Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

Fast in der ganzen alten Welt; ist aber erst
von da durch die Spanier nach America überbracht
worden. Die wilde*) ist größer, als die zahme,
von grauröthlicher Farbe, mit schwarzen Lefzen und
Fußsohlen. Die Hauskatze begattet sich äußerst sel-
ten unter den Augen der Menschen, und verwildert
sehr leicht wieder, wenn sie zufällig in Wildniß ge-
räth. Zu den Besonderheiten der Katzen gehört ihre
starke Elektricität; das Leuchten ihrer Augen im
Dunkeln; ihre seltsame Gierde auf gewisse Pflan-
zen, wie z. B. auf die Nepeta cataria und aufs
Teucrium marum etc.; ihr Schnurren oder Spin-
nen, das durch ein Paar eigene zarte gespannte
Häutchen in ihrem Kehlkopf bewirkt wird; die ängst-
liche unüberwindliche Antipathie vieler Menschen
gegen dieselben etc. - Zu den vorzüglichsten Spiel-
arten gehört die angorische oder persische
Katze
mit dem langen, seidenartigen Haar, die
gewöhnlich schwer hört; die bläulichgraue Carthäu-
ser
- oder Cyperkatze; und die spanische
oder schildpattfarbige Katze (Tortoiseshell-
cat
); unter welchen letztern man häufig weibliche
Katzen von drey ganz verschiedenen Farben
(z. B. schwarz, weiß und gelb), aber äußerst sel-
ten einen dergleichen Kater, findet.

C) BRUTA.

Ohne Gebiß oder wenigstens ohne Vorderzähne.

25. Bradypus. Faulthier. (Ignauus Fr.
paresseux. Engl. sloth.) Caput rotunda-
tum, crura antica longiora. Dentes
primo-
res
nulli vtrinque; laniarii (?) obtusi,
solitarii;
molares cylindrici, obtusi.

1. Tridactylus. der Ai. B. pedibus tridactylis,
cauda breui.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 53.

*) v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1799.

Fast in der ganzen alten Welt; ist aber erst
von da durch die Spanier nach America überbracht
worden. Die wilde*) ist größer, als die zahme,
von grauröthlicher Farbe, mit schwarzen Lefzen und
Fußsohlen. Die Hauskatze begattet sich äußerst sel-
ten unter den Augen der Menschen, und verwildert
sehr leicht wieder, wenn sie zufällig in Wildniß ge-
räth. Zu den Besonderheiten der Katzen gehört ihre
starke Elektricität; das Leuchten ihrer Augen im
Dunkeln; ihre seltsame Gierde auf gewisse Pflan-
zen, wie z. B. auf die Nepeta cataria und aufs
Teucrium marum ꝛc.; ihr Schnurren oder Spin-
nen, das durch ein Paar eigene zarte gespannte
Häutchen in ihrem Kehlkopf bewirkt wird; die ängst-
liche unüberwindliche Antipathie vieler Menschen
gegen dieselben ꝛc. – Zu den vorzüglichsten Spiel-
arten gehört die angorische oder persische
Katze
mit dem langen, seidenartigen Haar, die
gewöhnlich schwer hört; die bläulichgraue Carthäu-
ser
- oder Cyperkatze; und die spanische
oder schildpattfarbige Katze (Tortoiseshell-
cat
); unter welchen letztern man häufig weibliche
Katzen von drey ganz verschiedenen Farben
(z. B. schwarz, weiß und gelb), aber äußerst sel-
ten einen dergleichen Kater, findet.

C) BRUTA.

Ohne Gebiß oder wenigstens ohne Vorderzähne.

25. Bradypus. Faulthier. (Ignauus Fr.
paresseux. Engl. sloth.) Caput rotunda-
tum, crura antica longiora. Dentes
primo-
res
nulli vtrinque; laniarii (?) obtusi,
solitarii;
molares cylindrici, obtusi.

