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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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Seegeschöpfen der Vorwelt finden -). Mittelge-
wicht = 2675. Uebergang in Mergelstein. (So z. B.
der ältere Flözkalkstein, der auch in manchen Ge-
genden Zechstein heißt). Bildet große durch alle
Welttheile verbreitete Flözgebirgsketten, die gemei-
niglich auf der Außenseite (nicht leicht in beträcht-
licher Tiefe) mit dem gemeinen Petrefactenstein über-
zogen sind, welcher die allgemeinste Grabstätte der
Seethiere aus den Zeiten der Vorwelt ausmacht.

Zu den besonders merkwürdigen Abarten des ge-
meinen Kalksteins gehört nahmentlich:

a) der so genannte Rogenstein, Hammites, der
nicht mit dem Erbsenstein verwechselt werden darf,
sondern aus mächtigen, theils ganze Flözlagen
bildenden Massen von gleichgroßen Körnern, dich-
ten (selten concentrisch schaligen) Kalksteins be-
steht, die durch ein kalkiges oder mergelartiges
Cäment zu einem festen Gestein zusammen ver-
bunden sind. (Wohin denn auch die berühmten
Sorten von englischem Baustein, Portlandstone,
Purbeckstone
etc. gehören.)

b) Die dem Korne nach gleichsam Sandsteinähnli-
chen Kalksteinarten; wie z. B. die wegen ihrer
Versteinerungen von vielartigen Seethieren so
berühmte Gebirgsart des Petersberges bey Maes-
tricht; der so genannte marmo arenaceo vom Ve-
suv; der Dolomit im Levantinerthal am St.
Gotthard, wo er das Muttergestein des dasigen
Tremolits ausmacht, und in dünnen Tafeln bieg-
sam ist.

10. Mergel. Marga. (Fr. marne. Engl. marl.)

Ein inniges Gemenge von Kalk, Thon, Sand etc.
Meist grau in andere unansehnliche Farben; un-
durchsichtig; von verschiedenem Zusammenhang und
Festigkeit. Daher besonders drey Hauptarten des-
selben zu unterscheiden sind:

1) Erdiger Mergel, Düngmergel.

Seegeschöpfen der Vorwelt finden –). Mittelge-
wicht = 2675. Uebergang in Mergelstein. (So z. B.
der ältere Flözkalkstein, der auch in manchen Ge-
genden Zechstein heißt). Bildet große durch alle
Welttheile verbreitete Flözgebirgsketten, die gemei-
niglich auf der Außenseite (nicht leicht in beträcht-
licher Tiefe) mit dem gemeinen Petrefactenstein über-
zogen sind, welcher die allgemeinste Grabstätte der
Seethiere aus den Zeiten der Vorwelt ausmacht.

Zu den besonders merkwürdigen Abarten des ge-
meinen Kalksteins gehört nahmentlich:

a) der so genannte Rogenstein, Hammites, der
nicht mit dem Erbsenstein verwechselt werden darf,
sondern aus mächtigen, theils ganze Flözlagen
bildenden Massen von gleichgroßen Körnern, dich-
ten (selten concentrisch schaligen) Kalksteins be-
steht, die durch ein kalkiges oder mergelartiges
Cäment zu einem festen Gestein zusammen ver-
bunden sind. (Wohin denn auch die berühmten
Sorten von englischem Baustein, Portlandstone,
Purbeckstone
etc. gehören.)

b) Die dem Korne nach gleichsam Sandsteinähnli-
chen Kalksteinarten; wie z. B. die wegen ihrer
Versteinerungen von vielartigen Seethieren so
berühmte Gebirgsart des Petersberges bey Maes-
tricht; der so genannte marmo arenaceo vom Ve-
suv; der Dolomit im Levantinerthal am St.
Gotthard, wo er das Muttergestein des dasigen
Tremolits ausmacht, und in dünnen Tafeln bieg-
sam ist.

10. Mergel. Marga. (Fr. marne. Engl. marl.)

Ein inniges Gemenge von Kalk, Thon, Sand ꝛc.
Meist grau in andere unansehnliche Farben; un-
durchsichtig; von verschiedenem Zusammenhang und
Festigkeit. Daher besonders drey Hauptarten des-
selben zu unterscheiden sind:

1) Erdiger Mergel, Düngmergel.

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[593/0597] Seegeschöpfen der Vorwelt finden –). Mittelge- wicht = 2675. Uebergang in Mergelstein. (So z. B. der ältere Flözkalkstein, der auch in manchen Ge- genden Zechstein heißt). Bildet große durch alle Welttheile verbreitete Flözgebirgsketten, die gemei- niglich auf der Außenseite (nicht leicht in beträcht- licher Tiefe) mit dem gemeinen Petrefactenstein über- zogen sind, welcher die allgemeinste Grabstätte der Seethiere aus den Zeiten der Vorwelt ausmacht. Zu den besonders merkwürdigen Abarten des ge- meinen Kalksteins gehört nahmentlich: a) der so genannte Rogenstein, Hammites, der nicht mit dem Erbsenstein verwechselt werden darf, sondern aus mächtigen, theils ganze Flözlagen bildenden Massen von gleichgroßen Körnern, dich- ten (selten concentrisch schaligen) Kalksteins be- steht, die durch ein kalkiges oder mergelartiges Cäment zu einem festen Gestein zusammen ver- bunden sind. (Wohin denn auch die berühmten Sorten von englischem Baustein, Portlandstone, Purbeckstone etc. gehören.) b) Die dem Korne nach gleichsam Sandsteinähnli- chen Kalksteinarten; wie z. B. die wegen ihrer Versteinerungen von vielartigen Seethieren so berühmte Gebirgsart des Petersberges bey Maes- tricht; der so genannte marmo arenaceo vom Ve- suv; der Dolomit im Levantinerthal am St. Gotthard, wo er das Muttergestein des dasigen Tremolits ausmacht, und in dünnen Tafeln bieg- sam ist. 10. Mergel. Marga. (Fr. marne. Engl. marl.) Ein inniges Gemenge von Kalk, Thon, Sand ꝛc. Meist grau in andere unansehnliche Farben; un- durchsichtig; von verschiedenem Zusammenhang und Festigkeit. Daher besonders drey Hauptarten des- selben zu unterscheiden sind: 1) Erdiger Mergel, Düngmergel.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 593. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/597>, abgerufen am 22.11.2024.