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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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9. Chrysolith, Peridot.

Meist pistaziengrün; durchsichtig; glasglän-
zend; muscheliger Bruch; die Außenfläche längs-
gestreift; crystallisirt in breiten viereckigen Säu-
len, mit abgestumpften Seitenkanten und meist
sechsseitigen Endspitzen. Mittel-Gewicht =
3375. Gehalt (nach Klaproth) = 43,50 Talk-
erde, 39 Kieselerde, 19 Eisenkalk. Fundort nicht
genau bekannt; vermuthlich in den türkischen
Morgenländern.

10. Olivin, basaltischer Chrysolith.

Olivengrün, in mancherley Abstufungen (ver-
wittert wird er ochergelb); durchscheinend; glas-
glänzend; muscheliger, theils blätteriger Bruch;
rissig; eingesprengt in Trapp; Basalt und Tuff-
wacke. Gewicht = 3225. Gehalt (nach Klap-
roth) = 38,50 Talkerde, 50 Kieselerde, 0,25
Kalkerde, 12,50 Eisenkalk.

Ihm ähnelt, sowohl den äußern Kennzeichen
als dem Gehalte nach, das merkwürdige Fossil,
welches die Blasenräume del berühmten von
Hrn. Pallas 1772 am Jenisei wiedergefundenen
großen Eisenmasse füllt*), und (nach Howard)
= 27 Talkerde, 54 Kieselerde, 17 Eisenkalk und
1 Nickelkalk hält**)

*) Das hiesige akademische Museum besitzt in der
alten Schlüterschen Sammlung zwey kleine
Stücken gediegen Eisen von Johanngeorgenstadt,
die unvollkommen ästig, wie an manchen Stellen
das Sibirische, und ebenfalls mit einem fast Oli-
vinähnlichen Fossil gemengt sind.
**) Nun und hiermit kommt wieder der Gehalt der
so wunderbaren Aerolithen oder Meteorsteine,
nähmlich der Steinmassen überein, die schon so

9. Chrysolith, Peridot.

Meist pistaziengrün; durchsichtig; glasglän-
zend; muscheliger Bruch; die Außenfläche längs-
gestreift; crystallisirt in breiten viereckigen Säu-
len, mit abgestumpften Seitenkanten und meist
sechsseitigen Endspitzen. Mittel-Gewicht =
3375. Gehalt (nach Klaproth) = 43,50 Talk-
erde, 39 Kieselerde, 19 Eisenkalk. Fundort nicht
genau bekannt; vermuthlich in den türkischen
Morgenländern.

10. Olivin, basaltischer Chrysolith.

Olivengrün, in mancherley Abstufungen (ver-
wittert wird er ochergelb); durchscheinend; glas-
glänzend; muscheliger, theils blätteriger Bruch;
rissig; eingesprengt in Trapp; Basalt und Tuff-
wacke. Gewicht = 3225. Gehalt (nach Klap-
roth) = 38,50 Talkerde, 50 Kieselerde, 0,25
Kalkerde, 12,50 Eisenkalk.

Ihm ähnelt, sowohl den äußern Kennzeichen
als dem Gehalte nach, das merkwürdige Fossil,
welches die Blasenräume del berühmten von
Hrn. Pallas 1772 am Jenisei wiedergefundenen
großen Eisenmasse füllt*), und (nach Howard)
= 27 Talkerde, 54 Kieselerde, 17 Eisenkalk und
1 Nickelkalk hält**)

*) Das hiesige akademische Museum besitzt in der
alten Schlüterschen Sammlung zwey kleine
Stücken gediegen Eisen von Johanngeorgenstadt,
die unvollkommen ästig, wie an manchen Stellen
das Sibirische, und ebenfalls mit einem fast Oli-
vinähnlichen Fossil gemengt sind.
**) Nun und hiermit kommt wieder der Gehalt der
so wunderbaren Aërolithen oder Meteorsteine,
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[603/0627] 9. Chrysolith, Peridot. Meist pistaziengrün; durchsichtig; glasglän- zend; muscheliger Bruch; die Außenfläche längs- gestreift; crystallisirt in breiten viereckigen Säu- len, mit abgestumpften Seitenkanten und meist sechsseitigen Endspitzen. Mittel-Gewicht = 3375. Gehalt (nach Klaproth) = 43,50 Talk- erde, 39 Kieselerde, 19 Eisenkalk. Fundort nicht genau bekannt; vermuthlich in den türkischen Morgenländern. 10. Olivin, basaltischer Chrysolith. Olivengrün, in mancherley Abstufungen (ver- wittert wird er ochergelb); durchscheinend; glas- glänzend; muscheliger, theils blätteriger Bruch; rissig; eingesprengt in Trapp; Basalt und Tuff- wacke. Gewicht = 3225. Gehalt (nach Klap- roth) = 38,50 Talkerde, 50 Kieselerde, 0,25 Kalkerde, 12,50 Eisenkalk. Ihm ähnelt, sowohl den äußern Kennzeichen als dem Gehalte nach, das merkwürdige Fossil, welches die Blasenräume del berühmten von Hrn. Pallas 1772 am Jenisei wiedergefundenen großen Eisenmasse füllt *), und (nach Howard) = 27 Talkerde, 54 Kieselerde, 17 Eisenkalk und 1 Nickelkalk hält **) *) Das hiesige akademische Museum besitzt in der alten Schlüterschen Sammlung zwey kleine Stücken gediegen Eisen von Johanngeorgenstadt, die unvollkommen ästig, wie an manchen Stellen das Sibirische, und ebenfalls mit einem fast Oli- vinähnlichen Fossil gemengt sind. **) Nun und hiermit kommt wieder der Gehalt der so wunderbaren Aërolithen oder Meteorsteine, nähmlich der Steinmassen überein, die schon so

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  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 603. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/627>, abgerufen am 25.11.2024.