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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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ostindische Topas gehört*); eigentlich durch-
sichtig; zuweilen in etwas opalisirend; seine
Crystallisation als sechsseitige einfache oder dop-
pelte Pyramide (-tab. II fig. 18. -); und
theils von concentrischem Gefüge, wie der Leucit
oder mancher rothe Granat**). Ist der här-
teste Stein dieses Geschlechts. Mittel-Gewicht
= 4000. Gehalt (nach Klaproth) = 98,50
Thonerde, 1 Eisenkalk, 0,50 Kalkerde. Findet
sich wohl bloß als Gerölle; zumahl auf Ceilan.

3. Rubin, Spinell.

Roth in mancherley Abstufungen; daher die
besondern Benennungen, da der ponceaurothe
Spinell genannt wird, der rosenrothe Balais,
der ins Hyacinthrothe fallende Kubicell etc.
zuweilen geht er aber auch ins Blauliche, ins
Weiße etc.; seine Crystallisation mannigfaltig;
doch meist als doppelt vierseitige Pyramide
(-tab. II. fig. 5 -) oder als sechsseitige
Säule oder Tafel, in mancherley Abänderungen.
Mittel-Gewicht = 3700. Gehalt (nach Klap-
roth) = 74,50 Thonerde, 15,50 Kieselerde,
8,25 Talkerde, 0,75 Kalkerde, 1,50 Eisen-
kalk***). Fundort Ceilan, Pegu etc.

*) Ueberhaupt gibt die Farbe ein weit minder wesent-
liches, sondern mehr zufälliges äußeres Kennzei-
chen der Edelsteine ab, als ihr specifisches Ge-
wicht, Bruch, Härte und Crystallisation.
**) Dieses Gefüge zeigt sich zumahl bey minder durch-
sichtigen. Wenn von solchen Saphiren (und auch
manchen andern Edelsteinen ähnlicher Crystallisa-
tion) die Spitze stumpf abgeschliffen wird, so
spielen sie bey auffallendem Lichte mit einem be-
weglichen 6 strahligen Sterne; daher sie Stern-
saphire genannt werden.
***) Nach Vauquelin nur Thonerde mit 8,78 Talk-
erde und 6,18 Chromiumkalk.

ostindische Topas gehört*); eigentlich durch-
sichtig; zuweilen in etwas opalisirend; seine
Crystallisation als sechsseitige einfache oder dop-
pelte Pyramide (–tab. II fig. 18. –); und
theils von concentrischem Gefüge, wie der Leucit
oder mancher rothe Granat**). Ist der här-
teste Stein dieses Geschlechts. Mittel-Gewicht
= 4000. Gehalt (nach Klaproth) = 98,50
Thonerde, 1 Eisenkalk, 0,50 Kalkerde. Findet
sich wohl bloß als Gerölle; zumahl auf Ceilan.

3. Rubin, Spinell.

Roth in mancherley Abstufungen; daher die
besondern Benennungen, da der ponceaurothe
Spinell genannt wird, der rosenrothe Balais,
der ins Hyacinthrothe fallende Kubicell ꝛc.
zuweilen geht er aber auch ins Blauliche, ins
Weiße ꝛc.; seine Crystallisation mannigfaltig;
doch meist als doppelt vierseitige Pyramide
(–tab. II. fig. 5 –) oder als sechsseitige
Säule oder Tafel, in mancherley Abänderungen.
Mittel-Gewicht = 3700. Gehalt (nach Klap-
roth) = 74,50 Thonerde, 15,50 Kieselerde,
8,25 Talkerde, 0,75 Kalkerde, 1,50 Eisen-
kalk***). Fundort Ceilan, Pegu ꝛc.

*) Ueberhaupt gibt die Farbe ein weit minder wesent-
liches, sondern mehr zufälliges äußeres Kennzei-
chen der Edelsteine ab, als ihr specifisches Ge-
wicht, Bruch, Härte und Crystallisation.
**) Dieses Gefüge zeigt sich zumahl bey minder durch-
sichtigen. Wenn von solchen Saphiren (und auch
manchen andern Edelsteinen ähnlicher Crystallisa-
tion) die Spitze stumpf abgeschliffen wird, so
spielen sie bey auffallendem Lichte mit einem be-
weglichen 6 strahligen Sterne; daher sie Stern-
saphire genannt werden.
***) Nach Vauquelin nur Thonerde mit 8,78 Talk-
erde und 6,18 Chromiumkalk.
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[568/0588] ostindische Topas gehört *); eigentlich durch- sichtig; zuweilen in etwas opalisirend; seine Crystallisation als sechsseitige einfache oder dop- pelte Pyramide (–tab. II fig. 18. –); und theils von concentrischem Gefüge, wie der Leucit oder mancher rothe Granat **). Ist der här- teste Stein dieses Geschlechts. Mittel-Gewicht = 4000. Gehalt (nach Klaproth) = 98,50 Thonerde, 1 Eisenkalk, 0,50 Kalkerde. Findet sich wohl bloß als Gerölle; zumahl auf Ceilan. 3. Rubin, Spinell. Roth in mancherley Abstufungen; daher die besondern Benennungen, da der ponceaurothe Spinell genannt wird, der rosenrothe Balais, der ins Hyacinthrothe fallende Kubicell ꝛc. zuweilen geht er aber auch ins Blauliche, ins Weiße ꝛc.; seine Crystallisation mannigfaltig; doch meist als doppelt vierseitige Pyramide (–tab. II. fig. 5 –) oder als sechsseitige Säule oder Tafel, in mancherley Abänderungen. Mittel-Gewicht = 3700. Gehalt (nach Klap- roth) = 74,50 Thonerde, 15,50 Kieselerde, 8,25 Talkerde, 0,75 Kalkerde, 1,50 Eisen- kalk ***). Fundort Ceilan, Pegu ꝛc. *) Ueberhaupt gibt die Farbe ein weit minder wesent- liches, sondern mehr zufälliges äußeres Kennzei- chen der Edelsteine ab, als ihr specifisches Ge- wicht, Bruch, Härte und Crystallisation. **) Dieses Gefüge zeigt sich zumahl bey minder durch- sichtigen. Wenn von solchen Saphiren (und auch manchen andern Edelsteinen ähnlicher Crystallisa- tion) die Spitze stumpf abgeschliffen wird, so spielen sie bey auffallendem Lichte mit einem be- weglichen 6 strahligen Sterne; daher sie Stern- saphire genannt werden. ***) Nach Vauquelin nur Thonerde mit 8,78 Talk- erde und 6,18 Chromiumkalk.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 568. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/588>, abgerufen am 25.11.2024.