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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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wohnbare Erde, und nährt sich beynahe aus der
ganzen organisirten Schöpfung. Und in Ver-
hältniß zu seiner mäßigen körperlichen Größe,
und in Vergleich mit andern Säugethieren er-
reicht er ein ausnehmend hohes Alter.



Es giebt nur eine Gattung (species) im
Menschengeschlecht; und alle und bekannten Völ-
ker aller Zeiten und aller Himmelsstriche können
von einer gemeinschaftlichen Stammrasse ab-
stammen*). Alle National-Verschiedenheiten in
Bildung und Farbe des menschlichen Körpers
sind um nichts auffallender oder unbegreiflicher
als die, worin so viele andere Gattungen von
organisirten Körpern, zumahl unter den Haus-
thieren, gleichsam unter unsern Augen ausarten.
Alle diese Verschiedenheiten fließen aber durch so
mancherley Abstufungen und Uebergänge so un-
vermerkt zusammen, daß sich daher auch keine
andere, als sehr willkürliche Gränzen zwischen
ihnen festsetzen lassen. Doch habe ich das ganze
Menschengeschlecht noch am füglichsten unter fol-
gende fünf Rassen zu bringen geglaubt:

1) Die caucasische Rasse:

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 3. und 51.

von mehr oder weniger weißer Farbe mit
rothen Wangen, langem, weichem, nuß-
braunem Haar (das aber einerseits ins
Blonde, anderseits ins Schwarze über-
geht); und der nach den europäischen Be-
griffen von Schönheit musterhaftesten Sche-
del- und Gesichts-Form. Es gehören dahin

*) Ich habe dieß in der 4ten Ausgabe der Schrift
de generis humani varietate natiua weiter aus-
geführt.

wohnbare Erde, und nährt sich beynahe aus der
ganzen organisirten Schöpfung. Und in Ver-
hältniß zu seiner mäßigen körperlichen Größe,
und in Vergleich mit andern Säugethieren er-
reicht er ein ausnehmend hohes Alter.



Es giebt nur eine Gattung (species) im
Menschengeschlecht; und alle und bekannten Völ-
ker aller Zeiten und aller Himmelsstriche können
von einer gemeinschaftlichen Stammrasse ab-
stammen*). Alle National-Verschiedenheiten in
Bildung und Farbe des menschlichen Körpers
sind um nichts auffallender oder unbegreiflicher
als die, worin so viele andere Gattungen von
organisirten Körpern, zumahl unter den Haus-
thieren, gleichsam unter unsern Augen ausarten.
Alle diese Verschiedenheiten fließen aber durch so
mancherley Abstufungen und Uebergänge so un-
vermerkt zusammen, daß sich daher auch keine
andere, als sehr willkürliche Gränzen zwischen
ihnen festsetzen lassen. Doch habe ich das ganze
Menschengeschlecht noch am füglichsten unter fol-
gende fünf Rassen zu bringen geglaubt:

1) Die caucasische Rasse:

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 3. und 51.

von mehr oder weniger weißer Farbe mit
rothen Wangen, langem, weichem, nuß-
braunem Haar (das aber einerseits ins
Blonde, anderseits ins Schwarze über-
geht); und der nach den europäischen Be-
griffen von Schönheit musterhaftesten Sche-
del- und Gesichts-Form. Es gehören dahin

*) Ich habe dieß in der 4ten Ausgabe der Schrift
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[67/0091] wohnbare Erde, und nährt sich beynahe aus der ganzen organisirten Schöpfung. Und in Ver- hältniß zu seiner mäßigen körperlichen Größe, und in Vergleich mit andern Säugethieren er- reicht er ein ausnehmend hohes Alter. Es giebt nur eine Gattung (species) im Menschengeschlecht; und alle und bekannten Völ- ker aller Zeiten und aller Himmelsstriche können von einer gemeinschaftlichen Stammrasse ab- stammen *). Alle National-Verschiedenheiten in Bildung und Farbe des menschlichen Körpers sind um nichts auffallender oder unbegreiflicher als die, worin so viele andere Gattungen von organisirten Körpern, zumahl unter den Haus- thieren, gleichsam unter unsern Augen ausarten. Alle diese Verschiedenheiten fließen aber durch so mancherley Abstufungen und Uebergänge so un- vermerkt zusammen, daß sich daher auch keine andere, als sehr willkürliche Gränzen zwischen ihnen festsetzen lassen. Doch habe ich das ganze Menschengeschlecht noch am füglichsten unter fol- gende fünf Rassen zu bringen geglaubt: 1) Die caucasische Rasse: Abbild. n. h. Gegenst. tab. 3. und 51. von mehr oder weniger weißer Farbe mit rothen Wangen, langem, weichem, nuß- braunem Haar (das aber einerseits ins Blonde, anderseits ins Schwarze über- geht); und der nach den europäischen Be- griffen von Schönheit musterhaftesten Sche- del- und Gesichts-Form. Es gehören dahin *) Ich habe dieß in der 4ten Ausgabe der Schrift de generis humani varietate natiua weiter aus- geführt.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/91>, abgerufen am 28.11.2024.