aber auch in aufgeschwemmten Lande, Torf- mooren*) etc.
6. Steinkohle. Lithantrax. (Fr. houille, charbon de terre. Engl. coal.)
Ohne Zweifel vegetabilischen Ursprungs; theils noch mit unverkennbarem Holzgefüge; oder mit Eindrücken fremdartiger Gewächse**); theils auch mit fest eingemengten Holzkohlen; brennt mit schwarzem Dampfe; besteht aus Erdharz und Kohlenstoff, nach Verschiedenheit der Abarten in eben so verschiedenem Verhältniß, variirt aber gar sehr in Farbe, Glanz, Gefüge etc. besonders in folgende sechs Abarten: die sich aus geogno- stischer Rücksicht unter zwey Hauptarten bringen lassen; da die vier erstern sich mehr oder weniger dem bituminösen Holze nähern, in mächtigern Lagern vorkommen, meist auf gemeinen Flöz-
*) Der Torf selbst (Fr. tourbe, Engl. peat) besteht aus vermoderten, oder auch nur dicht zusammen- gefilzten, mit Erdharz mehr oder weniger durchzo- genen Pflanzen, zumahl von Mooßen und Gräsern (S. 532); in theils Gegenden auch von Heide- kraut etc. und diese Torfarten sind freylich großen- theils von neuerer Entstehung, wodurch denn ma- nche Naturforscher bewogen worden, den Torf über- haupt gar nicht zu den Mineralien zu zählen. In- deß, da doch mancher inländische Torf auch aus Seepflanzen, fucis etc. besteht, die folglich von einem weit höheren (auf Erdrevolutionen zurück- führenden) Alter desselben zeugen, mancher auch ganz deutlich in Braunkohle übergebt, so scheint hier doch immer für denselben die passendste Stelle in der Naturgeschichte zu bleiben.
**) Dergleichen ich von ausnehmender Schönheit in Pechkohle von Reigoldswyl im C. Basel durch die Güte des Hrn. Prof. D'Annone besitze.
aber auch in aufgeschwemmten Lande, Torf- mooren*) ꝛc.
6. Steinkohle. Lithantrax. (Fr. houille, charbon de terre. Engl. coal.)
Ohne Zweifel vegetabilischen Ursprungs; theils noch mit unverkennbarem Holzgefüge; oder mit Eindrücken fremdartiger Gewächse**); theils auch mit fest eingemengten Holzkohlen; brennt mit schwarzem Dampfe; besteht aus Erdharz und Kohlenstoff, nach Verschiedenheit der Abarten in eben so verschiedenem Verhältniß, variirt aber gar sehr in Farbe, Glanz, Gefüge ꝛc. besonders in folgende sechs Abarten: die sich aus geogno- stischer Rücksicht unter zwey Hauptarten bringen lassen; da die vier erstern sich mehr oder weniger dem bituminösen Holze nähern, in mächtigern Lagern vorkommen, meist auf gemeinen Flöz-
*) Der Torf selbst (Fr. tourbe, Engl. peat) besteht aus vermoderten, oder auch nur dicht zusammen- gefilzten, mit Erdharz mehr oder weniger durchzo- genen Pflanzen, zumahl von Mooßen und Gräsern (S. 532); in theils Gegenden auch von Heide- kraut ꝛc. und diese Torfarten sind freylich großen- theils von neuerer Entstehung, wodurch denn ma- nche Naturforscher bewogen worden, den Torf über- haupt gar nicht zu den Mineralien zu zählen. In- deß, da doch mancher inländische Torf auch aus Seepflanzen, fucis etc. besteht, die folglich von einem weit höheren (auf Erdrevolutionen zurück- führenden) Alter desselben zeugen, mancher auch ganz deutlich in Braunkohle übergebt, so scheint hier doch immer für denselben die passendste Stelle in der Naturgeschichte zu bleiben.
**) Dergleichen ich von ausnehmender Schönheit in Pechkohle von Reigoldswyl im C. Basel durch die Güte des Hrn. Prof. D'Annone besitze.
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aber auch in aufgeschwemmten Lande, Torf-
mooren *) ꝛc.
6. Steinkohle. Lithantrax. (Fr. houille,
charbon de terre. Engl. coal.)
Ohne Zweifel vegetabilischen Ursprungs; theils
noch mit unverkennbarem Holzgefüge; oder mit
Eindrücken fremdartiger Gewächse **); theils
auch mit fest eingemengten Holzkohlen; brennt
mit schwarzem Dampfe; besteht aus Erdharz und
Kohlenstoff, nach Verschiedenheit der Abarten in
eben so verschiedenem Verhältniß, variirt aber
gar sehr in Farbe, Glanz, Gefüge ꝛc. besonders
in folgende sechs Abarten: die sich aus geogno-
stischer Rücksicht unter zwey Hauptarten bringen
lassen; da die vier erstern sich mehr oder weniger
dem bituminösen Holze nähern, in mächtigern
Lagern vorkommen, meist auf gemeinen Flöz-
*) Der Torf selbst (Fr. tourbe, Engl. peat) besteht
aus vermoderten, oder auch nur dicht zusammen-
gefilzten, mit Erdharz mehr oder weniger durchzo-
genen Pflanzen, zumahl von Mooßen und Gräsern
(S. 532); in theils Gegenden auch von Heide-
kraut ꝛc. und diese Torfarten sind freylich großen-
theils von neuerer Entstehung, wodurch denn ma-
nche Naturforscher bewogen worden, den Torf über-
haupt gar nicht zu den Mineralien zu zählen. In-
deß, da doch mancher inländische Torf auch aus
Seepflanzen, fucis etc. besteht, die folglich von
einem weit höheren (auf Erdrevolutionen zurück-
führenden) Alter desselben zeugen, mancher auch
ganz deutlich in Braunkohle übergebt, so scheint
hier doch immer für denselben die passendste Stelle
in der Naturgeschichte zu bleiben.
**) Dergleichen ich von ausnehmender Schönheit in
Pechkohle von Reigoldswyl im C. Basel durch die
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 669. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/687>, abgerufen am 24.11.2024.
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