angelehnt, theils
aber auch aufrecht: theils gebogen; theils gar aufs
regelmäßigste gegliedert *); und diese Glieder zuwei-
len durch Verwitterung kugelicht abgerundet. Über-
haupt von sehr verschiedener Härte specifischem Ge-
wicht ꝛc., wirkt theils sehr stark auf den Magnet.
Gehalt eines Böhmischen Saulenbasalts (nach Klap-
roth) = 16, 75 Thonerde, 44, 50 Kieselerde, 9,
50 Kalkerde, 2, 25 Talkerde, 20 Eisenkalk, 0, 12
Braunsteinkalk, 2, 60 Soda, 2 Wasser. Hält ge-
meiniglich eine oder mehrere Gattungen von mancher-
ley andern Fossilien eingemengt, zumahl Olivin,
Augit, Speckstein, Feldspath, Zeolith, basaltische
Hornblende ꝛc. Übergänge zumahl in Trapp, Tuff-
wacke und Lava: auch theils in den eigentlichen
Grünstein eine aus Hornblende und Feldspath
innig gemengte Gebirgsart (Fr. Roche amphiboli-
que) **). Gemeiniglich in einzelnen Bergen (Kup-
*) So vor allen die unzähligen mächtig großen Basaltsäulen, die
eins der prodigiosesten Phänomene in der Physischen Erdkunde,
nähmlich den Riesendamm (Giant's Causeway) an der Nord-
küste von Irland ausmachen. – Ich besitze von diesem berühm-
testen aller Basalte vier zusammenpassende Glieder, die zu-
sammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich eine genaue
Zeichnung im zweyten Hefte der Abbildungen naturhist. Ge-
genstände tab. 18. geliefert habe. – Immer bleibt die äußerst
regelmäßige Articulation dieser Säulen eines der räthselhafte-
sten und merkwürdigsten Phänomene der Geogenie.
**) Dahin scheinen die mehresten antiken Ägyptischen Basalte
zu gehoren. In manchen Abarten derselben, zumahl unter den
schwarzen, sind die Gemengstoffe noch von einander zu unter-
scheiden, und diese gehen dann in den aus Hornblende und
Feldspath bestehenden Halbgranit über Mehr davon habe
ich in dem Specimen historiae naturalis antique artis operi-
bus illustratae p. 29. gesagt.
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