Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.VI. DIPTERA*). (Antliata Fabr.) Die Insecten mit zwey Flügeln und ein Paar 64. Oestrus***), Bremse. Os apertura sim- Bey den zunächst benannten Gattungen legt das *) J. C. Fabricii Systema Antliatorum. Brunsvigae. 1805. 8 **) Der berüchtigte so genannte Heerwurm, eine Art von Erdmast der wilden Sauen, besteht aus einem bewunderus- würdigen Zuge von vielen tausend dicht an einander kriechen- den, kaum einen halben Zoll langen Maden, und zwar, wie es scheint, von Insecten dieser Ordnung (- etwa von Tipu- lis oder Asilis -). Ein solcher Zug ist zuweilen wohl 12 El- len lang, Hände breit und Daumens hoch, und zieht so in Wäldern an feuchten Gegenden im Sommer in größter, regel- mäßigster Ordnung umher. ***) Die bisher ganz verworrene; Naturgeschichte dieses merkwür-
digen Geschlechts, ist nun durch den vortrefflichen Veterinar- arzt, Hrn. Bracy Clark aufgehellt. - S. dess. meister- hafte observations on the genus oestrus; im III. B. der Transactions of the Linnean Society, p. 289. u. f. VI. DIPTERA*). (Antliata Fabr.) Die Insecten mit zwey Flügeln und ein Paar 64. Oestrus***), Bremse. Os apertura sim- Bey den zunächst benannten Gattungen legt das *) J. C. Fabricii Systema Antliatorum. Brunsvigae. 1805. 8 **) Der berüchtigte so genannte Heerwurm, eine Art von Erdmast der wilden Sauen, besteht aus einem bewunderus- würdigen Zuge von vielen tausend dicht an einander kriechen- den, kaum einen halben Zoll langen Maden, und zwar, wie es scheint, von Insecten dieser Ordnung (– etwa von Tipu- lis oder Asilis –). Ein solcher Zug ist zuweilen wohl 12 El- len lang, Hände breit und Daumens hoch, und zieht so in Wäldern an feuchten Gegenden im Sommer in größter, regel- mäßigster Ordnung umher. ***) Die bisher ganz verworrene; Naturgeschichte dieses merkwür-
digen Geschlechts, ist nun durch den vortrefflichen Veterinar- arzt, Hrn. Bracy Clark aufgehellt. – S. dess. meister- hafte observations on the genus oestrus; im III. B. der Transactions of the Linnean Society, p. 289. u. f. <TEI xml:lang="de-DE"> <text xml:id="blume_hbnatur_000041"> <group> <text xml:id="blume_hbnatur_000041_1" n="1"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0350" xml:id="pb331_01_0001" n="331"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <head rendition="#c">VI. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">DIPTERA</hi></hi><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq">J. C. <hi rendition="#k">Fabricii</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Systema Antliatorum</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Brunsvigae</hi>. 1805. 8</p></note>. (<hi rendition="#aq">Antliata <hi rendition="#k">Fabr</hi></hi>.)</head><lb/> <p>Die Insecten mit zwey Flügeln und ein Paar<lb/> kleinen Knöpfchen oder so genannten Flügelkölbchen oder<lb/> Balancirstangen (<hi rendition="#aq">halteres</hi>); die hinter den Flügeln<lb/> an der Brust sitzen, und meist noch mit einer kleinen<lb/> Schuppe bedeckt sind; deren Nutzen aber noch unbe-<lb/> stimmt ist, und derentwegen einige Naturkundige die<lb/> ganze Ordnung <hi rendition="#aq">Halterata</hi> benannt haben. Die Larve<lb/> ist meist eine Made<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Der berüchtigte so genannte <hi rendition="#g">Heerwurm</hi>, eine Art von<lb/><hi rendition="#g">Erdmast</hi> der wilden Sauen, besteht aus einem bewunderus-<lb/> würdigen Zuge von vielen tausend dicht an einander kriechen-<lb/> den, kaum einen halben Zoll langen Maden, und zwar, wie<lb/> es scheint, von Insecten dieser Ordnung (– etwa von <hi rendition="#aq">Tipu-<lb/> lis</hi> oder <hi rendition="#aq">Asilis</hi> –). Ein solcher Zug ist zuweilen wohl 12 El-<lb/> len lang, Hände breit und Daumens hoch, und zieht so in<lb/> Wäldern an feuchten Gegenden im Sommer in größter, regel-<lb/> mäßigster Ordnung umher.