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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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nen, kurze Flügel, einen behaarten Kopf, ein za-
ckiges Gebiß, braune Füße u. s. w. - Die
männlichen Bienen oder Dronen (Deck- oder
Wasser- oder Holmbienen) sind groß und
stark von Leibe, mit langen Flügeln etc. - Die
geschlechtlosen, oder Werk- und Arbeits-
Bienen
hingegen sind weit kleiner als jene bey-
den, von mittler Taille, nach Verhältniß langen
Flügeln, glattem Gebiß, schwarzen Füßen und ei-
ner besondern Grube am Hinterschenkel, die zum
Eintragen dient, u. s. w. Diese letztern, deren in
einem großen Stock wohl auf 10000 seyn können,
haben allein die mannigfaltigen Verrichtungen des
Eintragens, Bauens und der Besorgung der Brut.
Die jüngern sammeln aus Blüthen den Stoff zu
Honig und Wachs, den sie als Höschen zum Sto-
cke tragen, wo er ihnen von den ältern abgenom-
men, und das Wachs vom Honig geschieden wird.
Sie füttern die Bienen-Larven mit Blumenstaub,
halten den Stock rein, und schaffen ihre Todten
von da hinaus. Sie sind mit Stacheln als Waffen
versehen, den sie aber, wenn sie sie tief stechen,
leicht in der Wunde stecken lassen. - Die männli-
chen Bienen (etwa 700 in einem großen Stocke)
haben keine andere Bestimmung, als sich mit ihrer
Königinn (- und zwar wie es scheint im Fluge -)
zu paaren. Manche sterben gleich darauf, die übri-
gen müssen nachher verhungern, oder werden von
den Arbeitsbienen in der so genannten Dronenschlacht
umgebracht. Die so reichlich befruchtete Königinn
legt ihre Eyer in die Zellen oder Mutterpfeiffen,
von denen schon vorläufig die für die Dronen be-
stimmten größer als die übrigen gebaut sind. Wenn
die Nachkommenschaft nach etlichen und 20 Tagen
zur Reife gekommen, so trennt sie sich als Colonie
vom Stammvolke, sie schwärmt. - In der Wild-
niß bauen die Bienen in hohle Bäume, oder unter
die Erde etc. Der Mensch hat sie aber sich zum
Hausthier zu machen, und durch mannigfaltige
scharfsinnige Erfindungen ihre Vermehrung und Be-

nen, kurze Flügel, einen behaarten Kopf, ein za-
ckiges Gebiß, braune Füße u. s. w. – Die
männlichen Bienen oder Dronen (Deck- oder
Wasser- oder Holmbienen) sind groß und
stark von Leibe, mit langen Flügeln ꝛc. – Die
geschlechtlosen, oder Werk- und Arbeits-
Bienen
hingegen sind weit kleiner als jene bey-
den, von mittler Taille, nach Verhältniß langen
Flügeln, glattem Gebiß, schwarzen Füßen und ei-
ner besondern Grube am Hinterschenkel, die zum
Eintragen dient, u. s. w. Diese letztern, deren in
einem großen Stock wohl auf 10000 seyn können,
haben allein die mannigfaltigen Verrichtungen des
Eintragens, Bauens und der Besorgung der Brut.
Die jüngern sammeln aus Blüthen den Stoff zu
Honig und Wachs, den sie als Höschen zum Sto-
cke tragen, wo er ihnen von den ältern abgenom-
men, und das Wachs vom Honig geschieden wird.
Sie füttern die Bienen-Larven mit Blumenstaub,
halten den Stock rein, und schaffen ihre Todten
von da hinaus. Sie sind mit Stacheln als Waffen
versehen, den sie aber, wenn sie sie tief stechen,
leicht in der Wunde stecken lassen. – Die männli-
chen Bienen (etwa 700 in einem großen Stocke)
haben keine andere Bestimmung, als sich mit ihrer
Königinn (– und zwar wie es scheint im Fluge –)
zu paaren. Manche sterben gleich darauf, die übri-
gen müssen nachher verhungern, oder werden von
den Arbeitsbienen in der so genannten Dronenschlacht
umgebracht. Die so reichlich befruchtete Königinn
legt ihre Eyer in die Zellen oder Mutterpfeiffen,
von denen schon vorläufig die für die Dronen be-
stimmten größer als die übrigen gebaut sind. Wenn
die Nachkommenschaft nach etlichen und 20 Tagen
zur Reife gekommen, so trennt sie sich als Colonie
vom Stammvolke, sie schwärmt. – In der Wild-
niß bauen die Bienen in hohle Bäume, oder unter
die Erde ꝛc. Der Mensch hat sie aber sich zum
Hausthier zu machen, und durch mannigfaltige
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[372/0376] nen, kurze Flügel, einen behaarten Kopf, ein za- ckiges Gebiß, braune Füße u. s. w. – Die männlichen Bienen oder Dronen (Deck- oder Wasser- oder Holmbienen) sind groß und stark von Leibe, mit langen Flügeln ꝛc. – Die geschlechtlosen, oder Werk- und Arbeits- Bienen hingegen sind weit kleiner als jene bey- den, von mittler Taille, nach Verhältniß langen Flügeln, glattem Gebiß, schwarzen Füßen und ei- ner besondern Grube am Hinterschenkel, die zum Eintragen dient, u. s. w. Diese letztern, deren in einem großen Stock wohl auf 10000 seyn können, haben allein die mannigfaltigen Verrichtungen des Eintragens, Bauens und der Besorgung der Brut. Die jüngern sammeln aus Blüthen den Stoff zu Honig und Wachs, den sie als Höschen zum Sto- cke tragen, wo er ihnen von den ältern abgenom- men, und das Wachs vom Honig geschieden wird. Sie füttern die Bienen-Larven mit Blumenstaub, halten den Stock rein, und schaffen ihre Todten von da hinaus. Sie sind mit Stacheln als Waffen versehen, den sie aber, wenn sie sie tief stechen, leicht in der Wunde stecken lassen. – Die männli- chen Bienen (etwa 700 in einem großen Stocke) haben keine andere Bestimmung, als sich mit ihrer Königinn (– und zwar wie es scheint im Fluge –) zu paaren. Manche sterben gleich darauf, die übri- gen müssen nachher verhungern, oder werden von den Arbeitsbienen in der so genannten Dronenschlacht umgebracht. Die so reichlich befruchtete Königinn legt ihre Eyer in die Zellen oder Mutterpfeiffen, von denen schon vorläufig die für die Dronen be- stimmten größer als die übrigen gebaut sind. Wenn die Nachkommenschaft nach etlichen und 20 Tagen zur Reife gekommen, so trennt sie sich als Colonie vom Stammvolke, sie schwärmt. – In der Wild- niß bauen die Bienen in hohle Bäume, oder unter die Erde ꝛc. Der Mensch hat sie aber sich zum Hausthier zu machen, und durch mannigfaltige scharfsinnige Erfindungen ihre Vermehrung und Be-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/376>, abgerufen am 25.11.2024.