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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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Gebrauch zu Kunstsachen, nahmentlich zu Petschir-
steinen.

9. Chrysolith, Peridot.

Meist pistaziengrün; durchsichtig; glasglänzend;
muscheliger Bruch; die Außenfläche längsgestreift;
crystallisirt in breiten viereckigen Säulen, mit ab-
gestumpften Seitenkanten, und meist sechsseitigen
Endspitzen. Mittel-Gewicht = 3375. Gehalt (nach
Klaproth) = 43, 50 Talkerde, 39 Kieselerde, 19
Eisenkalk. Fundort nicht genau bekannt; vermuthlich
in den türkischen Morgenländern.

10. Olivin, basaltischer Chrysolith.

Olivengrün, in mancherley Abstufungen (verwit-
tert wird er ochergelb); durchscheinend; glasglän-
zend; muscheliger, theils blätteriger Bruch; rissig;
eingesprengt in Trapp, Basalt und Tuffwacke. Ge-
wicht = 3225. Gehalt (nach Klaproth) = 38, 50
Talkerde, 50 Kieselerde, 0, 25 Kalkerde, 12, 50
Eisenkalk.

Ihm ähnelt, sowohl den äußern Kennzeichen als
dem Gehalte nach, das merkwürdige Fossil, welches
die Blasenräume der berühmten von Hrn. Pallas
1772 am Jenisei wiedergefundenen großen Eisen-
maße füllt*), und (nach Howard) = 27 Talker-
de, 54 Kieselerde, 17 Eisenkalk und 1 Nickelkalk
hält**)

*) Das hiesige akademische Museum besitzt in der alten
Schlüterschen Sammlung zwey kleine Stücken ge-
diegen Eisen von Johanngeorgenstadt, die unvoll-
kommen ästig, wie an manchen Stellen das Sibi-
rische, und ebenfalls mit einem fast Olivinähnlichen
Fossil gemengt sind.
**) Nun und hiermit kommt wieder der Gehalt der so
wunderbaren Aerolithen oder Meteorstei-
ne
, nähmlich der Steinmassen überein, die schon so
manchmahl zu ganz verschiedenen Zeiten, in ganz
verschiedenen Weltgegenden, aber meist unter glei-
chen Umständen, bey Explosion eines Meteors,

Gebrauch zu Kunstsachen, nahmentlich zu Petschir-
steinen.

9. Chrysolith, Peridot.

Meist pistaziengrün; durchsichtig; glasglänzend;
muscheliger Bruch; die Außenfläche längsgestreift;
crystallisirt in breiten viereckigen Säulen, mit ab-
gestumpften Seitenkanten, und meist sechsseitigen
Endspitzen. Mittel-Gewicht = 3375. Gehalt (nach
Klaproth) = 43, 50 Talkerde, 39 Kieselerde, 19
Eisenkalk. Fundort nicht genau bekannt; vermuthlich
in den türkischen Morgenländern.

10. Olivin, basaltischer Chrysolith.

Olivengrün, in mancherley Abstufungen (verwit-
tert wird er ochergelb); durchscheinend; glasglän-
zend; muscheliger, theils blätteriger Bruch; rissig;
eingesprengt in Trapp, Basalt und Tuffwacke. Ge-
wicht = 3225. Gehalt (nach Klaproth) = 38, 50
Talkerde, 50 Kieselerde, 0, 25 Kalkerde, 12, 50
Eisenkalk.

Ihm ähnelt, sowohl den äußern Kennzeichen als
dem Gehalte nach, das merkwürdige Fossil, welches
die Blasenräume der berühmten von Hrn. Pallas
1772 am Jenisei wiedergefundenen großen Eisen-
maße füllt*), und (nach Howard) = 27 Talker-
de, 54 Kieselerde, 17 Eisenkalk und 1 Nickelkalk
hält**)

*) Das hiesige akademische Museum besitzt in der alten
Schlüterschen Sammlung zwey kleine Stücken ge-
diegen Eisen von Johanngeorgenstadt, die unvoll-
kommen ästig, wie an manchen Stellen das Sibi-
rische, und ebenfalls mit einem fast Olivinähnlichen
Fossil gemengt sind.
**) Nun und hiermit kommt wieder der Gehalt der so
wunderbaren Aërolithen oder Meteorstei-
ne
, nähmlich der Steinmassen überein, die schon so
manchmahl zu ganz verschiedenen Zeiten, in ganz
verschiedenen Weltgegenden, aber meist unter glei-
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[580/0584] Gebrauch zu Kunstsachen, nahmentlich zu Petschir- steinen. 9. Chrysolith, Peridot. Meist pistaziengrün; durchsichtig; glasglänzend; muscheliger Bruch; die Außenfläche längsgestreift; crystallisirt in breiten viereckigen Säulen, mit ab- gestumpften Seitenkanten, und meist sechsseitigen Endspitzen. Mittel-Gewicht = 3375. Gehalt (nach Klaproth) = 43, 50 Talkerde, 39 Kieselerde, 19 Eisenkalk. Fundort nicht genau bekannt; vermuthlich in den türkischen Morgenländern. 10. Olivin, basaltischer Chrysolith. Olivengrün, in mancherley Abstufungen (verwit- tert wird er ochergelb); durchscheinend; glasglän- zend; muscheliger, theils blätteriger Bruch; rissig; eingesprengt in Trapp, Basalt und Tuffwacke. Ge- wicht = 3225. Gehalt (nach Klaproth) = 38, 50 Talkerde, 50 Kieselerde, 0, 25 Kalkerde, 12, 50 Eisenkalk. Ihm ähnelt, sowohl den äußern Kennzeichen als dem Gehalte nach, das merkwürdige Fossil, welches die Blasenräume der berühmten von Hrn. Pallas 1772 am Jenisei wiedergefundenen großen Eisen- maße füllt *), und (nach Howard) = 27 Talker- de, 54 Kieselerde, 17 Eisenkalk und 1 Nickelkalk hält **) *) Das hiesige akademische Museum besitzt in der alten Schlüterschen Sammlung zwey kleine Stücken ge- diegen Eisen von Johanngeorgenstadt, die unvoll- kommen ästig, wie an manchen Stellen das Sibi- rische, und ebenfalls mit einem fast Olivinähnlichen Fossil gemengt sind. **) Nun und hiermit kommt wieder der Gehalt der so wunderbaren Aërolithen oder Meteorstei- ne, nähmlich der Steinmassen überein, die schon so manchmahl zu ganz verschiedenen Zeiten, in ganz verschiedenen Weltgegenden, aber meist unter glei- chen Umständen, bey Explosion eines Meteors,

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/584>, abgerufen am 26.11.2024.