Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

meist sehr leichten Schnäbel, kenntlich, deren
oben (§. 59.) bey Gelegenheit der Luftbehälter
gedacht worden.

5. Psittacvs. Papagey, Sittig. (Fr.
perroquet, Engl. parrot) Mandibula su-
perior adunca, cera instructa, lingua car-
nosa, integra. Pedes scansorii
*).

Merkwürdig ist, daß manche einzelne Gattungen
dieses Geschlechts eine so überaus eingeschränkte
Heimath haben, daß sich, z. B. auf den Philippi-
nen, verschiedene derselben bloß einzig und allein
auf der einen oder andern Insel, und hingegen nie
auf den noch so nahe liegenden, benachbarten fin-
den. Ueberhaupt haben die Papageyen viel auszeich-
nendes Eigenes in ihrem Betragen. Sie wissen
sich z. B. ihrer Füße fast wie Hände zu bedienen,
bringen ihre Speise damit zum Schnabel, krauen
sich damit hinter den Ohren, und wenn sie auf dem
Boden gehen, so treten sie, nicht wie andere Vö-
gel, bloß mit den Krallen, sondern mit der ganzen
Ferse auf etc. Ihr hakenförmiger Oberschnabel ist
eingelenkt und sehr beweglich, und nutzt ihnen zu-
weilen fast statt eines dritten Fußes zum Klettern,
Anhalten u. s. w. Beyde Geschlechter lernen leicht
Worte nachsprechen, und manche hat man, wenn
gleich höchst selten, sogar singen gelehrt.

1. Macao. der Aras, indianische Rabe.
(Aracanga.) P. macrourus ruber, remigibus
supra caeruleis subtus rufis, genis nudis ru-
gosis
.

Edwards's birds tab. 158.

In Südamerika.

*) Histoire naturelle des Perroquets, par F. Levail-
lant.
Par
. 1801 u. fg. gr. Fol.

meist sehr leichten Schnäbel, kenntlich, deren
oben (§. 59.) bey Gelegenheit der Luftbehälter
gedacht worden.

5. Psittacvs. Papagey, Sittig. (Fr.
perroquet, Engl. parrot) Mandibula su-
perior adunca, cera instructa, lingua car-
nosa, integra. Pedes scansorii
*).

Merkwürdig ist, daß manche einzelne Gattungen
dieses Geschlechts eine so überaus eingeschränkte
Heimath haben, daß sich, z. B. auf den Philippi-
nen, verschiedene derselben bloß einzig und allein
auf der einen oder andern Insel, und hingegen nie
auf den noch so nahe liegenden, benachbarten fin-
den. Ueberhaupt haben die Papageyen viel auszeich-
nendes Eigenes in ihrem Betragen. Sie wissen
sich z. B. ihrer Füße fast wie Hände zu bedienen,
bringen ihre Speise damit zum Schnabel, krauen
sich damit hinter den Ohren, und wenn sie auf dem
Boden gehen, so treten sie, nicht wie andere Vö-
gel, bloß mit den Krallen, sondern mit der ganzen
Ferse auf ꝛc. Ihr hakenförmiger Oberschnabel ist
eingelenkt und sehr beweglich, und nutzt ihnen zu-
weilen fast statt eines dritten Fußes zum Klettern,
Anhalten u. s. w. Beyde Geschlechter lernen leicht
Worte nachsprechen, und manche hat man, wenn
gleich höchst selten, sogar singen gelehrt.

1. Macao. der Aras, indianische Rabe.
(Aracanga.) P. macrourus ruber, remigibus
supra caeruleis subtus rufis, genis nudis ru-
gosis
.

Edwards’s birds tab. 158.

In Südamerika.

