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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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Wolle schlichtes Ziegenhaar; und die in Südafrika noch
überdieß lang herab hängende Ohren.

2. Ammon, das Muffelthier, (musimon Büf-
fon's
mouflon) C. cornibus arcuatis circumflexis
subtus planiusculis, palearibus laxis pilosis.

v. Schreber tab. 268.

Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland, in der
Barbarey; eine verwandte, weit größere Art aber (das
Argali) in Sibirien bis Kamtschatka und dann im
nordwestlichen Amerika. Letzteres, ein sehr schmackhaftes
Wildbret, hat mächtig starke und schwere*) Hörner,
und wird von einigen Naturforschern für das Stamm-
thier zu unserm Schaf gehalten.

3. +. Hircus, die Ziege. (Fr. la chevre. Engl. the
goat
.) C. mento barbato, cornibus arcuatis carinatis.

Die Hausziege scheint von dem aegagrus abzustam-
men, der im Caucasus und den daran glänzenden östli-
chen Gebirgen lebt, und in dessen Wägen, (so wie bey
manchen Gattungen von Antilopen) zuwellen der Ori-
entalische
Bezoarstein gefunden wird, daher das
Thier selbst mit dem Nahmen des Bezoarbocks belegt
worden**). - Die Hausziege (- das wichtige Haus-
thier der alten Guanchen auf den Canarischen In-
seln -) verwildert leicht wieder, und ist nun meist eben
so weit als das Schaf auf der Erde verbreitet. - Die
Angorische Ziege oder das Kämmelthier hat langes sei-
denartiges Haar und gibt das beste so genannte Kamehl-
garn, so wie aus dem äußerst feinen Wollhaar, das die
schönen kleinen geradhörnigen Bergziegen in Kashmir
und Tibet unter ihrem gröbern, langen Haar tragen,
die allerköstlichsten Shawls in jenem paradiesischen
Wunderlande gewebt werden***).

4. +. Ibex, der Steinbock. (capricornus. Fr. le
bouquetin
. Engl. the wild goat.) C. mento barba-
to, cornibus lunatis maximis, supra nodosis, in dor-
sum reclinatis
.

v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1803.

*) Ein einzelnes und nicht einmahl vollständiges dergleichen
Horn im akademischen Museum wiegt volle 9 Pfund.
**) Pallas spicileg. zoolog. XI. tab. 5. fig. 2. 3.
***) Ich habe von dieser wunderschönen Shawlziege im Göt-
ringischen Taschenbuch
für das J. 1813. Nachricht ge-
geben.

Wolle schlichtes Ziegenhaar; und die in Südafrika noch
überdieß lang herab hängende Ohren.

2. Ammon, das Muffelthier, (musimon Büf-
fon's
mouflon) C. cornibus arcuatis circumflexis
subtus planiusculis, palearibus laxis pilosis.

v. Schreber tab. 268.

Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland, in der
Barbarey; eine verwandte, weit größere Art aber (das
Argali) in Sibirien bis Kamtschatka und dann im
nordwestlichen Amerika. Letzteres, ein sehr schmackhaftes
Wildbret, hat mächtig starke und schwere*) Hörner,
und wird von einigen Naturforschern für das Stamm-
thier zu unserm Schaf gehalten.

3. †. Hircus, die Ziege. (Fr. la chevre. Engl. the
goat
.) C. mento barbato, cornibus arcuatis carinatis.

Die Hausziege scheint von dem aegagrus abzustam-
men, der im Caucasus und den daran glänzenden östli-
chen Gebirgen lebt, und in dessen Wägen, (so wie bey
manchen Gattungen von Antilopen) zuwellen der Ori-
entalische
Bezoarstein gefunden wird, daher das
Thier selbst mit dem Nahmen des Bezoarbocks belegt
worden**). – Die Hausziege (– das wichtige Haus-
thier der alten Guanchen auf den Canarischen In-
seln –) verwildert leicht wieder, und ist nun meist eben
so weit als das Schaf auf der Erde verbreitet. – Die
Angorische Ziege oder das Kämmelthier hat langes sei-
denartiges Haar und gibt das beste so genannte Kamehl-
garn, so wie aus dem äußerst feinen Wollhaar, das die
schönen kleinen geradhörnigen Bergziegen in Kashmir
und Tibet unter ihrem gröbern, langen Haar tragen,
die allerköstlichsten Shawls in jenem paradiesischen
Wunderlande gewebt werden***).

4. †. Ibex, der Steinbock. (capricornus. Fr. le
bouquetin
. Engl. the wild goat.) C. mento barba-
to, cornibus lunatis maximis, supra nodosis, in dor-
sum reclinatis
.

v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1803.

*) Ein einzelnes und nicht einmahl vollständiges dergleichen
Horn im akademischen Museum wiegt volle 9 Pfund.
**) Pallas spicileg. zoolog. XI. tab. 5. fig. 2. 3.
***) Ich habe von dieser wunderschönen Shawlziege im Göt-
ringischen Taschenbuch
für das J. 1813. Nachricht ge-
geben.
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[90/0109] Wolle schlichtes Ziegenhaar; und die in Südafrika noch überdieß lang herab hängende Ohren. 2. Ammon, das Muffelthier, (musimon Büf- fon's mouflon) C. cornibus arcuatis circumflexis subtus planiusculis, palearibus laxis pilosis. v. Schreber tab. 268. Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland, in der Barbarey; eine verwandte, weit größere Art aber (das Argali) in Sibirien bis Kamtschatka und dann im nordwestlichen Amerika. Letzteres, ein sehr schmackhaftes Wildbret, hat mächtig starke und schwere *) Hörner, und wird von einigen Naturforschern für das Stamm- thier zu unserm Schaf gehalten. 3. †. Hircus, die Ziege. (Fr. la chevre. Engl. the goat.) C. mento barbato, cornibus arcuatis carinatis. Die Hausziege scheint von dem aegagrus abzustam- men, der im Caucasus und den daran glänzenden östli- chen Gebirgen lebt, und in dessen Wägen, (so wie bey manchen Gattungen von Antilopen) zuwellen der Ori- entalische Bezoarstein gefunden wird, daher das Thier selbst mit dem Nahmen des Bezoarbocks belegt worden **). – Die Hausziege (– das wichtige Haus- thier der alten Guanchen auf den Canarischen In- seln –) verwildert leicht wieder, und ist nun meist eben so weit als das Schaf auf der Erde verbreitet. – Die Angorische Ziege oder das Kämmelthier hat langes sei- denartiges Haar und gibt das beste so genannte Kamehl- garn, so wie aus dem äußerst feinen Wollhaar, das die schönen kleinen geradhörnigen Bergziegen in Kashmir und Tibet unter ihrem gröbern, langen Haar tragen, die allerköstlichsten Shawls in jenem paradiesischen Wunderlande gewebt werden ***). 4. †. Ibex, der Steinbock. (capricornus. Fr. le bouquetin. Engl. the wild goat.) C. mento barba- to, cornibus lunatis maximis, supra nodosis, in dor- sum reclinatis. v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1803. *) Ein einzelnes und nicht einmahl vollständiges dergleichen Horn im akademischen Museum wiegt volle 9 Pfund. **) Pallas spicileg. zoolog. XI. tab. 5. fig. 2. 3. ***) Ich habe von dieser wunderschönen Shawlziege im Göt- ringischen Taschenbuch für das J. 1813. Nachricht ge- geben.

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  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/109>, abgerufen am 22.11.2024.