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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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mehresten Mandelsteine, wie z. B. die von Il-
feld; der Blatterstein, (Perlstein) von Ler-
bach am Harz, der Toadstone von Derbyshire*).
Übergang in Grünstein, Basalt etc. Eine durch die
entferntesten Weltgegenden verbreitete Gebirgsart;
findet sich z. B. nördlich bis Island, Kamtschatka etc.
und so auch fast im äußersten von Europäern besuch-
ten Süden auf Kerguelen-Land.

Vermuthlich gehören noch hierher:

a. Manche vulgo sogenannte dichte Lava vom
Vesuv.

Meist braunroth; mit eingemengter schwarzer oder
grüner basaltischen, Hornblende und kleinen Kalk-
spathkörnern. Scheint das Urgestein zu vielen vesuvi-
schen Laven, denen sie insgemein (aber irrig) selbst
beygezählt wird,

und auch wohl b. der sogenannte Variolit.

Dunkellauchgrün, mit eingesprengten blaßberg-
grünen Nierchen, die dem Stein ein pockenartiges
Ansehen geben. Fundort zumahl im Bayreuthischen
und als Gerölle in der Durance bey Briancon.

32. Basalt, Beilstein.

Aus dem Schwarzen ins Grauliche, Blauliche und
theils auch ins Grünliche: von sehr ungleichem Korn;

*) Viele dieser Mandelsteine sind zur Zeit, da der sogenannte
Vulcanismus sehr im Schwunge war, für Laven angesehen
worden. So z. B. nahmentlich die vom Kaiserstuhle, einem Ge-
birgszug im Breisgau, die wegen ihrer mancherley Abartung
der Wacke sowohl als der darin eingemengten Fossilien merk-
würdig sind. S. Bar. de Dietrich Descript. des Volcans, de-
couverts en
1774. dans le Brisgau im Xten B. der Mem. pre-
sentes a l'Ac. des sc
. p. 435 u. f. Ich habe mich aber vom
Ungrund ihrer vermeinten Vulcanität durch eine zahlreiche
Suite derselben in meiner Sammlung überzeugt, als worunter
sich auch nicht ein einziges Stück befindet, das man mit Schein
des Rechtens für eine wirkliche Lave ansprechen durfte.

mehresten Mandelsteine, wie z. B. die von Il-
feld; der Blatterstein, (Perlstein) von Ler-
bach am Harz, der Toadstone von Derbyshire*).
Übergang in Grünstein, Basalt ꝛc. Eine durch die
entferntesten Weltgegenden verbreitete Gebirgsart;
findet sich z. B. nördlich bis Island, Kamtschatka ꝛc.
und so auch fast im äußersten von Europäern besuch-
ten Süden auf Kerguelen-Land.

Vermuthlich gehören noch hierher:

a. Manche vulgo sogenannte dichte Lava vom
Vesuv.

Meist braunroth; mit eingemengter schwarzer oder
grüner basaltischen, Hornblende und kleinen Kalk-
spathkörnern. Scheint das Urgestein zu vielen vesuvi-
schen Laven, denen sie insgemein (aber irrig) selbst
beygezählt wird,

und auch wohl b. der sogenannte Variolit.

Dunkellauchgrün, mit eingesprengten blaßberg-
grünen Nierchen, die dem Stein ein pockenartiges
Ansehen geben. Fundort zumahl im Bayreuthischen
und als Gerölle in der Durance bey Briançon.

32. Basalt, Beilstein.

Aus dem Schwarzen ins Grauliche, Blauliche und
theils auch ins Grünliche: von sehr ungleichem Korn;

*) Viele dieser Mandelsteine sind zur Zeit, da der sogenannte
Vulcanismus sehr im Schwunge war, für Laven angesehen
worden. So z. B. nahmentlich die vom Kaiserstuhle, einem Ge-
birgszug im Breisgau, die wegen ihrer mancherley Abartung
der Wacke sowohl als der darin eingemengten Fossilien merk-
würdig sind. S. Bar. de Dietrich Descript. des Volcans, de-
couverts en
1774. dans le Brisgau im Xten B. der Mém. pre-
sentés à l'Ac. des sc
. p. 435 u. f. Ich habe mich aber vom
Ungrund ihrer vermeinten Vulcanität durch eine zahlreiche
Suite derselben in meiner Sammlung überzeugt, als worunter
sich auch nicht ein einziges Stück befindet, das man mit Schein
des Rechtens für eine wirkliche Lave ansprechen durfte.
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[156/0529] mehresten Mandelsteine, wie z. B. die von Il- feld; der Blatterstein, (Perlstein) von Ler- bach am Harz, der Toadstone von Derbyshire *). Übergang in Grünstein, Basalt ꝛc. Eine durch die entferntesten Weltgegenden verbreitete Gebirgsart; findet sich z. B. nördlich bis Island, Kamtschatka ꝛc. und so auch fast im äußersten von Europäern besuch- ten Süden auf Kerguelen-Land. Vermuthlich gehören noch hierher: a. Manche vulgo sogenannte dichte Lava vom Vesuv. Meist braunroth; mit eingemengter schwarzer oder grüner basaltischen, Hornblende und kleinen Kalk- spathkörnern. Scheint das Urgestein zu vielen vesuvi- schen Laven, denen sie insgemein (aber irrig) selbst beygezählt wird, und auch wohl b. der sogenannte Variolit. Dunkellauchgrün, mit eingesprengten blaßberg- grünen Nierchen, die dem Stein ein pockenartiges Ansehen geben. Fundort zumahl im Bayreuthischen und als Gerölle in der Durance bey Briançon. 32. Basalt, Beilstein. Aus dem Schwarzen ins Grauliche, Blauliche und theils auch ins Grünliche: von sehr ungleichem Korn; *) Viele dieser Mandelsteine sind zur Zeit, da der sogenannte Vulcanismus sehr im Schwunge war, für Laven angesehen worden. So z. B. nahmentlich die vom Kaiserstuhle, einem Ge- birgszug im Breisgau, die wegen ihrer mancherley Abartung der Wacke sowohl als der darin eingemengten Fossilien merk- würdig sind. S. Bar. de Dietrich Descript. des Volcans, de- couverts en 1774. dans le Brisgau im Xten B. der Mém. pre- sentés à l'Ac. des sc. p. 435 u. f. Ich habe mich aber vom Ungrund ihrer vermeinten Vulcanität durch eine zahlreiche Suite derselben in meiner Sammlung überzeugt, als worunter sich auch nicht ein einziges Stück befindet, das man mit Schein des Rechtens für eine wirkliche Lave ansprechen durfte.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/529>, abgerufen am 23.11.2024.