Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite

In Ostindien. Mit ausgestreckten Beinen vom
Umfang einer ausgespannten Hand.

7. Tarantula. A. fusca, subtus atra, pedibus
subtus atro fasciatis
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 38.

In Apulien. Die Fabel von den unausbleibli-
chen Folgen ihres Bisses und den musikalischen Hei-
lungsmitteln dagegen, lösen sich dahin auf, daß es
theils Einbildungen hypochondrischer und hysterischer
Patienten; mehrentheils aber armselige Betteleyen
seyn mögen, womit sich leichtgläubige Reisende ha-
ben hintergehen lassen. So viel ist indeß richtig,
daß diese Spinne, die sich auf dem Felde in kleinen
Erdhöhlen aufhält, den Schnittern zur Erntezeit
durch ihren Biß lästig wird: und, so wie der Stich
mancher anderer Insecten im brennenden Sommer
gefährlich werden (zuweilen eine Art Veits-Tanz-
erregen) kann, so auch freylich wohl der Taran-
tel-Biß.

8. Edulis. A. supra grisea; abdomine oblongo
lateribus striatis: pedibus fulvis apicibus ni-
gricantibus
.

Labillardiere voyage. tab. 12. fig. 4-6.

Auf Neu-Caledonien, wo sie von den dasigen
Insulanern zu Hunderten geröstet und gegessen wird.

82. Scorpio. Pedes 8. insuper chelae 2 fron-
tales. Oculi 2 in tergo. Palpi 2 cheliformes
.
Cauda elongata articulata terminata mucrone ar-
cuato.
Pectiles 2 subtus inter pectus et abdomen.

Die Scorpione haben in der Bildung und Le-
bensart manches mit den Krebsen gemein, auch wer-
fen sie, so wie diese, jährlich ihre Schale ab. Sie
nähren sich von andern Insecten, und hecken leben-
dige Junge. Der Stich der kleinen Europäischen

In Ostindien. Mit ausgestreckten Beinen vom
Umfang einer ausgespannten Hand.

7. Tarantula. A. fusca, subtus atra, pedibus
subtus atro fasciatis
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 38.

In Apulien. Die Fabel von den unausbleibli-
chen Folgen ihres Bisses und den musikalischen Hei-
lungsmitteln dagegen, lösen sich dahin auf, daß es
theils Einbildungen hypochondrischer und hysterischer
Patienten; mehrentheils aber armselige Betteleyen
seyn mögen, womit sich leichtgläubige Reisende ha-
ben hintergehen lassen. So viel ist indeß richtig,
daß diese Spinne, die sich auf dem Felde in kleinen
Erdhöhlen aufhält, den Schnittern zur Erntezeit
durch ihren Biß lästig wird: und, so wie der Stich
mancher anderer Insecten im brennenden Sommer
gefährlich werden (zuweilen eine Art Veits-Tanz-
erregen) kann, so auch freylich wohl der Taran-
tel-Biß.

8. Edulis. A. supra grisea; abdomine oblongo
lateribus striatis: pedibus fulvis apicibus ni-
gricantibus
.

Labillardiere voyage. tab. 12. fig. 4-6.

Auf Neu-Caledonien, wo sie von den dasigen
Insulanern zu Hunderten geröstet und gegessen wird.

82. Scorpio. Pedes 8. insuper chelae 2 fron-
tales. Oculi 2 in tergo. Palpi 2 cheliformes
.
Cauda elongata articulata terminata mucrone ar-
cuato.
Pectiles 2 subtus inter pectus et abdomen.

Die Scorpione haben in der Bildung und Le-
bensart manches mit den Krebsen gemein, auch wer-
fen sie, so wie diese, jährlich ihre Schale ab. Sie
nähren sich von andern Insecten, und hecken leben-
dige Junge. Der Stich der kleinen Europäischen

