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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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4. Araneoides. (Solpuga A. F.) P. chelis dentatis
villosis, corpore oblongo
.

Pallas spicil. IX. tab. 3. fig. 7-9.

Hin und wieder in heißen Erdstrichen der alten
Welt. Sein Biß verursacht heftige Entzündung,
zuweilen mit gefahrvollen Zufällen.

81. Aranea. Spinne, Kanker. (Fr.
araignee. Engl. spider.) Pedes 8. Oculi 8.
(plerisque). Os vnguibus s. retinaculis 2.
Anus papillis textoriis
.

Ein ansehnliches Geschlecht von zahlreichen Gat-
tungen*), die sich meines Wissens alle bloß von
lebendigen Thieren, zumahl Insecten, nähren, auch
einander selbst auffressen. Die mehresten weben sich
ein Gespinnst, dessen regelmäßige Anlage sowohl
als die Festigkeit, womit es Wind und Wetter aus-
hält, bewundernswürdig ist**). Auch hat man
mehrmahls den freylich seltsamen Einfall im Klei-
nen ausgeführt, aus Spinnewebe, und besonders
aus dem Eyergespinnste der Kreuzspinne, eine Art
Seide zu verarbeiten. - Der so genannte flie-
gende Sommer (Mädchen-Sommer, Marien-
garn etc.) (Fr. Filets de St. Martin, cheveux
de la Ste Vierge
. Engl. Gossamer.) ist wenigstens
größtentheils einer kleinen Gattung von Spinnen
(der A. obtectrix) zu zuschreiben, die zumahl im
Frühjahr häufig an Hecken und Büschen umher webt.

1. +. Diadema. die Kreuzspinne. A. abdomi-
ne subgloboso rubro-fusco: cruce alba punc-
tata
.

Rösel vol. IV. tab. 35-40.

*) Ueber die hieländischen Gattungen dieses Geschlechts
s. C. Clerk aranei Suecici. Holm. 1757. 4.
**) S. die trefflichen eignen Beobachtungen des Hrn.
Dr. Reimarus in der Einleit. zur IVten Ausg.
von seines Vaters classischem Werke über die Trie-
be der Thiere S. 8 u. f.

4. Araneoides. (Solpuga A. F.) P. chelis dentatis
villosis, corpore oblongo
.

Pallas spicil. IX. tab. 3. fig. 7–9.

Hin und wieder in heißen Erdstrichen der alten
Welt. Sein Biß verursacht heftige Entzündung,
zuweilen mit gefahrvollen Zufällen.

81. Aranea. Spinne, Kanker. (Fr.
araignée. Engl. spider.) Pedes 8. Oculi 8.
(plerisque). Os vnguibus s. retinaculis 2.
Anus papillis textoriis
.

Ein ansehnliches Geschlecht von zahlreichen Gat-
tungen*), die sich meines Wissens alle bloß von
lebendigen Thieren, zumahl Insecten, nähren, auch
einander selbst auffressen. Die mehresten weben sich
ein Gespinnst, dessen regelmäßige Anlage sowohl
als die Festigkeit, womit es Wind und Wetter aus-
hält, bewundernswürdig ist**). Auch hat man
mehrmahls den freylich seltsamen Einfall im Klei-
nen ausgeführt, aus Spinnewebe, und besonders
aus dem Eyergespinnste der Kreuzspinne, eine Art
Seide zu verarbeiten. – Der so genannte flie-
gende Sommer (Mädchen-Sommer, Marien-
garn ꝛc.) (Fr. Filets de St. Martin, cheveux
de la Ste Vierge
. Engl. Gossamer.) ist wenigstens
größtentheils einer kleinen Gattung von Spinnen
(der A. obtectrix) zu zuschreiben, die zumahl im
Frühjahr häufig an Hecken und Büschen umher webt.

1. †. Diadema. die Kreuzspinne. A. abdomi-
ne subgloboso rubro-fusco: cruce alba punc-
tata
.

Rösel vol. IV. tab. 35–40.

*) Ueber die hieländischen Gattungen dieses Geschlechts
s. C. Clerk aranei Suecici. Holm. 1757. 4.
**) S. die trefflichen eignen Beobachtungen des Hrn.
Dr. Reimarus in der Einleit. zur IVten Ausg.
von seines Vaters classischem Werke über die Trie-
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[388/0392] 4. Araneoides. (Solpuga A. F.) P. chelis dentatis villosis, corpore oblongo. Pallas spicil. IX. tab. 3. fig. 7–9. Hin und wieder in heißen Erdstrichen der alten Welt. Sein Biß verursacht heftige Entzündung, zuweilen mit gefahrvollen Zufällen. 81. Aranea. Spinne, Kanker. (Fr. araignée. Engl. spider.) Pedes 8. Oculi 8. (plerisque). Os vnguibus s. retinaculis 2. Anus papillis textoriis. Ein ansehnliches Geschlecht von zahlreichen Gat- tungen *), die sich meines Wissens alle bloß von lebendigen Thieren, zumahl Insecten, nähren, auch einander selbst auffressen. Die mehresten weben sich ein Gespinnst, dessen regelmäßige Anlage sowohl als die Festigkeit, womit es Wind und Wetter aus- hält, bewundernswürdig ist **). Auch hat man mehrmahls den freylich seltsamen Einfall im Klei- nen ausgeführt, aus Spinnewebe, und besonders aus dem Eyergespinnste der Kreuzspinne, eine Art Seide zu verarbeiten. – Der so genannte flie- gende Sommer (Mädchen-Sommer, Marien- garn ꝛc.) (Fr. Filets de St. Martin, cheveux de la Ste Vierge. Engl. Gossamer.) ist wenigstens größtentheils einer kleinen Gattung von Spinnen (der A. obtectrix) zu zuschreiben, die zumahl im Frühjahr häufig an Hecken und Büschen umher webt. 1. †. Diadema. die Kreuzspinne. A. abdomi- ne subgloboso rubro-fusco: cruce alba punc- tata. Rösel vol. IV. tab. 35–40. *) Ueber die hieländischen Gattungen dieses Geschlechts s. C. Clerk aranei Suecici. Holm. 1757. 4. **) S. die trefflichen eignen Beobachtungen des Hrn. Dr. Reimarus in der Einleit. zur IVten Ausg. von seines Vaters classischem Werke über die Trie- be der Thiere S. 8 u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/392>, abgerufen am 23.11.2024.