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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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Häufig als Waschgold im Sande vieler Flüsse.

Sehr oft ist es aber auch bloß versteckt oder
verlarvt (§. 255.), wie z. B. im Brauneisenstein
von Beresofsk, im rammelsberger Braunerz,
in vielem Schwefelkies, Bleyglanz, Zinkblende etc.
Nahmentlich auch in der goldhaltigen Kohle (dem
so genannten Brandstein) von Verespatak in Sie-
benbürgen.



III. Silbergeschlecht.

Das Silber, läuft von Schwefeldämpfen
gelbschwarz an. Gewicht = 10474. Ausneh-
mend dehnbar; auch sehr zähe; hat nächst dem
Kupfer den stärksten Klang; wird in Salpeter-
säure aufgelöst, und aus der Solution durch
Salzsäure als Hornsilber, und durch Quecksilber
als so genannter Dianenbaum gefällt.

1. Gediegen.

In mancherley besonderer Gestalt; blätterig,
zähnicht, haarförmig, gestrickt etc. theils crystalli-
sirt, und zwar auch meist als doppelt vierseitige
Pyramide; theils dendritisch; theils bey metalli-
sirten Petrefacten, wie z. B. bey den franken-
berger Kornähren etc.

Findet sich auch nie ganz rein, sondern mit
andern Metallen gemischt.

So z. B. mit Gold bey Kongsberg und am
Schlangenberg (das Electrum des Grafen von
Veltheim).

Häufig als Waschgold im Sande vieler Flüsse.

Sehr oft ist es aber auch bloß versteckt oder
verlarvt (§. 255.), wie z. B. im Brauneisenstein
von Beresofsk, im rammelsberger Braunerz,
in vielem Schwefelkies, Bleyglanz, Zinkblende ꝛc.
Nahmentlich auch in der goldhaltigen Kohle (dem
so genannten Brandstein) von Verespatak in Sie-
benbürgen.



III. Silbergeschlecht.

Das Silber, läuft von Schwefeldämpfen
gelbschwarz an. Gewicht = 10474. Ausneh-
mend dehnbar; auch sehr zähe; hat nächst dem
Kupfer den stärksten Klang; wird in Salpeter-
säure aufgelöst, und aus der Solution durch
Salzsäure als Hornsilber, und durch Quecksilber
als so genannter Dianenbaum gefällt.

1. Gediegen.

In mancherley besonderer Gestalt; blätterig,
zähnicht, haarförmig, gestrickt ꝛc. theils crystalli-
sirt, und zwar auch meist als doppelt vierseitige
Pyramide; theils dendritisch; theils bey metalli-
sirten Petrefacten, wie z. B. bey den franken-
berger Kornähren ꝛc.

Findet sich auch nie ganz rein, sondern mit
andern Metallen gemischt.

So z. B. mit Gold bey Kongsberg und am
Schlangenberg (das Electrum des Grafen von
Veltheim).

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[672/0696] Häufig als Waschgold im Sande vieler Flüsse. Sehr oft ist es aber auch bloß versteckt oder verlarvt (§. 255.), wie z. B. im Brauneisenstein von Beresofsk, im rammelsberger Braunerz, in vielem Schwefelkies, Bleyglanz, Zinkblende ꝛc. Nahmentlich auch in der goldhaltigen Kohle (dem so genannten Brandstein) von Verespatak in Sie- benbürgen. III. Silbergeschlecht. Das Silber, läuft von Schwefeldämpfen gelbschwarz an. Gewicht = 10474. Ausneh- mend dehnbar; auch sehr zähe; hat nächst dem Kupfer den stärksten Klang; wird in Salpeter- säure aufgelöst, und aus der Solution durch Salzsäure als Hornsilber, und durch Quecksilber als so genannter Dianenbaum gefällt. 1. Gediegen. In mancherley besonderer Gestalt; blätterig, zähnicht, haarförmig, gestrickt ꝛc. theils crystalli- sirt, und zwar auch meist als doppelt vierseitige Pyramide; theils dendritisch; theils bey metalli- sirten Petrefacten, wie z. B. bey den franken- berger Kornähren ꝛc. Findet sich auch nie ganz rein, sondern mit andern Metallen gemischt. So z. B. mit Gold bey Kongsberg und am Schlangenberg (das Electrum des Grafen von Veltheim).

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 672. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/696>, abgerufen am 21.11.2024.