Jede Gattung Vögel hat zwar ihre bestimm- te Blütezeit von verschiedener Länge, die aber doch nach Verschiedenheit des Clima, und der wärmern oder kältern Witterung verzögert oder beschleunigt wird. Beym Huhn ist das Küchel- chen gewöhnlich zu Ende des ein und zwanzig- sten Tages zum Auskriechen aus dem Eye reif.
§. 75.
Die jungen Vögel werden einige Zeit von der Mutter, und bey denen, die in Monogamie leben, auch vom Vater, mit vieler Zärtlichkeit gefüttert, und zumahl bey den mehresten körner- fressenden aus dem Kropfe geätzt, bis sie besie- dert, und überhaupt für ihren eigenen Unterhalt zu sorgen im Stande sind.
§. 76.
Die Vögel erreichen, nach Verhältniß ihrer körperlichen Größe, und in Vergleich mit den Säugethieren, ein sehr hohes Alter, und man weiß, daß selbst in der Gefangenschaft Adler und Papageyen über hundert, Buchsinken, Stieg- litze über 24 Jahre etc. leben können.
§. 77.
Die Vögel sind für die Haushaltung der Natur im Großen ungemein wichtige Geschöpfe, obgleich ihre unmittelbare Brauchbarkeit fürs Menschengeschlecht ohne Vergleich einfacher ist,
§. 74.
Jede Gattung Vögel hat zwar ihre bestimm- te Blütezeit von verschiedener Länge, die aber doch nach Verschiedenheit des Clima, und der wärmern oder kältern Witterung verzögert oder beschleunigt wird. Beym Huhn ist das Küchel- chen gewöhnlich zu Ende des ein und zwanzig- sten Tages zum Auskriechen aus dem Eye reif.
§. 75.
Die jungen Vögel werden einige Zeit von der Mutter, und bey denen, die in Monogamie leben, auch vom Vater, mit vieler Zärtlichkeit gefüttert, und zumahl bey den mehresten körner- fressenden aus dem Kropfe geätzt, bis sie besie- dert, und überhaupt für ihren eigenen Unterhalt zu sorgen im Stande sind.
§. 76.
Die Vögel erreichen, nach Verhältniß ihrer körperlichen Größe, und in Vergleich mit den Säugethieren, ein sehr hohes Alter, und man weiß, daß selbst in der Gefangenschaft Adler und Papageyen über hundert, Buchsinken, Stieg- litze über 24 Jahre ꝛc. leben können.
§. 77.
Die Vögel sind für die Haushaltung der Natur im Großen ungemein wichtige Geschöpfe, obgleich ihre unmittelbare Brauchbarkeit fürs Menschengeschlecht ohne Vergleich einfacher ist,
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000040"><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0153"xml:id="pb149_0001"n="149"/><headrendition="#c">§. 74.</head><lb/><p>Jede Gattung Vögel hat zwar ihre bestimm-<lb/>
te Blütezeit von verschiedener Länge, die aber<lb/>
doch nach Verschiedenheit des Clima, und der<lb/>
wärmern oder kältern Witterung verzögert oder<lb/>
beschleunigt wird. Beym Huhn ist das Küchel-<lb/>
chen gewöhnlich zu Ende des ein und zwanzig-<lb/>
sten Tages zum <hirendition="#g">Auskriechen</hi> aus dem Eye reif.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 75.</head><lb/><p>Die jungen Vögel werden einige Zeit von<lb/>
der Mutter, und bey denen, die in Monogamie<lb/>
leben, auch vom Vater, mit vieler Zärtlichkeit<lb/>
gefüttert, und zumahl bey den mehresten körner-<lb/>
fressenden aus dem Kropfe geätzt, bis sie besie-<lb/>
dert, und überhaupt für ihren eigenen Unterhalt<lb/>
zu sorgen im Stande sind.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 76.</head><lb/><p>Die Vögel erreichen, nach Verhältniß ihrer<lb/>
körperlichen Größe, und in Vergleich mit den<lb/>
Säugethieren, ein sehr hohes <hirendition="#g">Alter</hi>, und man<lb/>
weiß, daß selbst in der Gefangenschaft Adler<lb/>
und Papageyen über hundert, Buchsinken, Stieg-<lb/>
litze über 24 Jahre ꝛc. leben können.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 77.</head><lb/><p>Die Vögel sind für die Haushaltung der<lb/>
Natur im Großen ungemein wichtige Geschöpfe,<lb/>
obgleich ihre unmittelbare <hirendition="#g">Brauchbarkeit</hi> fürs<lb/>
Menschengeschlecht ohne Vergleich einfacher ist,<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[149/0153]
§. 74.
Jede Gattung Vögel hat zwar ihre bestimm-
te Blütezeit von verschiedener Länge, die aber
doch nach Verschiedenheit des Clima, und der
wärmern oder kältern Witterung verzögert oder
beschleunigt wird. Beym Huhn ist das Küchel-
chen gewöhnlich zu Ende des ein und zwanzig-
sten Tages zum Auskriechen aus dem Eye reif.
§. 75.
Die jungen Vögel werden einige Zeit von
der Mutter, und bey denen, die in Monogamie
leben, auch vom Vater, mit vieler Zärtlichkeit
gefüttert, und zumahl bey den mehresten körner-
fressenden aus dem Kropfe geätzt, bis sie besie-
dert, und überhaupt für ihren eigenen Unterhalt
zu sorgen im Stande sind.
§. 76.
Die Vögel erreichen, nach Verhältniß ihrer
körperlichen Größe, und in Vergleich mit den
Säugethieren, ein sehr hohes Alter, und man
weiß, daß selbst in der Gefangenschaft Adler
und Papageyen über hundert, Buchsinken, Stieg-
litze über 24 Jahre ꝛc. leben können.
§. 77.
Die Vögel sind für die Haushaltung der
Natur im Großen ungemein wichtige Geschöpfe,
obgleich ihre unmittelbare Brauchbarkeit fürs
Menschengeschlecht ohne Vergleich einfacher ist,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/153>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.