*) Histoire naturelle des Perroquets, par F. Levail-
lant.
Par
. 1801 u. fg. gr. Fol.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000040">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0165" xml:id="pb161_0001" n="161"/>
meist sehr leichten Schnäbel, kenntlich, deren<lb/>
oben (§. 59.) bey Gelegenheit der Luftbehälter<lb/>
gedacht worden.</p>
            <p rendition="#et">5. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Psittacvs</hi></hi>. Papagey, Sittig</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">perroquet</hi></hi>, <hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">parrot</hi></hi>) <hi rendition="#aq">Mandibula su-<lb/>
perior adunca, cera instructa, lingua car-<lb/>
nosa, integra. Pedes scansorii</hi><note place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Histoire naturelle des Perroquets</hi></hi>, <hi rendition="#aq">par F. <hi rendition="#k">Levail-<lb/>
lant.</hi> Par</hi>. 1801 u. fg. gr. Fol.</p></note>.</p>
            <p>Merkwürdig ist, daß manche einzelne Gattungen<lb/>
dieses Geschlechts eine so überaus eingeschränkte<lb/>
Heimath haben, daß sich, z. B. auf den Philippi-<lb/>
nen, verschiedene derselben bloß einzig und allein<lb/>
auf der einen oder andern Insel, und hingegen nie<lb/>
auf den noch so nahe liegenden, benachbarten fin-<lb/>
den. Ueberhaupt haben die Papageyen viel auszeich-<lb/>
nendes Eigenes in ihrem Betragen. Sie wissen<lb/>
sich z. B. ihrer Füße fast wie Hände zu bedienen,<lb/>
bringen ihre Speise damit zum Schnabel, krauen<lb/>
sich damit hinter den Ohren, und wenn sie auf dem<lb/>
Boden gehen, so treten sie, nicht wie andere Vö-<lb/>
gel, bloß mit den Krallen, sondern mit der ganzen<lb/>
Ferse auf &#xA75B;c. Ihr hakenförmiger Oberschnabel ist<lb/>
eingelenkt und sehr beweglich, und nutzt ihnen zu-<lb/>
weilen fast statt eines dritten Fußes zum Klettern,<lb/>
Anhalten u. s. w. Beyde Geschlechter lernen leicht<lb/>
Worte nachsprechen, und manche hat man, wenn<lb/>
gleich höchst selten, sogar singen gelehrt.</p>
            <p rendition="#et2">1. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Macao.</hi></hi> <hi rendition="#g">der Aras, indianische Rabe</hi>.<lb/>
(<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Aracanga</hi></hi>.) <hi rendition="#aq">P. macrourus ruber, remigibus<lb/>
supra caeruleis subtus rufis, genis nudis ru-<lb/>
gosis</hi>.</p>
            <p><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Edwards&#x2019;s</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">birds</hi></hi><hi rendition="#aq">tab</hi>. 158.</p>
            <p>In Südamerika.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[161/0165] meist sehr leichten Schnäbel, kenntlich, deren oben (§. 59.) bey Gelegenheit der Luftbehälter gedacht worden. 5. Psittacvs. Papagey, Sittig. (Fr. perroquet, Engl. parrot) Mandibula su- perior adunca, cera instructa, lingua car- nosa, integra. Pedes scansorii *). Merkwürdig ist, daß manche einzelne Gattungen dieses Geschlechts eine so überaus eingeschränkte Heimath haben, daß sich, z. B. auf den Philippi- nen, verschiedene derselben bloß einzig und allein auf der einen oder andern Insel, und hingegen nie auf den noch so nahe liegenden, benachbarten fin- den. Ueberhaupt haben die Papageyen viel auszeich- nendes Eigenes in ihrem Betragen. Sie wissen sich z. B. ihrer Füße fast wie Hände zu bedienen, bringen ihre Speise damit zum Schnabel, krauen sich damit hinter den Ohren, und wenn sie auf dem Boden gehen, so treten sie, nicht wie andere Vö- gel, bloß mit den Krallen, sondern mit der ganzen Ferse auf ꝛc. Ihr hakenförmiger Oberschnabel ist eingelenkt und sehr beweglich, und nutzt ihnen zu- weilen fast statt eines dritten Fußes zum Klettern, Anhalten u. s. w. Beyde Geschlechter lernen leicht Worte nachsprechen, und manche hat man, wenn gleich höchst selten, sogar singen gelehrt. 1. Macao. der Aras, indianische Rabe. (Aracanga.) P. macrourus ruber, remigibus supra caeruleis subtus rufis, genis nudis ru- gosis. Edwards’s birds tab. 158. In Südamerika. *) Histoire naturelle des Perroquets, par F. Levail- lant. Par. 1801 u. fg. gr. Fol.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2016-07-22T12:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/165
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/165>, abgerufen am 28.11.2024.