Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.Die vermuthliche wilde Stammrasse*) ist in Die Hühner sind unter den Hausthieren dieser Unter den übrigen Abarten verdienen besonders *) Sonnerat voyag. aux Indes. vol. II. tab. 94. 95. **) Sogar, daß bey den so genannten Hollen- oder Hauben-Hühnern, mit dem dichten Federbusch auf dem Kopfe, der Stirntheil der Hirnschale wie zu einer monströsen, das große oder eigentlich so genannte Gehirn fassenden Blase aufgetrieben wird. Eine in ihrer Art einzige erbliche Abweichung des Bildungstriebes, die ich in der Commentatio de ni- sus formatiui aberrationibus genauer beschrieben, und durch anatomische Abbildungen etläutert habe. ***) Von der bekannten, aber doch immer physiologisch-
merkwürdigen Künsteley, einem Hahn seinen Sporn auf den Kopf einzupfropfen, s. Duhamel in den Mem. de l'ac. des sc. de Paris vom Jahr 1746. S. 349. u. f. Die vermuthliche wilde Stammrasse*) ist in Die Hühner sind unter den Hausthieren dieser Unter den übrigen Abarten verdienen besonders *) Sonnerat voyag. aux Indes. vol. II. tab. 94. 95. **) Sogar, daß bey den so genannten Hollen- oder Hauben-Hühnern, mit dem dichten Federbusch auf dem Kopfe, der Stirntheil der Hirnschale wie zu einer monströsen, das große oder eigentlich so genannte Gehirn fassenden Blase aufgetrieben wird. Eine in ihrer Art einzige erbliche Abweichung des Bildungstriebes, die ich in der Commentatio de ni- sus formatiui aberrationibus genauer beschrieben, und durch anatomische Abbildungen etläutert habe. ***) Von der bekannten, aber doch immer physiologisch-
merkwürdigen Künsteley, einem Hahn seinen Sporn auf den Kopf einzupfropfen, s. Duhamel in den Mém. de l’ac. des sc. de Paris vom Jahr 1746. S. 349. u. f. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000040"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0202" xml:id="pb198_0001" n="198"/> <p>Die vermuthliche wilde Stammrasse<note place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Sonnerat</hi></hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">voyag. aux Indes</hi></hi>. <hi rendition="#aq">vol</hi>. II. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 94. 95.</p></note> ist in<lb/> Hindustan zu Hause; von rothbrauner Farbe; und<lb/> zeichnet sich durch flache hornichte Blättchen an den<lb/> Spitzen der Hals- und Flügelfedern aus (die den<lb/> zinnoberrothen Flügelblättchen des Seidenschwanzes<lb/> ähneln). Der Haushahn hingegen ist meist über die<lb/> ganze Erde verbreitet. Doch ist er erst durch die<lb/> Spanier nach America gebracht: hingegen auf vie-<lb/> len Inseln der Südsee bey ihrer Endeckung von den<lb/> Europäern schon vorgefunden worden. Das Huhn<lb/> ist bey der Menge Eyer, die es legt, und seinem<lb/> oftmahligen Brüten eins der allernutzbarsten Thiere<lb/> der ganzen Classe, und die Hahnen-Gefechte längst<lb/> und in mehreren Welttheilen ein beliebtes Volks-<lb/> schauspiel.</p> <p>Die Hühner sind unter den Hausthieren dieser<lb/> Classe in die allermannigfaltigsten und auffallend-<lb/> sten Rassen und Spielarten degenerirt. Theils in<lb/> wahre zum erblichen Schlag gewordene Monstrosi-<lb/> täten<note place="foot" n="**)"><p>Sogar, daß bey den so genannten <hi rendition="#g">Hollen</hi>- oder<lb/><hi rendition="#g">Hauben-Hühnern</hi>, mit dem dichten Federbusch<lb/> auf dem Kopfe, der Stirntheil der Hirnschale wie<lb/> zu einer monströsen, das große oder eigentlich so<lb/> genannte Gehirn fassenden Blase aufgetrieben wird.<lb/> Eine in ihrer Art einzige erbliche Abweichung des<lb/> Bildungstriebes, die ich in der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Commentatio de ni-<lb/> sus formatiui aberrationibus</hi></hi> genauer beschrieben, und<lb/> durch anatomische Abbildungen etläutert habe.</p></note>; sowohl <hi rendition="#aq">per defectum</hi> (– s. oben S.<lb/> 32 –), wie der ungeschwänzte <hi rendition="#g">Kluthahn</hi>; als<lb/><hi rendition="#aq">per excessum</hi> (– a. a. O. –), wie z. B. mit<lb/> 5 oder gar 6 Zehen<note place="foot" n="***)"><p>Von der bekannten, aber doch immer physiologisch-<lb/> merkwürdigen <hi rendition="#g">Künsteley</hi>, einem Hahn seinen<lb/> Sporn auf den Kopf einzupfropfen, s. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Duhamel</hi></hi></hi><lb/> in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Mém. de l’ac. des sc. de Paris</hi></hi> vom Jahr<lb/> 1746. S. 349. u. f.</p></note>.</p> <p>Unter den übrigen Abarten verdienen besonders<lb/> bemerkt zu werden:</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [198/0202]
Die vermuthliche wilde Stammrasse *) ist in
Hindustan zu Hause; von rothbrauner Farbe; und
zeichnet sich durch flache hornichte Blättchen an den
Spitzen der Hals- und Flügelfedern aus (die den
zinnoberrothen Flügelblättchen des Seidenschwanzes
ähneln). Der Haushahn hingegen ist meist über die
ganze Erde verbreitet. Doch ist er erst durch die
Spanier nach America gebracht: hingegen auf vie-
len Inseln der Südsee bey ihrer Endeckung von den
Europäern schon vorgefunden worden. Das Huhn
ist bey der Menge Eyer, die es legt, und seinem
oftmahligen Brüten eins der allernutzbarsten Thiere
der ganzen Classe, und die Hahnen-Gefechte längst
und in mehreren Welttheilen ein beliebtes Volks-
schauspiel.
Die Hühner sind unter den Hausthieren dieser
Classe in die allermannigfaltigsten und auffallend-
sten Rassen und Spielarten degenerirt. Theils in
wahre zum erblichen Schlag gewordene Monstrosi-
täten **); sowohl per defectum (– s. oben S.
32 –), wie der ungeschwänzte Kluthahn; als
per excessum (– a. a. O. –), wie z. B. mit
5 oder gar 6 Zehen ***).
Unter den übrigen Abarten verdienen besonders
bemerkt zu werden:
*) Sonnerat voyag. aux Indes. vol. II. tab. 94. 95.
**) Sogar, daß bey den so genannten Hollen- oder
Hauben-Hühnern, mit dem dichten Federbusch
auf dem Kopfe, der Stirntheil der Hirnschale wie
zu einer monströsen, das große oder eigentlich so
genannte Gehirn fassenden Blase aufgetrieben wird.
Eine in ihrer Art einzige erbliche Abweichung des
Bildungstriebes, die ich in der Commentatio de ni-
sus formatiui aberrationibus genauer beschrieben, und
durch anatomische Abbildungen etläutert habe.
***) Von der bekannten, aber doch immer physiologisch-
merkwürdigen Künsteley, einem Hahn seinen
Sporn auf den Kopf einzupfropfen, s. Duhamel
in den Mém. de l’ac. des sc. de Paris vom Jahr
1746. S. 349. u. f.
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