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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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gelblichen kleinen Flecken; durchscheinend. Fundort
jetzt unbekannt, doch vermuthlich Aegypten; häufig
von den alten Römischen Künstlern zu Petschirstei-
nen etc. verarbeitet*). Von der Art sind auch die
mehrsten antiken so genannten Smaragde.

21. Chrysopras.

Meist apfelgrün, theils ins Blauliche spielend;
hat seine schöne, aber im Feuer sehr vergängliche
Farbe vom Nickelkalk; ist durchscheinend; ungeformt.
Gehalt (nach Klaproth) = 96,16 Kieselerde, 1
Nickelkalk. Fundort vorzüglich bey Kosemitz in
Schlesien.

22. Arendalit.

Dunkel lauchgrün; undurchsichtig; theils derb,
theils crystallisirt, und das in breiten sechsseitigen
Säulen, die Enden mit zwey oder vier Flächen zu-
geschärft oder auch zugespitzt. Die Crystalle glas-
glänzend; der Bruch fettglänzend; Längenbruch blät-
terig; Querbruch muschelig. Gewicht = 3640.
Gehalt (nach Vauquelin) = 37 Kieselerde, 21
Thonerde, 15 Kalkerde, 24 Eisenkalk, 1,5 Braun-
steinkalk. Fundort in den Eisengruben zu Arendal
in Norwegen.

Ihm ähnelt der Epidot oder Thallit, oder so-
genannt grüne Schörl von Dauphine'; daher auch
H. Werner beyde Fossilien unter den gemeinschaft-
lichen Nahmen des Pistacits vereinigt.

23. Axinit, Thumerstein, Glasstein.

Nelkenbraun; durchscheinend; Glasglanz; klein-
muscheliger Bruch; sowohl ungeformt als auch in

*) Ausführlicher habe ich von dieser merkwürdigen, von
neuern Schriftstellern oft verkannten, und mit an-
dern verwechselten Steinart gehandelt in Specimen
historiae naturalis antiquae artis operibus illustratae

p. 30. u. f.

gelblichen kleinen Flecken; durchscheinend. Fundort
jetzt unbekannt, doch vermuthlich Aegypten; häufig
von den alten Römischen Künstlern zu Petschirstei-
nen ꝛc. verarbeitet*). Von der Art sind auch die
mehrsten antiken so genannten Smaragde.

21. Chrysopras.

Meist apfelgrün, theils ins Blauliche spielend;
hat seine schöne, aber im Feuer sehr vergängliche
Farbe vom Nickelkalk; ist durchscheinend; ungeformt.
Gehalt (nach Klaproth) = 96,16 Kieselerde, 1
Nickelkalk. Fundort vorzüglich bey Kosemitz in
Schlesien.

22. Arendalit.

Dunkel lauchgrün; undurchsichtig; theils derb,
theils crystallisirt, und das in breiten sechsseitigen
Säulen, die Enden mit zwey oder vier Flächen zu-
geschärft oder auch zugespitzt. Die Crystalle glas-
glänzend; der Bruch fettglänzend; Längenbruch blät-
terig; Querbruch muschelig. Gewicht = 3640.
Gehalt (nach Vauquelin) = 37 Kieselerde, 21
Thonerde, 15 Kalkerde, 24 Eisenkalk, 1,5 Braun-
steinkalk. Fundort in den Eisengruben zu Arendal
in Norwegen.

Ihm ähnelt der Epidot oder Thallit, oder so-
genannt grüne Schörl von Dauphine’; daher auch
H. Werner beyde Fossilien unter den gemeinschaft-
lichen Nahmen des Pistacits vereinigt.

23. Axinit, Thumerstein, Glasstein.

Nelkenbraun; durchscheinend; Glasglanz; klein-
muscheliger Bruch; sowohl ungeformt als auch in

*) Ausführlicher habe ich von dieser merkwürdigen, von
neuern Schriftstellern oft verkannten, und mit an-
dern verwechselten Steinart gehandelt in Specimen
historiae naturalis antiquae artis operibus illustratae

p. 30. u. f.
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[543/0547] gelblichen kleinen Flecken; durchscheinend. Fundort jetzt unbekannt, doch vermuthlich Aegypten; häufig von den alten Römischen Künstlern zu Petschirstei- nen ꝛc. verarbeitet *). Von der Art sind auch die mehrsten antiken so genannten Smaragde. 21. Chrysopras. Meist apfelgrün, theils ins Blauliche spielend; hat seine schöne, aber im Feuer sehr vergängliche Farbe vom Nickelkalk; ist durchscheinend; ungeformt. Gehalt (nach Klaproth) = 96,16 Kieselerde, 1 Nickelkalk. Fundort vorzüglich bey Kosemitz in Schlesien. 22. Arendalit. Dunkel lauchgrün; undurchsichtig; theils derb, theils crystallisirt, und das in breiten sechsseitigen Säulen, die Enden mit zwey oder vier Flächen zu- geschärft oder auch zugespitzt. Die Crystalle glas- glänzend; der Bruch fettglänzend; Längenbruch blät- terig; Querbruch muschelig. Gewicht = 3640. Gehalt (nach Vauquelin) = 37 Kieselerde, 21 Thonerde, 15 Kalkerde, 24 Eisenkalk, 1,5 Braun- steinkalk. Fundort in den Eisengruben zu Arendal in Norwegen. Ihm ähnelt der Epidot oder Thallit, oder so- genannt grüne Schörl von Dauphine’; daher auch H. Werner beyde Fossilien unter den gemeinschaft- lichen Nahmen des Pistacits vereinigt. 23. Axinit, Thumerstein, Glasstein. Nelkenbraun; durchscheinend; Glasglanz; klein- muscheliger Bruch; sowohl ungeformt als auch in *) Ausführlicher habe ich von dieser merkwürdigen, von neuern Schriftstellern oft verkannten, und mit an- dern verwechselten Steinart gehandelt in Specimen historiae naturalis antiquae artis operibus illustratae p. 30. u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 543. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/547>, abgerufen am 22.11.2024.