dann theils zwischen dieser, theils aber auch beson- ders längs der Mitte des Stammes, das so genann- te Mark, welches letztere aber mit zunehmendem Alter an Menge abzunehmen, und gleichsam zu schwinden pflegt. Auch wird bey diesen Gewächsen da, wo das Holz außen an den Bast stößt, alljähr- lich eine, oder eigentlich zwey neue Holzlagen aus dem gedachten Splint (alburnum) erzeugt, daher man bekanntlich aus der Anzahl dieser con- centrischen Lagen (pectines) ungefähr das Alter der Stämme schätzen kann.
Anm. Von dieser Einrichtung sind doch die Hölzer der Palmen ausgenommen, als welche keine solche concentrische Lagen bilden, sondern durchaus gleich- förmig dicht, sehr hart und mit auffallend starken Gefäßen durchzogen sind. Eine Bemerkung, die auch für die Bestimmung der versteinten Hölzer von Wich- tigkeit ist.
§. 170.
Der Stamm theilt sich mehrentheils in Aeste, diese wieder in Zweige, an welchen endlich die Blätter ansitzen, die doch im Grunde aus den gleichen Theilen, wie die Wurzel oder der Stamm, zusammengesetzt sind: indem man auch an ihnen Oberhaupt, Rinde, holzige Substanz und marki- ges Zellgewebe unterscheiden kann. Letzteres liegt in der Mitte des Blatts, zwischen dem (meist doppelten) holzigen Netze, von welchem man durch Einbeitzen u. a. Handgriffe die übrigen Theile absondern, und dadurch die so genannten Blätter-Skelete verfertigen kann. Dieses hol- zige Netz ist auf beyden Seiten des Blatts mit
dann theils zwischen dieser, theils aber auch beson- ders längs der Mitte des Stammes, das so genann- te Mark, welches letztere aber mit zunehmendem Alter an Menge abzunehmen, und gleichsam zu schwinden pflegt. Auch wird bey diesen Gewächsen da, wo das Holz außen an den Bast stößt, alljähr- lich eine, oder eigentlich zwey neue Holzlagen aus dem gedachten Splint (alburnum) erzeugt, daher man bekanntlich aus der Anzahl dieser con- centrischen Lagen (pectines) ungefähr das Alter der Stämme schätzen kann.
Anm. Von dieser Einrichtung sind doch die Hölzer der Palmen ausgenommen, als welche keine solche concentrische Lagen bilden, sondern durchaus gleich- förmig dicht, sehr hart und mit auffallend starken Gefäßen durchzogen sind. Eine Bemerkung, die auch für die Bestimmung der versteinten Hölzer von Wich- tigkeit ist.
§. 170.
Der Stamm theilt sich mehrentheils in Aeste, diese wieder in Zweige, an welchen endlich die Blätter ansitzen, die doch im Grunde aus den gleichen Theilen, wie die Wurzel oder der Stamm, zusammengesetzt sind: indem man auch an ihnen Oberhaupt, Rinde, holzige Substanz und marki- ges Zellgewebe unterscheiden kann. Letzteres liegt in der Mitte des Blatts, zwischen dem (meist doppelten) holzigen Netze, von welchem man durch Einbeitzen u. a. Handgriffe die übrigen Theile absondern, und dadurch die so genannten Blätter-Skelete verfertigen kann. Dieses hol- zige Netz ist auf beyden Seiten des Blatts mit
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000040"><textxml:id="blume_hbnatur_000040_2"n="2"><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0485"xml:id="pb481_0001"n="481"/>
dann theils zwischen dieser, theils aber auch beson-<lb/>
ders längs der Mitte des Stammes, das so genann-<lb/>
te <hirendition="#g">Mark</hi>, welches letztere aber mit zunehmendem<lb/>
Alter an Menge abzunehmen, und gleichsam zu<lb/>
