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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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Meist graulichschwarz, aber auch ins Grünliche
und ins Rothbraune; undurchsichtig; matter fein-
körniger Bruch, theils ins Erdige; ungeformt;
Härte und Gewicht verschieden. Macht oft die Grund-
masse einer porphyrähnlichen gemengten Gebirgsart
aus, da er andere Fossilien eingemengt enthält,
z. B. basaltische Hornblende, Glimmer, Zeolith,
Chalcedon, Kalkspathnieren etc. Dahin gehören also
die mehresten Mandelsteine, wie z. B. die von
Ilfeld; der Blatterstein (Perlstein) von Ler-
bach am Harz, der Toadstone von Derbyshire*).
Uebergang in Grünstein, Basalt etc. Eine durch die
entferntesten Weltgegenden verbreitete Gebirgsart,
findet sich z. B. nördlich bis Island, Kamtschat-
ka etc. und so auch fast im äußersten von Europäern
besuchten Süden auf Kerguelen-Land.

Vermuthlich gehören noch hierher:

a. Manche vulgo so genannte dichte Lava vom
Vesuv.

Meist braunroth; mit eingemengter schwarzer oder
grüner basaltischen Hornblende und kleinen Kalk-
spathkörnern. Scheint das Urgestein zu vielen vesu-
vischen Laven, denen sie insgemein (aber irrig) selbst
beygezählt wird.

Und auch wohl b. der sogenannte Variolit.

*) Viele dieser Mandelsteine sind zur Zeit, da der
so genannte Vulcanismus sehr im Schwange war,
für Laven angesehen worden. So z. B. nahment-
lich die vom Kaiserstuhl, einem Gebirgszug im Breis-
gau, die wegen ihrer mancherley Abartung der
Wacke sowohl als der darin eingemengten Fossilien
merkwürdig sind. S. Bar. De Dietrich Descript.
des Volcans, decouvertes en
1774. dans le Brisgau
im Xten B. der Mem. presentes a l'Ac. des sc. p.
435 u. f. Ich habe mich aber vom Ungrund ihrer
vermeynten Vulcanität durch eine zahlreiche Suite
derselben in meiner Sammlung überzeugt, als wor-
unter sich auch nicht ein einziges Stück befindet,
das man mit Schein des Rechtens für eine wirkli-
chen Lave ansprechen dürfte.

Meist graulichschwarz, aber auch ins Grünliche
und ins Rothbraune; undurchsichtig; matter fein-
körniger Bruch, theils ins Erdige; ungeformt;
Härte und Gewicht verschieden. Macht oft die Grund-
masse einer porphyrähnlichen gemengten Gebirgsart
aus, da er andere Fossilien eingemengt enthält,
z. B. basaltische Hornblende, Glimmer, Zeolith,
Chalcedon, Kalkspathnieren ꝛc. Dahin gehören also
die mehresten Mandelsteine, wie z. B. die von
Ilfeld; der Blatterstein (Perlstein) von Ler-
bach am Harz, der Toadstone von Derbyshire*).
Uebergang in Grünstein, Basalt ꝛc. Eine durch die
entferntesten Weltgegenden verbreitete Gebirgsart,
findet sich z. B. nördlich bis Island, Kamtschat-
ka ꝛc. und so auch fast im äußersten von Europäern
besuchten Süden auf Kerguelen-Land.

Vermuthlich gehören noch hierher:

a. Manche vulgo so genannte dichte Lava vom
Vesuv.

Meist braunroth; mit eingemengter schwarzer oder
grüner basaltischen Hornblende und kleinen Kalk-
spathkörnern. Scheint das Urgestein zu vielen vesu-
vischen Laven, denen sie insgemein (aber irrig) selbst
beygezählt wird.

Und auch wohl b. der sogenannte Variolit.

*) Viele dieser Mandelsteine sind zur Zeit, da der
so genannte Vulcanismus sehr im Schwange war,
für Laven angesehen worden. So z. B. nahment-
lich die vom Kaiserstuhl, einem Gebirgszug im Breis-
gau, die wegen ihrer mancherley Abartung der
Wacke sowohl als der darin eingemengten Fossilien
merkwürdig sind. S. Bar. De Dietrich Descript.
des Volcans, decouvértes en
1774. dans le Brisgau
im Xten B. der Mém. presentés à l’Ac. des sc. p.
435 u. f. Ich habe mich aber vom Ungrund ihrer
vermeynten Vulcanität durch eine zahlreiche Suite
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unter sich auch nicht ein einziges Stück befindet,
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[570/0574] Meist graulichschwarz, aber auch ins Grünliche und ins Rothbraune; undurchsichtig; matter fein- körniger Bruch, theils ins Erdige; ungeformt; Härte und Gewicht verschieden. Macht oft die Grund- masse einer porphyrähnlichen gemengten Gebirgsart aus, da er andere Fossilien eingemengt enthält, z. B. basaltische Hornblende, Glimmer, Zeolith, Chalcedon, Kalkspathnieren ꝛc. Dahin gehören also die mehresten Mandelsteine, wie z. B. die von Ilfeld; der Blatterstein (Perlstein) von Ler- bach am Harz, der Toadstone von Derbyshire *). Uebergang in Grünstein, Basalt ꝛc. Eine durch die entferntesten Weltgegenden verbreitete Gebirgsart, findet sich z. B. nördlich bis Island, Kamtschat- ka ꝛc. und so auch fast im äußersten von Europäern besuchten Süden auf Kerguelen-Land. Vermuthlich gehören noch hierher: a. Manche vulgo so genannte dichte Lava vom Vesuv. Meist braunroth; mit eingemengter schwarzer oder grüner basaltischen Hornblende und kleinen Kalk- spathkörnern. Scheint das Urgestein zu vielen vesu- vischen Laven, denen sie insgemein (aber irrig) selbst beygezählt wird. Und auch wohl b. der sogenannte Variolit. *) Viele dieser Mandelsteine sind zur Zeit, da der so genannte Vulcanismus sehr im Schwange war, für Laven angesehen worden. So z. B. nahment- lich die vom Kaiserstuhl, einem Gebirgszug im Breis- gau, die wegen ihrer mancherley Abartung der Wacke sowohl als der darin eingemengten Fossilien merkwürdig sind. S. Bar. De Dietrich Descript. des Volcans, decouvértes en 1774. dans le Brisgau im Xten B. der Mém. presentés à l’Ac. des sc. p. 435 u. f. Ich habe mich aber vom Ungrund ihrer vermeynten Vulcanität durch eine zahlreiche Suite derselben in meiner Sammlung überzeugt, als wor- unter sich auch nicht ein einziges Stück befindet, das man mit Schein des Rechtens für eine wirkli- chen Lave ansprechen dürfte.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 570. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/574>, abgerufen am 22.11.2024.