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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

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V. HYMENOPTERA.

Insecten mit vier häutigen Flügeln, die
mit wenigen aber starken Adern durchzogen,
auch meist kürzer und schmäler sind als bey den
Insecten der vorigen Ordnung. Bey den meh-
resten sind die Weibchen und geschlechtlosen
Thiere mit einem verletzenden Stachel am
Hinterleibe, theils auch mit Gift, das sie
beym Stich in die Wunde flößen, bewaffnet;
daher die ganze Ordnung auch von einigen
Entomologen Aculeata genannt worden. Die
Larven sind verschiedentlich gebildet: theils wie
Raupen mit zwanzig Füßen, theils wie Ma-
den ohne Füße etc.*).

53. Cynips. Gallwespe. Os maxillis
absque proboscide. Aculeus spiralis,
saepius reconditus.

Das Weibchen legt seine Eyer in besondere
Theile gewisser Pflanzen, die dadurch anschwel-
len, und theils sonderbare Auswüchse bilden, die
dann der Larve so lange zum Aufenthalte dienen,
bis sie ihre Verwandlung überstanden hat, und
nun als vollkommenes Insect aus ihrem Kerker
hervor brechen kann. Ganz sonderbar ist dabey,
daß jene Eyer selbst, nachdem sie von der Mutter
in das Gewächs gelegt werden, erst noch wachsen,
theils noch Ein Mahl so groß werden, bevor
die darin befindliche Larve auskriecht.

*) J. C. Fabricii Systema Piezatorum. Brunsvi-
gae
. 1804. 8.
V. HYMENOPTERA.

Insecten mit vier häutigen Flügeln, die
mit wenigen aber starken Adern durchzogen,
auch meist kürzer und schmäler sind als bey den
Insecten der vorigen Ordnung. Bey den meh-
resten sind die Weibchen und geschlechtlosen
Thiere mit einem verletzenden Stachel am
Hinterleibe, theils auch mit Gift, das sie
beym Stich in die Wunde flößen, bewaffnet;
daher die ganze Ordnung auch von einigen
Entomologen Aculeata genannt worden. Die
Larven sind verschiedentlich gebildet: theils wie
Raupen mit zwanzig Füßen, theils wie Ma-
den ohne Füße ꝛc.*).

53. Cynips. Gallwespe. Os maxillis
absque proboscide. Aculeus spiralis,
saepius reconditus.

Das Weibchen legt seine Eyer in besondere
Theile gewisser Pflanzen, die dadurch anschwel-
len, und theils sonderbare Auswüchse bilden, die
dann der Larve so lange zum Aufenthalte dienen,
bis sie ihre Verwandlung überstanden hat, und
nun als vollkommenes Insect aus ihrem Kerker
hervor brechen kann. Ganz sonderbar ist dabey,
daß jene Eyer selbst, nachdem sie von der Mutter
in das Gewächs gelegt werden, erst noch wachsen,
theils noch Ein Mahl so groß werden, bevor
die darin befindliche Larve auskriecht.

*) J. C. Fabricii Systema Piezatorum. Brunsvi-
gae
. 1804. 8.
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[386/0404] V. HYMENOPTERA. Insecten mit vier häutigen Flügeln, die mit wenigen aber starken Adern durchzogen, auch meist kürzer und schmäler sind als bey den Insecten der vorigen Ordnung. Bey den meh- resten sind die Weibchen und geschlechtlosen Thiere mit einem verletzenden Stachel am Hinterleibe, theils auch mit Gift, das sie beym Stich in die Wunde flößen, bewaffnet; daher die ganze Ordnung auch von einigen Entomologen Aculeata genannt worden. Die Larven sind verschiedentlich gebildet: theils wie Raupen mit zwanzig Füßen, theils wie Ma- den ohne Füße ꝛc. *). 53. Cynips. Gallwespe. Os maxillis absque proboscide. Aculeus spiralis, saepius reconditus. Das Weibchen legt seine Eyer in besondere Theile gewisser Pflanzen, die dadurch anschwel- len, und theils sonderbare Auswüchse bilden, die dann der Larve so lange zum Aufenthalte dienen, bis sie ihre Verwandlung überstanden hat, und nun als vollkommenes Insect aus ihrem Kerker hervor brechen kann. Ganz sonderbar ist dabey, daß jene Eyer selbst, nachdem sie von der Mutter in das Gewächs gelegt werden, erst noch wachsen, theils noch Ein Mahl so groß werden, bevor die darin befindliche Larve auskriecht. *) J. C. Fabricii Systema Piezatorum. Brunsvi- gae. 1804. 8.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/404>, abgerufen am 22.11.2024.