schwinden pflegt. Auch wird bey diesen Gewächsen da,<lb/>
wo das Holz außen an den Bast stößt, alljähr-<lb/>
lich eine, oder eigentlich zwey <hirendition="#g">neue Holzlagen</hi><lb/>
aus dem gedachten <hirendition="#g">Splint</hi> (<hirendition="#aq">alburnum</hi>) erzeugt,<lb/>
daher man bekanntlich aus der Anzahl dieser con-<lb/>
centrischen Lagen (<hirendition="#aq">pectines</hi>) ungefähr das Alter<lb/>
der Stämme schätzen kann.</p><prendition="#et #smaller">Anm. Von dieser Einrichtung sind doch die Hölzer der<lb/><hirendition="#g">Palmen</hi> ausgenommen, als welche keine solche<lb/>
concentrische Lagen bilden, sondern durchaus gleich-<lb/>
förmig dicht, sehr hart und mit auffallend starken<lb/>
Gefäßen durchzogen sind. Eine Bemerkung, die auch<lb/>
für die Bestimmung der versteinten Hölzer von Wich-<lb/>
tigkeit ist.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 170.</head><lb/><p>Der Stamm theilt sich mehrentheils in <hirendition="#g">Aeste</hi>,<lb/>
diese wieder in <hirendition="#g">Zweige</hi>, an welchen endlich die<lb/><hirendition="#g">Blätter</hi> ansitzen, die doch im Grunde aus den<lb/>
gleichen Theilen, wie die Wurzel oder der Stamm,<lb/>
zusammengesetzt sind: indem man auch an ihnen<lb/>
Oberhaupt, Rinde, holzige Substanz und marki-<lb/>
ges Zellgewebe unterscheiden kann. Letzteres liegt<lb/>
in der Mitte des Blatts, zwischen dem (meist<lb/>
doppelten) <hirendition="#g">holzigen</hi> Netze, von welchem man<lb/>
durch Einbeitzen u. a. Handgriffe die übrigen<lb/>
Theile absondern, und dadurch die so genannten<lb/>
Blätter-Skelete verfertigen kann. Dieses hol-<lb/>
zige Netz ist auf beyden Seiten des Blatts mit<lb/></p></div></div></body></text></text></TEI>
[481/0485]
dann theils zwischen dieser, theils aber auch beson-
ders längs der Mitte des Stammes, das so genann-
te Mark, welches letztere aber mit zunehmendem
Alter an Menge abzunehmen, und gleichsam zu
schwinden pflegt. Auch wird bey diesen Gewächsen da,
wo das Holz außen an den Bast stößt, alljähr-
lich eine, oder eigentlich zwey neue Holzlagen
aus dem gedachten Splint (alburnum) erzeugt,
daher man bekanntlich aus der Anzahl dieser con-
centrischen Lagen (pectines) ungefähr das Alter
der Stämme schätzen kann.
Anm. Von dieser Einrichtung sind doch die Hölzer der
Palmen ausgenommen, als welche keine solche
concentrische Lagen bilden, sondern durchaus gleich-
förmig dicht, sehr hart und mit auffallend starken
Gefäßen durchzogen sind. Eine Bemerkung, die auch
für die Bestimmung der versteinten Hölzer von Wich-
tigkeit ist.
§. 170.
Der Stamm theilt sich mehrentheils in Aeste,
diese wieder in Zweige, an welchen endlich die
Blätter ansitzen, die doch im Grunde aus den
gleichen Theilen, wie die Wurzel oder der Stamm,
zusammengesetzt sind: indem man auch an ihnen
Oberhaupt, Rinde, holzige Substanz und marki-
ges Zellgewebe unterscheiden kann. Letzteres liegt
in der Mitte des Blatts, zwischen dem (meist
doppelten) holzigen Netze, von welchem man
durch Einbeitzen u. a. Handgriffe die übrigen
Theile absondern, und dadurch die so genannten
Blätter-Skelete verfertigen kann. Dieses hol-
zige Netz ist auf beyden Seiten des Blatts mit
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/485>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.