Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.scheinen), zeichnen sich (wenigstens bey weitem größten §. 163. So vielartig aber die netzförmigen u. a. Verbin- §. 164. Aus der einförmigen Identität jener wenigen or- *) S. des Hrn. Geh. Rath von Goethe Versuch die Metamor- phose der Pflanzen zu erklaren. Gotha, 1790. 8.Und besonders über die Identität der Knollen (z. B. der Kartoffeln und ihrer Stängel Hrn. Obercommiss. Westfeld in Voigt's neuem Magazin VI. B. S. 371 u. f. **) Herr Marcellis hat auf seinem Landgute, Vogelsang, am
Leidner Canal bey Harlem, eine ganze Linden-Allee auf diese Weise gepflanzt. scheinen), zeichnen sich (wenigstens bey weitem größten §. 163. So vielartig aber die netzförmigen u. a. Verbin- §. 164. Aus der einförmigen Identität jener wenigen or- *) S. des Hrn. Geh. Rath von Goethe Versuch die Metamor- phose der Pflanzen zu erklaren. Gotha, 1790. 8.Und besonders über die Identität der Knollen (z. B. der Kartoffeln und ihrer Stängel Hrn. Obercommiss. Westfeld in Voigt's neuem Magazin VI. B. S. 371 u. f. **) Herr Marcellis hat auf seinem Landgute, Vogelsang, am
Leidner Canal bey Harlem, eine ganze Linden-Allee auf diese Weise gepflanzt. <TEI xml:lang="de-DE"> <text xml:id="blume_hbnatur_000041"> <group> <text xml:id="blume_hbnatur_000041_2" n="2"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0442" xml:id="pb069_02_0001" n="69"/> scheinen), zeichnen sich (wenigstens bey weitem größten<lb/> Theils) besonders dadurch aus, daß ihre Wände aus<lb/> spiralförmig gewundenen Fäden (oder Röhrchen?) beste-<lb/> hen, und so gleichsam das Ansehen von besponnenen<lb/> Saiten haben.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 163.</head><lb/> <p>So vielartig aber die netzförmigen u. a. Verbin-<lb/> dungen (Anastomosen) dieser Gefäße unter einander<lb/> sind, so zeigt sich doch kein solches Verhältniß zwischen<lb/> denselben, daß ein wahrer Kreislauf der Säfte, wie<lb/> bey allen rothblütigen und so vielen weißblütigen Thie-<lb/> ren, dadurch unterhalten werden könnte.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 164.</head><lb/> <p>Aus der einförmigen Identität jener wenigen <hi rendition="#g">or-<lb/> ganischen Bestandtheile</hi> der Gewächse (ihrer<lb/> sogenannten <hi rendition="#aq">partium</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">similarium</hi></hi>) erklärt sich die leichte<lb/> Umwandlung der daraus <hi rendition="#g">zusammengesetzten<lb/> Theile</hi> (der <hi rendition="#aq">partium</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">dissimilarium</hi></hi>) in einander;<lb/> der Blätter z. B. in den Kelch oder in die Krone der<lb/> Blüthe, zumahl bey gefüllten Blumen ꝛc.<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>S. des Hrn. Geh. Rath <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">von Goethe</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Versuch die Metamor-<lb/> phose der Pflanzen zu erklaren</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Gotha</hi>, 1790. 8.</p><p>Und besonders über die Identität der Knollen (z. B. der<lb/> Kartoffeln und ihrer Stängel Hrn. Obercommiss. <hi rendition="#g">Westfeld</hi><lb/> in <hi rendition="#g">Voigt's</hi> neuem Magazin VI. B. S. 371 u. f.</p></note>; auch<lb/> daß man Bäume umgekehrt in die Erde pflanzen und<lb/> dadurch ihre Äste in Wurzeln und diese hingegen in<lb/> belaubte Äste umwandeln kann<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Herr <hi rendition="#g">Marcellis</hi> hat auf seinem Landgute, Vogelsang, am<lb/> Leidner Canal bey Harlem, eine ganze Linden-Allee auf diese<lb/> Weise gepflanzt.</p></note>.</p> </div> <div n="2"> </div> </div> </body> </text> </group> </text> </TEI> [69/0442]
scheinen), zeichnen sich (wenigstens bey weitem größten
Theils) besonders dadurch aus, daß ihre Wände aus
spiralförmig gewundenen Fäden (oder Röhrchen?) beste-
hen, und so gleichsam das Ansehen von besponnenen
Saiten haben.
§. 163.
So vielartig aber die netzförmigen u. a. Verbin-
dungen (Anastomosen) dieser Gefäße unter einander
sind, so zeigt sich doch kein solches Verhältniß zwischen
denselben, daß ein wahrer Kreislauf der Säfte, wie
bey allen rothblütigen und so vielen weißblütigen Thie-
ren, dadurch unterhalten werden könnte.
§. 164.
Aus der einförmigen Identität jener wenigen or-
ganischen Bestandtheile der Gewächse (ihrer
sogenannten partium similarium) erklärt sich die leichte
Umwandlung der daraus zusammengesetzten
Theile (der partium dissimilarium) in einander;
der Blätter z. B. in den Kelch oder in die Krone der
Blüthe, zumahl bey gefüllten Blumen ꝛc. *); auch
daß man Bäume umgekehrt in die Erde pflanzen und
dadurch ihre Äste in Wurzeln und diese hingegen in
belaubte Äste umwandeln kann **).
*) S. des Hrn. Geh. Rath von Goethe Versuch die Metamor-
phose der Pflanzen zu erklaren. Gotha, 1790. 8.
Und besonders über die Identität der Knollen (z. B. der
Kartoffeln und ihrer Stängel Hrn. Obercommiss. Westfeld
in Voigt's neuem Magazin VI. B. S. 371 u. f.
**) Herr Marcellis hat auf seinem Landgute, Vogelsang, am
Leidner Canal bey Harlem, eine ganze Linden-Allee auf diese
Weise gepflanzt.
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