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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

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IV. Demantgeschlecht.

1. Demant. Adamas. (Fr. Diamant. Engl.
Diamond.)

Aus jeder Rücksicht einer der merkwürdigsten,
wunderbarsten - so wie der kostbarste Körper in
der Natur. - Eigentlich farbenlos und mit der
äußersten Klarheit wasserhell, wie eine Thautropfe:
doch theils blaß tingirt, und das fast in allen
Farben; von einem eigenen dem metallischen sich
nähernden Glanze; ursprünglich immer crystal-
lisirt; und zwar eigentlich als doppelt vierseitige
Pyramide (- tab. II. fig. 5. -), deren Flächen
aber mehrentheils gewölbt und theils gar in der
Mitte zugespitzt sind, so daß dadurch der
octoedrische Crystall in das Dodecaeder mit rau-
tenförmigen Flächen (- tab. II. fig. 13. -) um-
gewandelt wird. Sein Gefüge ist blätterig, und
der Durchgang der Blätter richtet sich allemahl
und einzig nach den acht Seiten der octoedrischen
Grundcrystallisation; daher sich auch der Demant
bloß nach diesen Richtungen spalten oder kloven
läßt*). Er ist der härteste aller bekannten Kör-
per, der von keiner Feile angegriffen wird, hin-
gegen alle andere Edelsteine ritzt, und daher nur
mit seinem eigenen Pulver, dem Demant-Boord.

*) Die Identität des Durchgangs der Blätter in den
beyderley Crystallisationen dieses Edelsteins, der
octoedrischen und dodecaedrischen, ergibt sich deut-
lich in einer Folge von Demanten in meiner
Sammlung die ich dem berühmten Demantschlei-
fer Bemelmann in Amsterdam verdanke, der sie
noch den verschiednen Richtungen geklovt hat.
IV. Demantgeschlecht.

1. Demant. Adamas. (Fr. Diamant. Engl.
Diamond.)

Aus jeder Rücksicht einer der merkwürdigsten,
wunderbarsten – so wie der kostbarste Körper in
der Natur. – Eigentlich farbenlos und mit der
äußersten Klarheit wasserhell, wie eine Thautropfe:
doch theils blaß tingirt, und das fast in allen
Farben; von einem eigenen dem metallischen sich
nähernden Glanze; ursprünglich immer crystal-
lisirt; und zwar eigentlich als doppelt vierseitige
Pyramide (– tab. II. fig. 5. –), deren Flächen
aber mehrentheils gewölbt und theils gar in der
Mitte zugespitzt sind, so daß dadurch der
octoëdrische Crystall in das Dodecaëder mit rau-
tenförmigen Flächen (– tab. II. fig. 13. –) um-
gewandelt wird. Sein Gefüge ist blätterig, und
der Durchgang der Blätter richtet sich allemahl
und einzig nach den acht Seiten der octoëdrischen
Grundcrystallisation; daher sich auch der Demant
bloß nach diesen Richtungen spalten oder kloven
läßt*). Er ist der härteste aller bekannten Kör-
per, der von keiner Feile angegriffen wird, hin-
gegen alle andere Edelsteine ritzt, und daher nur
mit seinem eigenen Pulver, dem Demant-Boord.

*) Die Identität des Durchgangs der Blätter in den
beyderley Crystallisationen dieses Edelsteins, der
octoëdrischen und dodecaëdrischen, ergibt sich deut-
lich in einer Folge von Demanten in meiner
Sammlung die ich dem berühmten Demantschlei-
fer Bemelmann in Amsterdam verdanke, der sie
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[673/0691] IV. Demantgeschlecht. 1. Demant. Adamas. (Fr. Diamant. Engl. Diamond.) Aus jeder Rücksicht einer der merkwürdigsten, wunderbarsten – so wie der kostbarste Körper in der Natur. – Eigentlich farbenlos und mit der äußersten Klarheit wasserhell, wie eine Thautropfe: doch theils blaß tingirt, und das fast in allen Farben; von einem eigenen dem metallischen sich nähernden Glanze; ursprünglich immer crystal- lisirt; und zwar eigentlich als doppelt vierseitige Pyramide (– tab. II. fig. 5. –), deren Flächen aber mehrentheils gewölbt und theils gar in der Mitte zugespitzt sind, so daß dadurch der octoëdrische Crystall in das Dodecaëder mit rau- tenförmigen Flächen (– tab. II. fig. 13. –) um- gewandelt wird. Sein Gefüge ist blätterig, und der Durchgang der Blätter richtet sich allemahl und einzig nach den acht Seiten der octoëdrischen Grundcrystallisation; daher sich auch der Demant bloß nach diesen Richtungen spalten oder kloven läßt *). Er ist der härteste aller bekannten Kör- per, der von keiner Feile angegriffen wird, hin- gegen alle andere Edelsteine ritzt, und daher nur mit seinem eigenen Pulver, dem Demant-Boord. *) Die Identität des Durchgangs der Blätter in den beyderley Crystallisationen dieses Edelsteins, der octoëdrischen und dodecaëdrischen, ergibt sich deut- lich in einer Folge von Demanten in meiner Sammlung die ich dem berühmten Demantschlei- fer Bemelmann in Amsterdam verdanke, der sie noch den verschiednen Richtungen geklovt hat.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 673. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/691>, abgerufen am 24.11.2024.