</p></note>, die Puppe braun, cylin-<lb/> drisch. Das vollkommene Insect hat bey einigen Ge-<lb/> schlechtern einen spitzigen harten Saugestachel, bey<lb/> andern einen weichen Schlurfrüssel, bey noch an-<lb/> dern bloß eine einfache Mündung u. s. w. Einige<lb/> Gattungen gebähren lebendige Junge.</p> <p rendition="#indent-1">64. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Oestrus</hi></hi></hi><note anchored="true" place="foot" n="***)"><p>Die bisher ganz verworrene; Naturgeschichte dieses merkwür-<lb/> digen Geschlechts, ist nun durch den vortrefflichen Veterinar-<lb/> arzt, <hi rendition="#g">Hrn. Bracy Clark</hi> aufgehellt. – S. <hi rendition="#g">dess</hi>. meister-<lb/> hafte <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">observations on the genus oestrus</hi></hi>; im III. B. der<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Transactions of the Linnean Society</hi></hi>, <hi rendition="#aq">p</hi>. 289. u. f.</p></note>, <hi rendition="#g">Bremse</hi>. <hi rendition="#aq">Os apertura sim-<lb/> plex. Palpi duo, biarticulati, apice orbiculares<lb/> in depressione oris utrinque siti</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Bey den zunächst benannten Gattungen legt das<lb/> Weibchen seine Eyer in die Haut der lebendigen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </group> </text> </TEI> [331/0350]
VI. DIPTERA *). (Antliata Fabr.)
Die Insecten mit zwey Flügeln und ein Paar
kleinen Knöpfchen oder so genannten Flügelkölbchen oder
Balancirstangen (halteres); die hinter den Flügeln
an der Brust sitzen, und meist noch mit einer kleinen
Schuppe bedeckt sind; deren Nutzen aber noch unbe-
stimmt ist, und derentwegen einige Naturkundige die
ganze Ordnung Halterata benannt haben. Die Larve
ist meist eine Made **), die Puppe braun, cylin-
drisch. Das vollkommene Insect hat bey einigen Ge-
schlechtern einen spitzigen harten Saugestachel, bey
andern einen weichen Schlurfrüssel, bey noch an-
dern bloß eine einfache Mündung u. s. w. Einige
Gattungen gebähren lebendige Junge.
64. Oestrus ***), Bremse. Os apertura sim-
plex. Palpi duo, biarticulati, apice orbiculares
in depressione oris utrinque siti.
Bey den zunächst benannten Gattungen legt das
Weibchen seine Eyer in die Haut der lebendigen
*) J. C. Fabricii Systema Antliatorum. Brunsvigae. 1805. 8
**) Der berüchtigte so genannte Heerwurm, eine Art von
Erdmast der wilden Sauen, besteht aus einem bewunderus-
würdigen Zuge von vielen tausend dicht an einander kriechen-
den, kaum einen halben Zoll langen Maden, und zwar, wie
es scheint, von Insecten dieser Ordnung (– etwa von Tipu-
lis oder Asilis –). Ein solcher Zug ist zuweilen wohl 12 El-
len lang, Hände breit und Daumens hoch, und zieht so in
Wäldern an feuchten Gegenden im Sommer in größter, regel-
mäßigster Ordnung umher.
***) Die bisher ganz verworrene; Naturgeschichte dieses merkwür-
digen Geschlechts, ist nun durch den vortrefflichen Veterinar-
arzt, Hrn. Bracy Clark aufgehellt. – S. dess. meister-
hafte observations on the genus oestrus; im III. B. der
Transactions of the Linnean Society, p. 289. u. f.
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