Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

zwar ohne wie andere Muskeln zu ermüden,
oder endlich zu schmerzen, als Haupttriebfeder
des Blutumlaufs, in seiner schlagenden Be-
wegung ist.

§. 28.

Beyde Arten von Muskeln aber, bis un-
willkürlichen sowohl als die, so sich nach dem
Entschlusse des Willens bewegen, bedürfen zu
diesem ihren Bewegungsvermögen des Ein-
flusses der Nerven.

§. 29.

Diese Nerven entspringen aus dem Gehirn
und aus dem Rückenmark, und es scheint, daß
die Größe der beyden letztern in Vergleichung
zur Dicke der daraus entstehenden Nerven mit
den Geisteskräften der Thiere im umgekehrten
Verhältniß stehe*), so daß der Mensch von
allen das größte Gehirn, in Vergleichung sei-
ner sehr dünnen Nerven, hat; da hingegen
einfältige Thiere, wie z. B. die hieländischen
Amphibien, dicke Nerven bey einem sehr klei-
nen Gehirne haben.

§. 30.

Außer dem Einfluß, den die Nerven auf
die Muskelbewegung haben, ist ihr zweytes

*) Diese scharfsinnige Bemerkung gehört dem Hrn.
Hofr. Sömmerring. s. Dess. Diss, de basi en-
cephali
p. 17.

zwar ohne wie andere Muskeln zu ermüden,
oder endlich zu schmerzen, als Haupttriebfeder
des Blutumlaufs, in seiner schlagenden Be-
wegung ist.

§. 28.

Beyde Arten von Muskeln aber, bis un-
willkürlichen sowohl als die, so sich nach dem
Entschlusse des Willens bewegen, bedürfen zu
diesem ihren Bewegungsvermögen des Ein-
flusses der Nerven.

§. 29.

Diese Nerven entspringen aus dem Gehirn
und aus dem Rückenmark, und es scheint, daß
die Größe der beyden letztern in Vergleichung
zur Dicke der daraus entstehenden Nerven mit
den Geisteskräften der Thiere im umgekehrten
Verhältniß stehe*), so daß der Mensch von
allen das größte Gehirn, in Vergleichung sei-
ner sehr dünnen Nerven, hat; da hingegen
einfältige Thiere, wie z. B. die hieländischen
Amphibien, dicke Nerven bey einem sehr klei-
nen Gehirne haben.

§. 30.

Außer dem Einfluß, den die Nerven auf
die Muskelbewegung haben, ist ihr zweytes

*) Diese scharfsinnige Bemerkung gehört dem Hrn.
Hofr. Sömmerring. s. Dess. Diss, de basi en-
cephali
p. 17.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000029">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0059" xml:id="pb039_0001" n="39"/>
zwar ohne wie andere Muskeln zu ermüden,<lb/>
oder endlich zu schmerzen, als Haupttriebfeder<lb/>
des Blutumlaufs, in seiner schlagenden Be-<lb/>
wegung ist.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 28.</head><lb/>
          <p>Beyde Arten von Muskeln aber, bis un-<lb/>
willkürlichen sowohl als die, so sich nach dem<lb/>
Entschlusse des Willens bewegen, bedürfen zu<lb/>
diesem ihren Bewegungsvermögen des Ein-<lb/>
flusses der Nerven.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 29.</head><lb/>
          <p>Diese Nerven entspringen aus dem Gehirn<lb/>
und aus dem Rückenmark, und es scheint, daß<lb/>
die Größe der beyden letztern in Vergleichung<lb/>
zur Dicke der daraus entstehenden Nerven mit<lb/>
den Geisteskräften der Thiere im umgekehrten<lb/>
Verhältniß stehe<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Diese scharfsinnige Bemerkung gehört dem Hrn.<lb/>
Hofr. Sömmerring. s. Dess. <hi rendition="#aq">Diss</hi>, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de basi en-<lb/>
cephali</hi></hi> <hi rendition="#aq">p</hi>. 17.</p></note>, so daß der Mensch von<lb/>
allen das größte Gehirn, in Vergleichung sei-<lb/>
ner sehr dünnen Nerven, hat; da hingegen<lb/>
einfältige Thiere, wie z. B. die hieländischen<lb/>
Amphibien, dicke Nerven bey einem sehr klei-<lb/>
nen Gehirne haben.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 30.</head><lb/>
          <p>Außer dem Einfluß, den die Nerven auf<lb/>
die Muskelbewegung haben, ist ihr zweytes<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[39/0059] zwar ohne wie andere Muskeln zu ermüden, oder endlich zu schmerzen, als Haupttriebfeder des Blutumlaufs, in seiner schlagenden Be- wegung ist. §. 28. Beyde Arten von Muskeln aber, bis un- willkürlichen sowohl als die, so sich nach dem Entschlusse des Willens bewegen, bedürfen zu diesem ihren Bewegungsvermögen des Ein- flusses der Nerven. §. 29. Diese Nerven entspringen aus dem Gehirn und aus dem Rückenmark, und es scheint, daß die Größe der beyden letztern in Vergleichung zur Dicke der daraus entstehenden Nerven mit den Geisteskräften der Thiere im umgekehrten Verhältniß stehe *), so daß der Mensch von allen das größte Gehirn, in Vergleichung sei- ner sehr dünnen Nerven, hat; da hingegen einfältige Thiere, wie z. B. die hieländischen Amphibien, dicke Nerven bey einem sehr klei- nen Gehirne haben. §. 30. Außer dem Einfluß, den die Nerven auf die Muskelbewegung haben, ist ihr zweytes *) Diese scharfsinnige Bemerkung gehört dem Hrn. Hofr. Sömmerring. s. Dess. Diss, de basi en- cephali p. 17.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/59
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/59>, abgerufen am 22.12.2024.