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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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Fettglänzend; mit feinerdigem, theils blätterigem
oder krummschieferigem Bruch. Meist als Ueberzug
über mancherley crystallisirte Fossilien, z. B. über
Granaten, Bitterspath, Bergcrystall, magnetischem
Eisenstein etc.

3) Chloritschiefer.

Theils schwarzgrün; fettglänzend; schieferig; gibt
grünlichgrauen Strich; hält oft Granaten, Stan-
genschörl etc. eingewachsen. Uebergang in Thonschie-
fer, Talkschiefer etc. Fundort zumahl in Tyrol,
Norwegen und auf Corsica.

Mancher sogenannte Schneidestein gehört
hierher, mancher hingegen zur nächstfolgenden Gat-
tung, und wiederum mancher zum Talk-Schiefer.

2. Topfstein, Lavezzstein, Weichstein.
Lapis ollaris, s. lebetum, s. Comensis.

Meist grünlichgrau: undurchsichtig; erdiger Bruch,
theils wenig schimmernd; fettig anzufühlen; fast
blätteriges Gefüge; weich. Gewicht (eines von Neu-
Caledonien auf der Süd-See) = 2622 L. Gehalt
(nach Wiegleb) = 38, 54 Talkerde, 38, 12 Kie-
selerde, 6, 66 Thonerde, 12, 2 Eisenkalk. Fundort
zumahl Graubünden und Grönland. Gebrauch vor-
züglichst zu Kesseln, Töpfen, Lampen; auf Neu-
Caledonien zu Schleudersteinen; wo auch eine wei-
chere zerreibliche Abart von den dasigen Insulanern
häufig und zu ganzen Pfunden gegessen wird.

Der Giltstein am St. Gotthard hat ein grö-
beres Korn, und mehr splitterigen Bruch; ist sprö-
der, und wird in dicke Platten zu unvergänlichen
Stubenöfen gehauen.

3. Talk.

Meist silberweiß ins blaß Apfelgrüne; wenig durch-
scheinend; glänzend; fettig anzufühlen.

Davon folgende drey Arten:

Fettglänzend; mit feinerdigem, theils blätterigem
oder krummschieferigem Bruch. Meist als Ueberzug
über mancherley crystallisirte Fossilien, z. B. über
Granaten, Bitterspath, Bergcrystall, magnetischem
Eisenstein ꝛc.

3) Chloritschiefer.

Theils schwarzgrün; fettglänzend; schieferig; gibt
grünlichgrauen Strich; hält oft Granaten, Stan-
genschörl ꝛc. eingewachsen. Uebergang in Thonschie-
fer, Talkschiefer ꝛc. Fundort zumahl in Tyrol,
Norwegen und auf Corsica.

Mancher sogenannte Schneidestein gehört
hierher, mancher hingegen zur nächstfolgenden Gat-
tung, und wiederum mancher zum Talk-Schiefer.

2. Topfstein, Lavezzstein, Weichstein.
Lapis ollaris, s. lebetum, s. Comensis.

Meist grünlichgrau: undurchsichtig; erdiger Bruch,
theils wenig schimmernd; fettig anzufühlen; fast
blätteriges Gefüge; weich. Gewicht (eines von Neu-
Caledonien auf der Süd-See) = 2622 L. Gehalt
(nach Wiegleb) = 38, 54 Talkerde, 38, 12 Kie-
selerde, 6, 66 Thonerde, 12, 2 Eisenkalk. Fundort
zumahl Graubünden und Grönland. Gebrauch vor-
züglichst zu Kesseln, Töpfen, Lampen; auf Neu-
Caledonien zu Schleudersteinen; wo auch eine wei-
chere zerreibliche Abart von den dasigen Insulanern
häufig und zu ganzen Pfunden gegessen wird.

Der Giltstein am St. Gotthard hat ein grö-
beres Korn, und mehr splitterigen Bruch; ist sprö-
der, und wird in dicke Platten zu unvergänlichen
Stubenöfen gehauen.

3. Talk.

Meist silberweiß ins blaß Apfelgrüne; wenig durch-
scheinend; glänzend; fettig anzufühlen.

Davon folgende drey Arten:

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[576/0580] Fettglänzend; mit feinerdigem, theils blätterigem oder krummschieferigem Bruch. Meist als Ueberzug über mancherley crystallisirte Fossilien, z. B. über Granaten, Bitterspath, Bergcrystall, magnetischem Eisenstein ꝛc. 3) Chloritschiefer. Theils schwarzgrün; fettglänzend; schieferig; gibt grünlichgrauen Strich; hält oft Granaten, Stan- genschörl ꝛc. eingewachsen. Uebergang in Thonschie- fer, Talkschiefer ꝛc. Fundort zumahl in Tyrol, Norwegen und auf Corsica. Mancher sogenannte Schneidestein gehört hierher, mancher hingegen zur nächstfolgenden Gat- tung, und wiederum mancher zum Talk-Schiefer. 2. Topfstein, Lavezzstein, Weichstein. Lapis ollaris, s. lebetum, s. Comensis. Meist grünlichgrau: undurchsichtig; erdiger Bruch, theils wenig schimmernd; fettig anzufühlen; fast blätteriges Gefüge; weich. Gewicht (eines von Neu- Caledonien auf der Süd-See) = 2622 L. Gehalt (nach Wiegleb) = 38, 54 Talkerde, 38, 12 Kie- selerde, 6, 66 Thonerde, 12, 2 Eisenkalk. Fundort zumahl Graubünden und Grönland. Gebrauch vor- züglichst zu Kesseln, Töpfen, Lampen; auf Neu- Caledonien zu Schleudersteinen; wo auch eine wei- chere zerreibliche Abart von den dasigen Insulanern häufig und zu ganzen Pfunden gegessen wird. Der Giltstein am St. Gotthard hat ein grö- beres Korn, und mehr splitterigen Bruch; ist sprö- der, und wird in dicke Platten zu unvergänlichen Stubenöfen gehauen. 3. Talk. Meist silberweiß ins blaß Apfelgrüne; wenig durch- scheinend; glänzend; fettig anzufühlen. Davon folgende drey Arten:

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 576. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/580>, abgerufen am 22.11.2024.