Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

und bey andern hingegen auf lange Jahrhun-
derte erstreckt. Ueberhaupt aber theilt man die
Pflanzen in perennirende und Sommerge-
wächse, welche letztere nähmlich schon mit
dem Ende ihres eisten Sommers absterben.

Anm. Auch von dem Wiederaufleben nach einem lan-
gen Vertrocknen, das im Thierreich vom Räder-
thier (S. 414. 483.) und vom Kleisteraal behauptet
worden, finden sich unter den Gewächsen ähnliche
Beyspiele: besonders an der deßhalb längst be-
rufenen Himmelsblume oder Sternschnuppe (tre-
tremella
nostoc). Ich habe von dieser merkwürdigen
Erscheinung in der Abhandl. de vi vitali sanguini
deneganda
etc. Gotting. 1795. 4. pag. 8. gehandelt.

§. 206.

Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet
der Raum hier nur etwas Weniges kurz zu
berühren.



Der unermeßlich große Einfluß ist schon
oben (§. 172 u. f.) berührt, den die Pflanzen
durch ihren phlogistischen Proceß auf die atmo-
sphärische Luft äußern, indem sie derselben einer-
seits das aus dem Thierreich unablässig zu-
fließende irrespirable kohlengesäuerte Gas eben
so unaufhörlich wieder entziehen und zu ihrer
Selbsterhaltung verwenden; und anderseits der-
selben durch ihre Blätter in der Hellung Sauer-
stoffgas liefern.

und bey andern hingegen auf lange Jahrhun-
derte erstreckt. Ueberhaupt aber theilt man die
Pflanzen in perennirende und Sommerge-
wächse, welche letztere nähmlich schon mit
dem Ende ihres eisten Sommers absterben.

Anm. Auch von dem Wiederaufleben nach einem lan-
gen Vertrocknen, das im Thierreich vom Räder-
thier (S. 414. 483.) und vom Kleisteraal behauptet
worden, finden sich unter den Gewächsen ähnliche
Beyspiele: besonders an der deßhalb längst be-
rufenen Himmelsblume oder Sternschnuppe (tre-
tremella
nostoc). Ich habe von dieser merkwürdigen
Erscheinung in der Abhandl. de vi vitali sanguini
deneganda
ꝛc. Gotting. 1795. 4. pag. 8. gehandelt.

§. 206.

Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet
der Raum hier nur etwas Weniges kurz zu
berühren.



Der unermeßlich große Einfluß ist schon
oben (§. 172 u. f.) berührt, den die Pflanzen
durch ihren phlogistischen Proceß auf die atmo-
sphärische Luft äußern, indem sie derselben einer-
seits das aus dem Thierreich unablässig zu-
fließende irrespirable kohlengesäuerte Gas eben
so unaufhörlich wieder entziehen und zu ihrer
Selbsterhaltung verwenden; und anderseits der-
selben durch ihre Blätter in der Hellung Sauer-
stoffgas liefern.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000029">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0533" xml:id="pb513_0001" n="513"/>
und bey andern hingegen auf lange Jahrhun-<lb/>
derte erstreckt. Ueberhaupt aber theilt man die<lb/>
Pflanzen in perennirende und Sommerge-<lb/>
wächse, welche letztere nähmlich schon mit<lb/>
dem Ende ihres eisten Sommers absterben.</p>
          <p rendition="#indent-1 #small">Anm. Auch von dem Wiederaufleben nach einem lan-<lb/>
gen Vertrocknen, das im Thierreich vom Räder-<lb/>
thier (S. 414. 483.) und vom Kleisteraal behauptet<lb/>
worden, finden sich unter den Gewächsen ähnliche<lb/>
Beyspiele: besonders an der deßhalb längst be-<lb/>
rufenen Himmelsblume oder Sternschnuppe (<hi rendition="#aq">tre-<lb/>
tremella</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">nostoc</hi></hi>). Ich habe von dieser merkwürdigen<lb/>
Erscheinung in der Abhandl. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de vi vitali sanguini<lb/>
deneganda</hi></hi> <hi rendition="#aq">&#xA75B;c. Gotting</hi>. 1795. 4. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 8. gehandelt.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 206.</head><lb/>
          <p>Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet<lb/>
der Raum hier nur etwas Weniges kurz zu<lb/>
berühren.</p>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <p>Der unermeßlich große Einfluß ist schon<lb/>
oben (§. 172 u. f.) berührt, den die Pflanzen<lb/>
durch ihren phlogistischen Proceß auf die atmo-<lb/>
sphärische Luft äußern, indem sie derselben einer-<lb/>
seits das aus dem Thierreich unablässig zu-<lb/>
fließende irrespirable kohlengesäuerte Gas eben<lb/>
so unaufhörlich wieder entziehen und zu ihrer<lb/>
Selbsterhaltung verwenden; und anderseits der-<lb/>
selben durch ihre Blätter in der Hellung Sauer-<lb/>
stoffgas liefern.</p>
        </div>
        <div n="2">
</div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[513/0533] und bey andern hingegen auf lange Jahrhun- derte erstreckt. Ueberhaupt aber theilt man die Pflanzen in perennirende und Sommerge- wächse, welche letztere nähmlich schon mit dem Ende ihres eisten Sommers absterben. Anm. Auch von dem Wiederaufleben nach einem lan- gen Vertrocknen, das im Thierreich vom Räder- thier (S. 414. 483.) und vom Kleisteraal behauptet worden, finden sich unter den Gewächsen ähnliche Beyspiele: besonders an der deßhalb längst be- rufenen Himmelsblume oder Sternschnuppe (tre- tremella nostoc). Ich habe von dieser merkwürdigen Erscheinung in der Abhandl. de vi vitali sanguini deneganda ꝛc. Gotting. 1795. 4. pag. 8. gehandelt. §. 206. Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet der Raum hier nur etwas Weniges kurz zu berühren. Der unermeßlich große Einfluß ist schon oben (§. 172 u. f.) berührt, den die Pflanzen durch ihren phlogistischen Proceß auf die atmo- sphärische Luft äußern, indem sie derselben einer- seits das aus dem Thierreich unablässig zu- fließende irrespirable kohlengesäuerte Gas eben so unaufhörlich wieder entziehen und zu ihrer Selbsterhaltung verwenden; und anderseits der- selben durch ihre Blätter in der Hellung Sauer- stoffgas liefern.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/533
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 513. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/533>, abgerufen am 25.11.2024.