Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite

Hinterflossen ohne Knochen sind, und hori-
zontal, nicht wie ein Fischschwanz vertical,
liegen. Einige wenige Säugethiere (solidun-
gula
) haben Hufe; viele aber (bisulca) ge-
spaltene Klauen. Die mehresten gehen (zu-
mahl mit den Hinterfüßen) bloß auf den
Zehen; einige aber, wie der Mensch, und
gewisser Maßen auch die Affen, Bären, Ele-
phanten u. a.m. auf der ganzen Fußsohle
bis zur Ferse.

§. 44.

Die mehresten Ameisenbären, die Schup-
penthiere, und einige Wallfische ausgenom-
men, sind die übrigen Säugethiere mit Zäh-
nen versehen, die man in Vorderzähne*)
(primores s. incisores), Eckzähne oder
Spitzzähne (caninos s. laniaros), und
Backenzähne (molares), eintheilt. Die
letztern zumahl sind nach der verschiedenen
Nahrung dieser Thiere auch verschiedentlich
gebildet. Bey den fleischfressenden nähmlich
ist die Krone zackig und scharf; bey den gras-

*) Bey den mehresten sitzen die obern Vorderzähne
in einem besondern (- einfachen oder gepaar-
ten -) Knochen, der das os intermaxillare ge-
nannt wird; von dessen merkwürdigen Besonder-
heiten ich in der 3ten Ausg. der Schrift de gene-
ris humani varietate natiua
, 1795. 8. S. 34. u. f.
und im Handb. der vergleichend. Anatomie
S. 21 u. f. ausführlich gehandelt habe. - In
den Abbild. nat. hist. Gegenst. ist er Tab. 52.
am Schedel des Orangutangs zu sehen.

Hinterflossen ohne Knochen sind, und hori-
zontal, nicht wie ein Fischschwanz vertical,
liegen. Einige wenige Säugethiere (solidun-
gula
) haben Hufe; viele aber (bisulca) ge-
spaltene Klauen. Die mehresten gehen (zu-
mahl mit den Hinterfüßen) bloß auf den
Zehen; einige aber, wie der Mensch, und
gewisser Maßen auch die Affen, Bären, Ele-
phanten u. a.m. auf der ganzen Fußsohle
bis zur Ferse.

§. 44.

Die mehresten Ameisenbären, die Schup-
penthiere, und einige Wallfische ausgenom-
men, sind die übrigen Säugethiere mit Zäh-
nen versehen, die man in Vorderzähne*)
(primores s. incisores), Eckzähne oder
Spitzzähne (caninos s. laniaros), und
Backenzähne (molares), eintheilt. Die
letztern zumahl sind nach der verschiedenen
Nahrung dieser Thiere auch verschiedentlich
gebildet. Bey den fleischfressenden nähmlich
ist die Krone zackig und scharf; bey den gras-

