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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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§. 101.

Das Athemhohlen, das die Fische eben so
wenig als dietmit Lungen versehenen Thiere lange ent-
behren können, geschieht bey ihnen, indem sie die im
Wasser aufgelösete Luft durch den Mund in die
Kiemen leiten, und dann durch die Kiemenöffnung
(apertura branchialis) wiederum von sich geben; folg-
lich nicht wie die mit Lungen versehenen Thiere durch
den gleichen Weg ein- und ausathmen.

§. 102.

Da sie keine Lungen haben, so versteht sich folg-
lich von selbst, daß ihnen auch keine wahre Stimme
zugeschrieben werden kann, obgleich einige von ihnen,
wie z. B. der Knurrhahn, der Wetterfisch etc. einen
Laut von sich geben können.

§. 103.

Die Bildung des Körpers, überhaupt genom-
wen, ist bey den Fischen ungleich mannigfaltiger als
bey den beyden vorigen Thierclassen. Bey den mehresten
hat doch der Körper eine verticale Stellung, d. h. er
ist auf beyden Seiten zusammen gedrückt (corpus com-
pressum s. cathetoplateum
): bey einigen andern
hingegen, wie bey den Rochen, liegt er horizontal,
ist in die Breite platt gedruckt (corpus depressum s.
plagioplateum
); bey andern, wie beym Aal etc. ist er
mehr walzenförmig: bey andern, wie bey den Pan-
zerfischen, prismatisch oder vierkantig etc.

Bey allen aber stoßen Kopf und Rumpf unmittel-
bar an einander, ohne durch einen eigentlichen Hals
von einander abgesondert zu seyn.

§. 104.

Die Fische sind (bis auf wenige Ausnahmen) mit
Schuppen bekleidet; und zwar die Grätenfische mit
eigentlich sogenannten, die von einer ganz eigenen
Substanz, und bey den verschiedenen Gattungen von

§. 101.

Das Athemhohlen, das die Fische eben so
wenig als dietmit Lungen versehenen Thiere lange ent-
behren können, geschieht bey ihnen, indem sie die im
Wasser aufgelösete Luft durch den Mund in die
Kiemen leiten, und dann durch die Kiemenöffnung
(apertura branchialis) wiederum von sich geben; folg-
lich nicht wie die mit Lungen versehenen Thiere durch
den gleichen Weg ein- und ausathmen.

§. 102.

Da sie keine Lungen haben, so versteht sich folg-
lich von selbst, daß ihnen auch keine wahre Stimme
zugeschrieben werden kann, obgleich einige von ihnen,
wie z. B. der Knurrhahn, der Wetterfisch ꝛc. einen
Laut von sich geben können.

§. 103.

Die Bildung des Körpers, überhaupt genom-
wen, ist bey den Fischen ungleich mannigfaltiger als
bey den beyden vorigen Thierclassen. Bey den mehresten
hat doch der Körper eine verticale Stellung, d. h. er
ist auf beyden Seiten zusammen gedrückt (corpus com-
pressum s. cathetoplateum
): bey einigen andern
hingegen, wie bey den Rochen, liegt er horizontal,
ist in die Breite platt gedruckt (corpus depressum s.
plagioplateum
); bey andern, wie beym Aal ꝛc. ist er
mehr walzenförmig: bey andern, wie bey den Pan-
zerfischen, prismatisch oder vierkantig ꝛc.

Bey allen aber stoßen Kopf und Rumpf unmittel-
bar an einander, ohne durch einen eigentlichen Hals
von einander abgesondert zu seyn.

§. 104.

Die Fische sind (bis auf wenige Ausnahmen) mit
Schuppen bekleidet; und zwar die Grätenfische mit
eigentlich sogenannten, die von einer ganz eigenen
Substanz, und bey den verschiedenen Gattungen von

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[209/0228] §. 101. Das Athemhohlen, das die Fische eben so wenig als dietmit Lungen versehenen Thiere lange ent- behren können, geschieht bey ihnen, indem sie die im Wasser aufgelösete Luft durch den Mund in die Kiemen leiten, und dann durch die Kiemenöffnung (apertura branchialis) wiederum von sich geben; folg- lich nicht wie die mit Lungen versehenen Thiere durch den gleichen Weg ein- und ausathmen. §. 102. Da sie keine Lungen haben, so versteht sich folg- lich von selbst, daß ihnen auch keine wahre Stimme zugeschrieben werden kann, obgleich einige von ihnen, wie z. B. der Knurrhahn, der Wetterfisch ꝛc. einen Laut von sich geben können. §. 103. Die Bildung des Körpers, überhaupt genom- wen, ist bey den Fischen ungleich mannigfaltiger als bey den beyden vorigen Thierclassen. Bey den mehresten hat doch der Körper eine verticale Stellung, d. h. er ist auf beyden Seiten zusammen gedrückt (corpus com- pressum s. cathetoplateum): bey einigen andern hingegen, wie bey den Rochen, liegt er horizontal, ist in die Breite platt gedruckt (corpus depressum s. plagioplateum); bey andern, wie beym Aal ꝛc. ist er mehr walzenförmig: bey andern, wie bey den Pan- zerfischen, prismatisch oder vierkantig ꝛc. Bey allen aber stoßen Kopf und Rumpf unmittel- bar an einander, ohne durch einen eigentlichen Hals von einander abgesondert zu seyn. §. 104. Die Fische sind (bis auf wenige Ausnahmen) mit Schuppen bekleidet; und zwar die Grätenfische mit eigentlich sogenannten, die von einer ganz eigenen Substanz, und bey den verschiedenen Gattungen von

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/228>, abgerufen am 24.11.2024.