<TEI xml:lang="de-DE">
  <text xml:id="blume_hbnatur_000041">
    <group>
      <text xml:id="blume_hbnatur_000041_1" n="1">
        <body>
          <div n="1">
            <div n="2">
              <div n="3">
                <pb facs="#f0363" xml:id="pb344_01_0001" n="344"/>
                <p rendition="#l1em">In Ostindien. Mit ausgestreckten Beinen vom<lb/>
Umfang einer ausgespannten Hand.</p>
                <p rendition="#indent-2">7. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Tarantula</hi></hi>. <hi rendition="#aq">A. fusca, subtus atra, pedibus<lb/>
subtus atro fasciatis</hi>.</p>
                <p rendition="#l2em"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Abbild. n. h. Gegenst</hi></hi>. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 38.</p>
                <p rendition="#l1em">In Apulien. Die Fabel von den unausbleibli-<lb/>
chen Folgen ihres Bisses und den musikalischen Hei-<lb/>
lungsmitteln dagegen, lösen sich dahin auf, daß es<lb/>
theils Einbildungen hypochondrischer und hysterischer<lb/>
Patienten; mehrentheils aber armselige Betteleyen<lb/>
seyn mögen, womit sich leichtgläubige Reisende ha-<lb/>
ben hintergehen lassen. So viel ist indeß richtig,<lb/>
daß diese Spinne, die sich auf dem Felde in kleinen<lb/>
Erdhöhlen aufhält, den Schnittern zur Erntezeit<lb/>
durch ihren Biß lästig wird: und, so wie der Stich<lb/>
mancher anderer Insecten im brennenden Sommer<lb/>
gefährlich werden (zuweilen eine Art Veits-Tanz-<lb/>
erregen) kann, so auch freylich wohl der Taran-<lb/>
tel-Biß.</p>
                <p rendition="#indent-2">8. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Edulis.</hi></hi> <hi rendition="#aq">A. supra grisea; abdomine oblongo<lb/>
lateribus striatis: pedibus fulvis apicibus ni-<lb/>
gricantibus</hi>.</p>
                <p rendition="#l2em"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Labillardiere</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">voyage</hi></hi>. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 12. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 4-6.</p>
                <p rendition="#l1em">Auf Neu-Caledonien, wo sie von den dasigen<lb/>
Insulanern zu Hunderten geröstet und gegessen wird.</p>
                <p rendition="#indent-1">82. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Scorpio</hi></hi></hi>. <hi rendition="#aq">Pedes 8. insuper chelae 2 fron-<lb/>
tales. Oculi 2 in tergo. Palpi 2 cheliformes</hi>.<lb/><hi rendition="#aq">Cauda elongata articulata terminata mucrone ar-<lb/>
cuato.</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pectiles</hi></hi> <hi rendition="#aq">2 subtus inter pectus et abdomen</hi>.</p>
                <p rendition="#l1em">Die Scorpione haben in der Bildung und Le-<lb/>
bensart manches mit den Krebsen gemein, auch wer-<lb/>
fen sie, so wie diese, jährlich ihre Schale ab. Sie<lb/>
nähren sich von andern Insecten, und hecken leben-<lb/>
dige Junge. Der Stich der kleinen Europäischen<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </body>
      </text>
    </group>
  </text>
</TEI>
[344/0363] In Ostindien. Mit ausgestreckten Beinen vom Umfang einer ausgespannten Hand. 7. Tarantula. A. fusca, subtus atra, pedibus subtus atro fasciatis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 38. In Apulien. Die Fabel von den unausbleibli- chen Folgen ihres Bisses und den musikalischen Hei- lungsmitteln dagegen, lösen sich dahin auf, daß es theils Einbildungen hypochondrischer und hysterischer Patienten; mehrentheils aber armselige Betteleyen seyn mögen, womit sich leichtgläubige Reisende ha- ben hintergehen lassen. So viel ist indeß richtig, daß diese Spinne, die sich auf dem Felde in kleinen Erdhöhlen aufhält, den Schnittern zur Erntezeit durch ihren Biß lästig wird: und, so wie der Stich mancher anderer Insecten im brennenden Sommer gefährlich werden (zuweilen eine Art Veits-Tanz- erregen) kann, so auch freylich wohl der Taran- tel-Biß. 8. Edulis. A. supra grisea; abdomine oblongo lateribus striatis: pedibus fulvis apicibus ni- gricantibus. Labillardiere voyage. tab. 12. fig. 4-6. Auf Neu-Caledonien, wo sie von den dasigen Insulanern zu Hunderten geröstet und gegessen wird. 82. Scorpio. Pedes 8. insuper chelae 2 fron- tales. Oculi 2 in tergo. Palpi 2 cheliformes. Cauda elongata articulata terminata mucrone ar- cuato. Pectiles 2 subtus inter pectus et abdomen. Die Scorpione haben in der Bildung und Le- bensart manches mit den Krebsen gemein, auch wer- fen sie, so wie diese, jährlich ihre Schale ab. Sie nähren sich von andern Insecten, und hecken leben- dige Junge. Der Stich der kleinen Europäischen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/363
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/363>, abgerufen am 25.11.2024.