Die Schlangen*) haben gar keine äußeren Gliedmaßen, sondern bloß einen cylindrischen lang gestreckten Körper, den sie wellenförmig bewegen; und der mit Schuppen, Schildern, oder Ringen bekleidet ist. Manche leben im Wasser (da sie bey ihrer ausnehmend langen und theils blasen- förmigen Lunge leicht schwimmen können), ande- re auf der Erde, andere meist auf Bäumen. Sie legen mehrentheils an einander gekettete Eyer, und ihre Kinnladen sind nicht, wie bey andern Thieren, fest eingelenkt, sondern zum Kauen un- geschickt, indem sie sich weit von einander dehnen lassen, so daß die Schlagen andere Thiere, die oft weit dicker als sie selbst sind, ganz verschlin- gen können. Manche sind mit heftigem Gift in besondern Bläschen am vordern Rande des Ober- kiefers versehen**)
*) S. Blas. MerremBeyträge zur Geschichte der Am- phibien. Duisb. 2 Hefte 4.Patr. Russell'sAccount of Indian Serpents - together with experiments on their several poisons. Lond. 1796. gr. Fol.
**) Diese sind mit bezeichnet.
II. SERPENTES.
Die Schlangen*) haben gar keine äußeren Gliedmaßen, sondern bloß einen cylindrischen lang gestreckten Körper, den sie wellenförmig bewegen; und der mit Schuppen, Schildern, oder Ringen bekleidet ist. Manche leben im Wasser (da sie bey ihrer ausnehmend langen und theils blasen- förmigen Lunge leicht schwimmen können), ande- re auf der Erde, andere meist auf Bäumen. Sie legen mehrentheils an einander gekettete Eyer, und ihre Kinnladen sind nicht, wie bey andern Thieren, fest eingelenkt, sondern zum Kauen un- geschickt, indem sie sich weit von einander dehnen lassen, so daß die Schlagen andere Thiere, die oft weit dicker als sie selbst sind, ganz verschlin- gen können. Manche sind mit heftigem Gift in besondern Bläschen am vordern Rande des Ober- kiefers versehen**)
*) S. Blas. MerremBeyträge zur Geschichte der Am- phibien. Duisb. 2 Hefte 4.Patr. Russell’sAccount of Indian Serpents – together with experiments on their several poisons. Lond. 1796. gr. Fol.
**) Diese sind mit ♂ bezeichnet.
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II. SERPENTES.
Die Schlangen *) haben gar keine äußeren
Gliedmaßen, sondern bloß einen cylindrischen lang
gestreckten Körper, den sie wellenförmig bewegen;
und der mit Schuppen, Schildern, oder Ringen
bekleidet ist. Manche leben im Wasser (da sie
bey ihrer ausnehmend langen und theils blasen-
förmigen Lunge leicht schwimmen können), ande-
re auf der Erde, andere meist auf Bäumen. Sie
legen mehrentheils an einander gekettete Eyer,
und ihre Kinnladen sind nicht, wie bey andern
Thieren, fest eingelenkt, sondern zum Kauen un-
geschickt, indem sie sich weit von einander dehnen
lassen, so daß die Schlagen andere Thiere, die
oft weit dicker als sie selbst sind, ganz verschlin-
gen können. Manche sind mit heftigem Gift in
besondern Bläschen am vordern Rande des Ober-
kiefers versehen **)
*) S. Blas. Merrem Beyträge zur Geschichte der Am-
phibien. Duisb. 2 Hefte 4.
Patr. Russell’s Account of Indian Serpents –
together with experiments on their several poisons.
Lond. 1796. gr. Fol.
**) Diese sind mit ♂ bezeichnet.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/244>, abgerufen am 25.11.2024.
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