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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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nimmt auch das Männchen an diesem Ge-
schäfte Antheil. Die Hähne unter den Cana-
rienvögeln, Hänflingen, Stieglitzen etc. über-
lassen zwar das Brüten bloß ihren Weibchen,
versorgen sie doch aber während der Zeit
mit Futter und ätzen sie theils aus dem Kropfe.

§. 72.

Während des Brütens geht nun im Eye
selbst die große Veränderung vor, daß das
Küchelchen darin allmählig gebildet, und von
Tag zu Tag mehr zur Reise gebracht wird*).
Zu dieser Absicht ist nicht nur der Dotter
überhaupt specifisch leichter als das Eyweiß,
sondern auch wiederum diejenige Stelle auf
seiner Oberfläche (der so genannte Hahnen-
tritt, cicatricula), neben welcher das künftige
Hühnchen zu liegen kommt, selbst noch leichter
als die entgegen gesetzte Seite, so daß folglich
bey jeder Lage des Eyes doch immer jene
Stelle dem Leibe des bebrütenden Vogels
zugekehrt ist. Die erste Spur des neuen
Küchelchens zeiget sich immer erst eine geraume
Zeit nachdem das Brüten seinen Anfang
genommen. Beym Hühnerey z. B. kaum
vor Ende des ersten Tages: so wie am Ende

*) Von dieser Ausbildung des bebrüteten Küchelchen,
und den zu seiner Oeconomie gehörigen Organen
des Eyes s. den XXVII. Abschn. des Handb.
der vergleichend. Anatomie.

nimmt auch das Männchen an diesem Ge-
schäfte Antheil. Die Hähne unter den Cana-
rienvögeln, Hänflingen, Stieglitzen ꝛc. über-
lassen zwar das Brüten bloß ihren Weibchen,
versorgen sie doch aber während der Zeit
mit Futter und ätzen sie theils aus dem Kropfe.

§. 72.

Während des Brütens geht nun im Eye
selbst die große Veränderung vor, daß das
Küchelchen darin allmählig gebildet, und von
Tag zu Tag mehr zur Reise gebracht wird*).
Zu dieser Absicht ist nicht nur der Dotter
überhaupt specifisch leichter als das Eyweiß,
sondern auch wiederum diejenige Stelle auf
seiner Oberfläche (der so genannte Hahnen-
tritt, cicatricula), neben welcher das künftige
Hühnchen zu liegen kommt, selbst noch leichter
als die entgegen gesetzte Seite, so daß folglich
bey jeder Lage des Eyes doch immer jene
Stelle dem Leibe des bebrütenden Vogels
zugekehrt ist. Die erste Spur des neuen
Küchelchens zeiget sich immer erst eine geraume
Zeit nachdem das Brüten seinen Anfang
genommen. Beym Hühnerey z. B. kaum
vor Ende des ersten Tages: so wie am Ende

*) Von dieser Ausbildung des bebrüteten Küchelchen,
und den zu seiner Oeconomie gehörigen Organen
des Eyes s. den XXVII. Abschn. des Handb.
der vergleichend. Anatomie.
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[150/0174] nimmt auch das Männchen an diesem Ge- schäfte Antheil. Die Hähne unter den Cana- rienvögeln, Hänflingen, Stieglitzen ꝛc. über- lassen zwar das Brüten bloß ihren Weibchen, versorgen sie doch aber während der Zeit mit Futter und ätzen sie theils aus dem Kropfe. §. 72. Während des Brütens geht nun im Eye selbst die große Veränderung vor, daß das Küchelchen darin allmählig gebildet, und von Tag zu Tag mehr zur Reise gebracht wird *). Zu dieser Absicht ist nicht nur der Dotter überhaupt specifisch leichter als das Eyweiß, sondern auch wiederum diejenige Stelle auf seiner Oberfläche (der so genannte Hahnen- tritt, cicatricula), neben welcher das künftige Hühnchen zu liegen kommt, selbst noch leichter als die entgegen gesetzte Seite, so daß folglich bey jeder Lage des Eyes doch immer jene Stelle dem Leibe des bebrütenden Vogels zugekehrt ist. Die erste Spur des neuen Küchelchens zeiget sich immer erst eine geraume Zeit nachdem das Brüten seinen Anfang genommen. Beym Hühnerey z. B. kaum vor Ende des ersten Tages: so wie am Ende *) Von dieser Ausbildung des bebrüteten Küchelchen, und den zu seiner Oeconomie gehörigen Organen des Eyes s. den XXVII. Abschn. des Handb. der vergleichend. Anatomie.

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  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/174>, abgerufen am 27.11.2024.