*) Bey den mehresten sitzen die obern Vorderzähne
in einem besondern (– einfachen oder gepaar-
ten –) Knochen, der das os intermaxillare ge-
nannt wird; von dessen merkwürdigen Besonder-
heiten ich in der 3ten Ausg. der Schrift de gene-
ris humani varietate natiua
, 1795. 8. S. 34. u. f.
und im Handb. der vergleichend. Anatomie
S. 21 u. f. ausführlich gehandelt habe. – In
den Abbild. nat. hist. Gegenst. ist er Tab. 52.
am Schedel des Orangutangs zu sehen.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000030">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0076" xml:id="pb052_0001" n="52"/>
Hinterflossen ohne Knochen sind, und hori-<lb type="inWord"/>
zontal, nicht wie ein Fischschwanz vertical,<lb/>
liegen.                         Einige wenige Säugethiere (<hi rendition="#aq">solidun-<lb/>
gula</hi>) haben Hufe; viele aber (<hi rendition="#aq">bisulca</hi>) ge-<lb type="inWord"/>
spaltene Klauen. Die mehresten gehen (zu-<lb/>
mahl mit den Hinterfüßen) bloß auf den<lb/>
Zehen; einige aber, wie der                         Mensch, und<lb/>
gewisser Maßen auch die Affen, Bären, Ele-<lb/>
phanten u. a.m. auf der ganzen Fußsohle<lb/>
bis zur Ferse.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 44.</head><lb/>
          <p>Die mehresten Ameisenbären, die Schup-<lb/>
penthiere, und                         einige Wallfische ausgenom-<lb/>
men, sind die übrigen                         Säugethiere mit Zäh-<lb/>
nen versehen, die man in                         Vorderzähne<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Bey den mehresten sitzen die                         obern Vorderzähne<lb/>
in einem besondern (&#x2013; einfachen oder gepaar-<lb type="inWord"/>
ten &#x2013;) Knochen, der das <hi rendition="#aq">os</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">intermaxillare</hi></hi> ge-<lb type="inWord"/>
nannt wird; von dessen merkwürdigen Besonder-<lb type="inWord"/>
heiten ich in der 3ten Ausg. der Schrift <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de gene-<lb/>
ris humani varietate                         natiua</hi></hi>, 1795. 8. S. 34. u. f.<lb/>
und im Handb. der vergleichend.                         Anatomie<lb/>
S. 21 u. f. ausführlich gehandelt habe. &#x2013; In<lb/>
den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Abbild. nat. hist. Gegenst</hi></hi>. ist                         er <hi rendition="#aq">Tab</hi>. 52.<lb/>
am Schedel des Orangutangs zu                         sehen.</p></note><lb/>
(<hi rendition="#aq">primores s. incisores</hi>),                         Eckzähne oder<lb/>
Spitzzähne (<hi rendition="#aq">caninos s. laniaros</hi>),                         und<lb/>
Backenzähne (<hi rendition="#aq">molares</hi>), eintheilt.                         Die<lb/>
letztern zumahl sind nach der verschiedenen<lb/>
Nahrung dieser                         Thiere auch verschiedentlich<lb/>
gebildet. Bey den fleischfressenden                         nähmlich<lb/>
ist die Krone zackig und scharf; bey den gras-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[52/0076] Hinterflossen ohne Knochen sind, und hori- zontal, nicht wie ein Fischschwanz vertical, liegen. Einige wenige Säugethiere (solidun- gula) haben Hufe; viele aber (bisulca) ge- spaltene Klauen. Die mehresten gehen (zu- mahl mit den Hinterfüßen) bloß auf den Zehen; einige aber, wie der Mensch, und gewisser Maßen auch die Affen, Bären, Ele- phanten u. a.m. auf der ganzen Fußsohle bis zur Ferse. §. 44. Die mehresten Ameisenbären, die Schup- penthiere, und einige Wallfische ausgenom- men, sind die übrigen Säugethiere mit Zäh- nen versehen, die man in Vorderzähne *) (primores s. incisores), Eckzähne oder Spitzzähne (caninos s. laniaros), und Backenzähne (molares), eintheilt. Die letztern zumahl sind nach der verschiedenen Nahrung dieser Thiere auch verschiedentlich gebildet. Bey den fleischfressenden nähmlich ist die Krone zackig und scharf; bey den gras- *) Bey den mehresten sitzen die obern Vorderzähne in einem besondern (– einfachen oder gepaar- ten –) Knochen, der das os intermaxillare ge- nannt wird; von dessen merkwürdigen Besonder- heiten ich in der 3ten Ausg. der Schrift de gene- ris humani varietate natiua, 1795. 8. S. 34. u. f. und im Handb. der vergleichend. Anatomie S. 21 u. f. ausführlich gehandelt habe. – In den Abbild. nat. hist. Gegenst. ist er Tab. 52. am Schedel des Orangutangs zu sehen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/76
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/76>, abgerufen am 21.11.2024.