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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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der Perfectibilität der Thiere, wenn der Mensch
ihre Anlagen durch lange Reihen von Generationen
ausbildet.

Ob alle die verschiedenen Hunde-Rassen als
bloße Varietäten einer und derselben Gattung an-
zusehen sind, und ob diese selbst vom Wolf oder
Schakal abstamme, ist schwerlich zu entscheiden.
Mir scheinen manche Rassen, z. B. der Dachs-
hund, das Windspiel etc. viel Eigenes zu besondern
Functionen Abzweckendes in ihrer Bildung zu ha-
ben, so daß ich diese zweckmäßigen Eigenheiten
nicht wohl für zufällige Folge der bloßen Ausar-
tung halten kann.

Zu den Hauptrassen gehören wohl

a) Fricator. der Mops. (Fr. le doguin. Engl.
the pugdog.) mit untersetztem, kurzem Leibe,
schwarzen Flecken an den Backen und hängen-
den Ohren.

Den Uebergang von dieser zur nächstfolgen-
den Rasse macht der eigentliche Bullenbei-
ßer, Wachthund, Bluthund
, mo-
lossus
(Engl. the bull-dog), bey welchem
der Unterkiefer vor dem obern etwas hervor-
tritt.

b) Mastiuus die englische Dogge. (Fr.
le dogue, Engl. the mastiff) mit stumpfem
Kopfe, hängenden lappichten Oberlefzen und
glattem Haar. Bellt, dumpsig und kurz. -
Ihm scheint der Metzgerhund (Fr. le ma-
tin
.) nahe verwandt.

e) Terrae nouae, der Neufundländer. (-
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 6. -) Zeichnet sich
durch seine ausnehmende Größe, langes sei-
denartiges Haar, langflockigen, meist aufwärts
gekrümmten Schwanz, besonders aber durch
die Art von Schwimmhaut zwischen den Zehen
aus, die bey ihm ungleich größer ist, als bey
andern Hunden. Daher sein ungemeines Ge-

der Perfectibilität der Thiere, wenn der Mensch
ihre Anlagen durch lange Reihen von Generationen
ausbildet.

Ob alle die verschiedenen Hunde-Rassen als
bloße Varietäten einer und derselben Gattung an-
zusehen sind, und ob diese selbst vom Wolf oder
Schakal abstamme, ist schwerlich zu entscheiden.
Mir scheinen manche Rassen, z. B. der Dachs-
hund, das Windspiel ꝛc. viel Eigenes zu besondern
Functionen Abzweckendes in ihrer Bildung zu ha-
ben, so daß ich diese zweckmäßigen Eigenheiten
nicht wohl für zufällige Folge der bloßen Ausar-
tung halten kann.

Zu den Hauptrassen gehören wohl

a) Fricator. der Mops. (Fr. le doguin. Engl.
the pugdog.) mit untersetztem, kurzem Leibe,
schwarzen Flecken an den Backen und hängen-
den Ohren.

Den Uebergang von dieser zur nächstfolgen-
den Rasse macht der eigentliche Bullenbei-
ßer, Wachthund, Bluthund
, mo-
lossus
(Engl. the bull-dog), bey welchem
der Unterkiefer vor dem obern etwas hervor-
tritt.

b) Mastiuus die englische Dogge. (Fr.
le dogue, Engl. the mastiff) mit stumpfem
Kopfe, hängenden lappichten Oberlefzen und
glattem Haar. Bellt, dumpsig und kurz. –
Ihm scheint der Metzgerhund (Fr. le mâ-
tin
.) nahe verwandt.

e) Terrae nouae, der Neufundländer. (–
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 6. –) Zeichnet sich
durch seine ausnehmende Größe, langes sei-
denartiges Haar, langflockigen, meist aufwärts
gekrümmten Schwanz, besonders aber durch
die Art von Schwimmhaut zwischen den Zehen
aus, die bey ihm ungleich größer ist, als bey
andern Hunden. Daher sein ungemeines Ge-

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[102/0106] der Perfectibilität der Thiere, wenn der Mensch ihre Anlagen durch lange Reihen von Generationen ausbildet. Ob alle die verschiedenen Hunde-Rassen als bloße Varietäten einer und derselben Gattung an- zusehen sind, und ob diese selbst vom Wolf oder Schakal abstamme, ist schwerlich zu entscheiden. Mir scheinen manche Rassen, z. B. der Dachs- hund, das Windspiel ꝛc. viel Eigenes zu besondern Functionen Abzweckendes in ihrer Bildung zu ha- ben, so daß ich diese zweckmäßigen Eigenheiten nicht wohl für zufällige Folge der bloßen Ausar- tung halten kann. Zu den Hauptrassen gehören wohl a) Fricator. der Mops. (Fr. le doguin. Engl. the pugdog.) mit untersetztem, kurzem Leibe, schwarzen Flecken an den Backen und hängen- den Ohren. Den Uebergang von dieser zur nächstfolgen- den Rasse macht der eigentliche Bullenbei- ßer, Wachthund, Bluthund, mo- lossus (Engl. the bull-dog), bey welchem der Unterkiefer vor dem obern etwas hervor- tritt. b) Mastiuus die englische Dogge. (Fr. le dogue, Engl. the mastiff) mit stumpfem Kopfe, hängenden lappichten Oberlefzen und glattem Haar. Bellt, dumpsig und kurz. – Ihm scheint der Metzgerhund (Fr. le mâ- tin.) nahe verwandt. e) Terrae nouae, der Neufundländer. (– Abbild. n. h. Gegenst. tab. 6. –) Zeichnet sich durch seine ausnehmende Größe, langes sei- denartiges Haar, langflockigen, meist aufwärts gekrümmten Schwanz, besonders aber durch die Art von Schwimmhaut zwischen den Zehen aus, die bey ihm ungleich größer ist, als bey andern Hunden. Daher sein ungemeines Ge-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/106>, abgerufen am 24.11.2024.