Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.zu zerreißen, dehnen, aber doch fast wie weicher a) Dicht. Schwarzbraun, theils in Olivengrüne; wird b) Locker. Haarbraun: von einem schwammichten, theils 5. Bituminöses Holz. Oryctodendron, Haarbraun; theils ins Schwarzbraune (wie Die bituminöse Holzerde, wohin auch manche *) Mann hat die bituminösen Holzflöze - diese großen
für die Geogenie so merkwürdigen Denkmahle ei- ner catastrophirten Vorwelt - für eine Art Treib- holz halten wollen, das, so wie das an den Küsten der jetzigen nordischen Erde (davon oben S. 524. not.*)) durch Strömungen etc. in solche mächtige Lagen zusammengeschwemmt worden sey. Mir scheint hingegen manches Treibholz, wie z. B. dasjenige so hier zu Lande bey Stade angeschwemmt wird, dessen Risse und Spalten ich oft mit Blau- Eisen-Erde gefüllt gefunden habe, selbst erst aus Flözlagen von bituminösem fossilen Holze losge- rissen und an die Küsten getrieben zu seyn. zu zerreißen, dehnen, aber doch fast wie weicher a) Dicht. Schwarzbraun, theils in Olivengrüne; wird b) Locker. Haarbraun: von einem schwammichten, theils 5. Bituminöses Holz. Oryctodendron, Haarbraun; theils ins Schwarzbraune (wie Die bituminöse Holzerde, wohin auch manche *) Mann hat die bituminösen Holzflöze – diese großen
für die Geogenie so merkwürdigen Denkmahle ei- ner catastrophirten Vorwelt – für eine Art Treib- holz halten wollen, das, so wie das an den Küsten der jetzigen nordischen Erde (davon oben S. 524. not.*)) durch Strömungen ꝛc. in solche mächtige Lagen zusammengeschwemmt worden sey. Mir scheint hingegen manches Treibholz, wie z. B. dasjenige so hier zu Lande bey Stade angeschwemmt wird, dessen Risse und Spalten ich oft mit Blau- Eisen-Erde gefüllt gefunden habe, selbst erst aus Flözlagen von bituminösem fossilen Holze losge- rissen und an die Küsten getrieben zu seyn. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000030"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0682" xml:id="pb658_0001" n="658"/> zu zerreißen, dehnen, aber doch fast wie weicher<lb/> Kork zusammendrucken läßt und bann in feine<lb/> vorige Gestalt zurückschnellt. Fundort bey Cast-<lb/> letown in Derbyshire, zumahl in folgenden bei-<lb/> den Abarten.</p> <p rendition="#l1em"><hi rendition="#aq">a</hi>) Dicht.</p> <p rendition="#l1em">Schwarzbraun, theils in Olivengrüne; wird<lb/> in der Wärme weich; und ähnelt überhaupt im<lb/> dem äußern Habitus mehr noch als das folgende<lb/> vegetabilischen Cahutschuk.</p> <p rendition="#l1em"><hi rendition="#aq">b</hi>) Locker.</p> <p rendition="#l1em">Haarbraun: von einem schwammichten, theils<lb/> in Faserige übergehenden Gefüge; ist zäher als<lb/> die dichte Abart.</p> <p rendition="#indent-1">5. Bituminöses Holz. <hi rendition="#aq">Oryctodendron,<lb/> lignum fossile bituminosum</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Haarbraun; theils ins Schwarzbraune (wie<lb/> z. B. das isländische Surtar-brandr oder Schwarz-<lb/> holz); mit wehr oder minder deutlicher Holz-<lb/> textur. Uebergang in Braunkohle und in Pechkohle;<lb/> theils in mächtigen Flözen<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Mann hat die bituminösen Holzflöze – diese großen<lb/> für die Geogenie so merkwürdigen Denkmahle ei-<lb type="inWord"/> ner catastrophirten Vorwelt – für eine Art Treib-<lb type="inWord"/> holz halten wollen, das, so wie das an den<lb/> Küsten der jetzigen nordischen Erde (davon oben<lb/> S. 524. <hi rendition="#aq">not</hi>.*)) durch Strömungen ꝛc. in solche<lb/> mächtige Lagen zusammengeschwemmt worden sey.<lb/> Mir scheint hingegen manches Treibholz, wie z. B.<lb/> dasjenige so hier zu Lande bey Stade angeschwemmt<lb/> wird, dessen Risse und Spalten ich oft mit Blau-<lb type="inWord"/> Eisen-Erde gefüllt gefunden habe, selbst erst aus<lb/> Flözlagen von bituminösem fossilen Holze losge-<lb/> rissen und an die Küsten getrieben zu seyn.</p></note>; theils alaunhaltig.</p> <p rendition="#l1em">Die bituminöse Holzerde, wohin auch manche<lb/> Umber (nahmentlich die Cölnische) gehört, ist<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [658/0682]
zu zerreißen, dehnen, aber doch fast wie weicher
Kork zusammendrucken läßt und bann in feine
vorige Gestalt zurückschnellt. Fundort bey Cast-
letown in Derbyshire, zumahl in folgenden bei-
den Abarten.
a) Dicht.
Schwarzbraun, theils in Olivengrüne; wird
in der Wärme weich; und ähnelt überhaupt im
dem äußern Habitus mehr noch als das folgende
vegetabilischen Cahutschuk.
b) Locker.
Haarbraun: von einem schwammichten, theils
in Faserige übergehenden Gefüge; ist zäher als
die dichte Abart.
5. Bituminöses Holz. Oryctodendron,
lignum fossile bituminosum.
Haarbraun; theils ins Schwarzbraune (wie
z. B. das isländische Surtar-brandr oder Schwarz-
holz); mit wehr oder minder deutlicher Holz-
textur. Uebergang in Braunkohle und in Pechkohle;
theils in mächtigen Flözen *); theils alaunhaltig.
Die bituminöse Holzerde, wohin auch manche
Umber (nahmentlich die Cölnische) gehört, ist
*) Mann hat die bituminösen Holzflöze – diese großen
für die Geogenie so merkwürdigen Denkmahle ei-
ner catastrophirten Vorwelt – für eine Art Treib-
holz halten wollen, das, so wie das an den
Küsten der jetzigen nordischen Erde (davon oben
S. 524. not.*)) durch Strömungen ꝛc. in solche
mächtige Lagen zusammengeschwemmt worden sey.
Mir scheint hingegen manches Treibholz, wie z. B.
dasjenige so hier zu Lande bey Stade angeschwemmt
wird, dessen Risse und Spalten ich oft mit Blau-
Eisen-Erde gefüllt gefunden habe, selbst erst aus
Flözlagen von bituminösem fossilen Holze losge-
rissen und an die Küsten getrieben zu seyn.
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