1. Tridactylus. der Aï. B. pedibus tridactylis,
cauda breui.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 53.

*) v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1799.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000040">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0113" xml:id="pb109_0001" n="109"/>
              <p>Fast in der ganzen alten Welt; ist aber erst<lb/>
von da durch die Spanier nach America überbracht<lb/>
worden. Die wilde<note place="foot" n="*)"><p>v. <hi rendition="#g">Wildungen</hi> Taschenbuch f. d. J. 1799.</p></note> ist größer, als die zahme,<lb/>
von grauröthlicher Farbe, mit schwarzen Lefzen und<lb/>
Fußsohlen. Die Hauskatze begattet sich äußerst sel-<lb/>
ten unter den Augen der Menschen, und verwildert<lb/>
sehr leicht wieder, wenn sie zufällig in Wildniß ge-<lb/>
räth. Zu den Besonderheiten der Katzen gehört ihre<lb/>
starke Elektricität; das Leuchten ihrer Augen im<lb/>
Dunkeln; ihre seltsame Gierde auf gewisse Pflan-<lb/>
zen, wie z. B. auf die <hi rendition="#aq">Nepeta</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">cataria</hi></hi> und aufs<lb/><hi rendition="#aq">Teucrium</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">marum</hi></hi> &#xA75B;c.; ihr Schnurren oder Spin-<lb/>
nen, das durch ein Paar eigene zarte gespannte<lb/>
Häutchen in ihrem Kehlkopf bewirkt wird; die ängst-<lb/>
liche unüberwindliche Antipathie vieler Menschen<lb/>
gegen dieselben &#xA75B;c. &#x2013; Zu den vorzüglichsten Spiel-<lb/>
arten gehört die <hi rendition="#g">angorische</hi> oder <hi rendition="#g">persische<lb/>
Katze</hi> mit dem langen, seidenartigen Haar, die<lb/>
gewöhnlich schwer hört; die bläulichgraue <hi rendition="#g">Carthäu-<lb/>
ser</hi>- oder <hi rendition="#g">Cyperkatze</hi>; und die <hi rendition="#g">spanische</hi><lb/>
oder <hi rendition="#g">schildpattfarbige Katze</hi> (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Tortoiseshell-<lb/>
cat</hi></hi>); unter welchen letztern man häufig weibliche<lb/>
Katzen von drey ganz <hi rendition="#g">verschiedenen</hi> Farben<lb/>
(z. B. schwarz, weiß und gelb), aber äußerst sel-<lb/>
ten einen dergleichen Kater, findet.</p>
            </div>
            <div n="4">
              <head rendition="#c"><hi rendition="#aq">C</hi>) <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">BRUTA</hi></hi>.</head><lb/>
              <p>Ohne Gebiß oder wenigstens ohne Vorderzähne.</p>
              <p rendition="#et">25. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Bradypus</hi></hi>. Faulthier</hi>. (<hi rendition="#aq">Ignauus</hi> <hi rendition="#g">Fr</hi>.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">paresseux</hi></hi>. <hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">sloth</hi></hi>.) <hi rendition="#aq">Caput rotunda-<lb/>
tum, crura antica longiora. Dentes</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">primo-<lb/>
res</hi></hi> <hi rendition="#aq">nulli vtrinque;</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">laniarii</hi></hi> <hi rendition="#aq">(?) obtusi,<lb/>
solitarii;</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">molares</hi></hi> <hi rendition="#aq">cylindrici, obtusi.</hi></p>
              <p rendition="#et2">1. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Tridactylus</hi></hi>. <hi rendition="#g">der Aï</hi>. <hi rendition="#aq">B. pedibus tridactylis,<lb/>
cauda breui.</hi></p>
              <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Abbild. n. h. Gegenst.</hi></hi><hi rendition="#aq">tab</hi>. 53.</p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[109/0113] Fast in der ganzen alten Welt; ist aber erst von da durch die Spanier nach America überbracht worden. Die wilde *) ist größer, als die zahme, von grauröthlicher Farbe, mit schwarzen Lefzen und Fußsohlen. Die Hauskatze begattet sich äußerst sel- ten unter den Augen der Menschen, und verwildert sehr leicht wieder, wenn sie zufällig in Wildniß ge- räth. Zu den Besonderheiten der Katzen gehört ihre starke Elektricität; das Leuchten ihrer Augen im Dunkeln; ihre seltsame Gierde auf gewisse Pflan- zen, wie z. B. auf die Nepeta cataria und aufs Teucrium marum ꝛc.; ihr Schnurren oder Spin- nen, das durch ein Paar eigene zarte gespannte Häutchen in ihrem Kehlkopf bewirkt wird; die ängst- liche unüberwindliche Antipathie vieler Menschen gegen dieselben ꝛc. – Zu den vorzüglichsten Spiel- arten gehört die angorische oder persische Katze mit dem langen, seidenartigen Haar, die gewöhnlich schwer hört; die bläulichgraue Carthäu- ser- oder Cyperkatze; und die spanische oder schildpattfarbige Katze (Tortoiseshell- cat); unter welchen letztern man häufig weibliche Katzen von drey ganz verschiedenen Farben (z. B. schwarz, weiß und gelb), aber äußerst sel- ten einen dergleichen Kater, findet. C) BRUTA. Ohne Gebiß oder wenigstens ohne Vorderzähne. 25. Bradypus. Faulthier. (Ignauus Fr. paresseux. Engl. sloth.) Caput rotunda- tum, crura antica longiora. Dentes primo- res nulli vtrinque; laniarii (?) obtusi, solitarii; molares cylindrici, obtusi. 1. Tridactylus. der Aï. B. pedibus tridactylis, cauda breui. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 53. *) v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1799.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2016-07-22T12:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/113
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/113>, abgerufen am 22.11.2024.