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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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14. Tremolit. Grammatite.

Weiß in allerhand Schattirungen; mehr oder
weniger durchscheinend; strahliges oder faseriges,
theils blätteriges Gefüge; meist divergirend; bricht
meist in einem Muttergestein von weißem, körnigem,
theils sandartigem kohlensauern Kalk (Dolomit.)

In folgenden drey Arten (fast wie beym Strahl-
stein):

1) Gemeiner Tremolit.

Meist graulichweiß, theils schneeweiß; wenig
durchscheinend; meist mit Seidenglanz; theils krumm-
faserig; meist ungeformt, theils aber crystallisirt in
sehr geschobenen vier- oder sechsseitigen Säulen,
meist mit Querrissen; selten sternförmig. Gehalt
(nach Lowitz) = 14 Talkerde, 60, 50 Kieselerde,
23, 25 Kalkerde. Mit der Nadel im Finstern gekri-
tzelt, gibt er einen leuchtenden Strich. Fundort zu-
mahl das Levantinerthal am St. Gotthard.

2) Talkartiger Tremolit.

Ins Silberweiße; perlmutterglänzend; fast un-
durchsichtig, theils blätterig; fettig anzufühlen;
silberweiß abfärbend; weich; phosphorescirt nicht wie
die vorige Art (aus deren Verwitterung sie aber
entstanden seyn mag). Fundort ebenfalls am St.
Gotthardsberge.

3) Glasartiger Tremolit.

Ins Graulich- und Gelblichweiße; durchscheinend;
glasglänzend; blätterig; der Längenbruch aus dem
Faserigen ins Splitterige; sehr spröde; hart; phos-
phorescirt stark auf die gedachte Weise. Fundort
unter andern auf Ceilan*).

*) Ein Stück, so ich davon besitze, bat mir Herr Ba-
ronet Banks aus dem Nachlasse des sel. Dr. Kö-
nig
in Trankebar mitgetheilt, welcher es selbst bey
Gale auf Ceilan gebrochen hatte.

14. Tremolit. Grammatite.

Weiß in allerhand Schattirungen; mehr oder
weniger durchscheinend; strahliges oder faseriges,
theils blätteriges Gefüge; meist divergirend; bricht
meist in einem Muttergestein von weißem, körnigem,
theils sandartigem kohlensauern Kalk (Dolomit.)

In folgenden drey Arten (fast wie beym Strahl-
stein):

1) Gemeiner Tremolit.

Meist graulichweiß, theils schneeweiß; wenig
durchscheinend; meist mit Seidenglanz; theils krumm-
faserig; meist ungeformt, theils aber crystallisirt in
sehr geschobenen vier- oder sechsseitigen Säulen,
meist mit Querrissen; selten sternförmig. Gehalt
(nach Lowitz) = 14 Talkerde, 60, 50 Kieselerde,
23, 25 Kalkerde. Mit der Nadel im Finstern gekri-
tzelt, gibt er einen leuchtenden Strich. Fundort zu-
mahl das Levantinerthal am St. Gotthard.

2) Talkartiger Tremolit.

Ins Silberweiße; perlmutterglänzend; fast un-
durchsichtig, theils blätterig; fettig anzufühlen;
silberweiß abfärbend; weich; phosphorescirt nicht wie
die vorige Art (aus deren Verwitterung sie aber
entstanden seyn mag). Fundort ebenfalls am St.
Gotthardsberge.

3) Glasartiger Tremolit.

Ins Graulich- und Gelblichweiße; durchscheinend;
glasglänzend; blätterig; der Längenbruch aus dem
Faserigen ins Splitterige; sehr spröde; hart; phos-
phorescirt stark auf die gedachte Weise. Fundort
unter andern auf Ceilan*).

*) Ein Stück, so ich davon besitze, bat mir Herr Ba-
ronet Banks aus dem Nachlasse des sel. Dr. Kö-
nig
in Trankebar mitgetheilt, welcher es selbst bey
Gale auf Ceilan gebrochen hatte.
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[584/0588] 14. Tremolit. Grammatite. Weiß in allerhand Schattirungen; mehr oder weniger durchscheinend; strahliges oder faseriges, theils blätteriges Gefüge; meist divergirend; bricht meist in einem Muttergestein von weißem, körnigem, theils sandartigem kohlensauern Kalk (Dolomit.) In folgenden drey Arten (fast wie beym Strahl- stein): 1) Gemeiner Tremolit. Meist graulichweiß, theils schneeweiß; wenig durchscheinend; meist mit Seidenglanz; theils krumm- faserig; meist ungeformt, theils aber crystallisirt in sehr geschobenen vier- oder sechsseitigen Säulen, meist mit Querrissen; selten sternförmig. Gehalt (nach Lowitz) = 14 Talkerde, 60, 50 Kieselerde, 23, 25 Kalkerde. Mit der Nadel im Finstern gekri- tzelt, gibt er einen leuchtenden Strich. Fundort zu- mahl das Levantinerthal am St. Gotthard. 2) Talkartiger Tremolit. Ins Silberweiße; perlmutterglänzend; fast un- durchsichtig, theils blätterig; fettig anzufühlen; silberweiß abfärbend; weich; phosphorescirt nicht wie die vorige Art (aus deren Verwitterung sie aber entstanden seyn mag). Fundort ebenfalls am St. Gotthardsberge. 3) Glasartiger Tremolit. Ins Graulich- und Gelblichweiße; durchscheinend; glasglänzend; blätterig; der Längenbruch aus dem Faserigen ins Splitterige; sehr spröde; hart; phos- phorescirt stark auf die gedachte Weise. Fundort unter andern auf Ceilan *). *) Ein Stück, so ich davon besitze, bat mir Herr Ba- ronet Banks aus dem Nachlasse des sel. Dr. Kö- nig in Trankebar mitgetheilt, welcher es selbst bey Gale auf Ceilan gebrochen hatte.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 584. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/588>, abgerufen am 22.11.2024.