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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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1. Fatalis. (bellicosus Soland.) T. corpore fus-
co, alis fuscescentibus: costa ferruginea, stem-
matibus subsuperis oculo propinquis, punc-
to centrali prominulo
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 9.

Die Gebäude der guineischen Termiten. Eben-
daselbst tab. 10.

Hier diese Gattung (denn es sind schon jetzt we-
nigstens noch vier andere bekannt, die hin und wie-
der zwischen beyden Wendezirkeln, zumahl in beyden
Indien, im südwestlichen Africa und auf Neuholland
zu Hause sind) findet sich besonders in Ostindien
und Guinea, und führt aus Thon, Letten etc. ke-
gelförmige, meist mit mehreren Spitzen besetzte,
inwendig hoch ausgewölbte Gebäude auf, die zu-
weilen wohl 10 bis 12 Fuß hoch sind, und theils
in solcher Menge beysammen stehen, daß sie von
Ferne das Ansehen eines Dorfs kriegen. Mit den
Jahren wird so ein hohler Ameisenhaufen von außen
ganz mit Gras überwachsen etc. und ist dabey so
fest, daß er mehrere Menschen zu tragen im Stan-
de ist, ungeachtet die Wände selbst mit großen wei-
ten Gängen durchzogen sind, die theils über eine
halbe Elle im Durchmesser haben. Unaufhörlich
wird in diesen Stöcken gebaut, alte Zellen abge-
brechen, neue aufgeführt, andere erweitert u. s. w.
Die Zellen des Königs und der Königinn (als von
welchen in jedem Stocke nur Ein Paar befindlich
ist) sind im Innersten des Gebäudes verborgen.
Zunächst um dieselben herum wohnen die Arbeiter,
hierauf folgen die Eyerzellen für die junge Brut,
und dicht bey diesen die Magazine. Diese Thiere
zerbeißen und verzehren Holzwert, Geräthe, Hüt-
ten etc. und können binnen wenigen Wochen mäch-
tige Baumstämme gleichsam vernichten. Daß der
Hinterleib der befruchteten Königinn 2000 Mahl
dicker, und größer wird als er vorher war, ist
schon oben erwähnt. Sie kann dann binnen 24
Stunden auf 80000 Eyer legen.

1. Fatalis. (bellicosus Soland.) T. corpore fus-
co, alis fuscescentibus: costa ferruginea, stem-
matibus subsuperis oculo propinquis, punc-
to centrali prominulo
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 9.

Die Gebäude der guineischen Termiten. Eben-
daselbst tab. 10.

Hier diese Gattung (denn es sind schon jetzt we-
nigstens noch vier andere bekannt, die hin und wie-
der zwischen beyden Wendezirkeln, zumahl in beyden
Indien, im südwestlichen Africa und auf Neuholland
zu Hause sind) findet sich besonders in Ostindien
und Guinea, und führt aus Thon, Letten ꝛc. ke-
gelförmige, meist mit mehreren Spitzen besetzte,
inwendig hoch ausgewölbte Gebäude auf, die zu-
weilen wohl 10 bis 12 Fuß hoch sind, und theils
in solcher Menge beysammen stehen, daß sie von
Ferne das Ansehen eines Dorfs kriegen. Mit den
Jahren wird so ein hohler Ameisenhaufen von außen
ganz mit Gras überwachsen ꝛc. und ist dabey so
fest, daß er mehrere Menschen zu tragen im Stan-
de ist, ungeachtet die Wände selbst mit großen wei-
ten Gängen durchzogen sind, die theils über eine
halbe Elle im Durchmesser haben. Unaufhörlich
wird in diesen Stöcken gebaut, alte Zellen abge-
brechen, neue aufgeführt, andere erweitert u. s. w.
Die Zellen des Königs und der Königinn (als von
welchen in jedem Stocke nur Ein Paar befindlich
ist) sind im Innersten des Gebäudes verborgen.
Zunächst um dieselben herum wohnen die Arbeiter,
hierauf folgen die Eyerzellen für die junge Brut,
und dicht bey diesen die Magazine. Diese Thiere
zerbeißen und verzehren Holzwert, Geräthe, Hüt-
ten ꝛc. und können binnen wenigen Wochen mäch-
tige Baumstämme gleichsam vernichten. Daß der
Hinterleib der befruchteten Königinn 2000 Mahl
dicker, und größer wird als er vorher war, ist
schon oben erwähnt. Sie kann dann binnen 24
Stunden auf 80000 Eyer legen.

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[376/0380] 1. Fatalis. (bellicosus Soland.) T. corpore fus- co, alis fuscescentibus: costa ferruginea, stem- matibus subsuperis oculo propinquis, punc- to centrali prominulo. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 9. Die Gebäude der guineischen Termiten. Eben- daselbst tab. 10. Hier diese Gattung (denn es sind schon jetzt we- nigstens noch vier andere bekannt, die hin und wie- der zwischen beyden Wendezirkeln, zumahl in beyden Indien, im südwestlichen Africa und auf Neuholland zu Hause sind) findet sich besonders in Ostindien und Guinea, und führt aus Thon, Letten ꝛc. ke- gelförmige, meist mit mehreren Spitzen besetzte, inwendig hoch ausgewölbte Gebäude auf, die zu- weilen wohl 10 bis 12 Fuß hoch sind, und theils in solcher Menge beysammen stehen, daß sie von Ferne das Ansehen eines Dorfs kriegen. Mit den Jahren wird so ein hohler Ameisenhaufen von außen ganz mit Gras überwachsen ꝛc. und ist dabey so fest, daß er mehrere Menschen zu tragen im Stan- de ist, ungeachtet die Wände selbst mit großen wei- ten Gängen durchzogen sind, die theils über eine halbe Elle im Durchmesser haben. Unaufhörlich wird in diesen Stöcken gebaut, alte Zellen abge- brechen, neue aufgeführt, andere erweitert u. s. w. Die Zellen des Königs und der Königinn (als von welchen in jedem Stocke nur Ein Paar befindlich ist) sind im Innersten des Gebäudes verborgen. Zunächst um dieselben herum wohnen die Arbeiter, hierauf folgen die Eyerzellen für die junge Brut, und dicht bey diesen die Magazine. Diese Thiere zerbeißen und verzehren Holzwert, Geräthe, Hüt- ten ꝛc. und können binnen wenigen Wochen mäch- tige Baumstämme gleichsam vernichten. Daß der Hinterleib der befruchteten Königinn 2000 Mahl dicker, und größer wird als er vorher war, ist schon oben erwähnt. Sie kann dann binnen 24 Stunden auf 80000 Eyer legen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/380>, abgerufen am 25.11.2024.