sechs und mehr Stücke zerschneiden, und jedes Stück wird binnen einigen Tagen wieder zu ganzen Polypen erwachsen. Man kann ihnen den Kopf oder den Hintertheil der Länge nach spalten, und sich vielköpfige oder vielgeschwänzte Polypen schaffen. Man kann mehrere in einander stecken, und so oder auf andere Weise zu wunderlichen monströsen Gruppen zu- sammen heilen. Man kann sie durch einen, freylich Uebung und Geduld erfordernden, Hand- griff wie einen Handschuh umkehren. Man kann sie der Länge nach aufschlitzen, und wie ein Stückchen Band ausbreiten, und doch kön- nen auch dann, wie Rösel zuerst bemerkt hat, mehrere auf eine schwer zu begreifende Weise einander auffressen, oder eigentlich in einander schmelzen. Man kann sie, nach den merkwür- digen Versuchen des seel. Hofr. Lichtenberg*), mit Schlingen von Haaren durchschnüren, und während daß die Schlinge allmählich durchschnei- det, werden die derweil getrennten Theile doch schon wieder an einander wachsen u. s. w.
1. +. Viridis. der grüne Armpolype. H. vi- ridis tentaculis breuioribus.
(tab. 1. fig. 10.)
Diese Gattung scheint mehr als die übrigen in Rücksicht der Stärke und Länge des Körpers und der Arme zu varliren. Die hier abgebil- dete Art findet sich in unserer Nachbarschaft; und die Beobachtung ihrer Reproduction hat mich zuerst auf die Untersuchungen über den Bildungstrieb geführt.
*) S. Götting. Magaz. III. Jahrg. 4 St. S. 565 u. f.
sechs und mehr Stücke zerschneiden, und jedes Stück wird binnen einigen Tagen wieder zu ganzen Polypen erwachsen. Man kann ihnen den Kopf oder den Hintertheil der Länge nach spalten, und sich vielköpfige oder vielgeschwänzte Polypen schaffen. Man kann mehrere in einander stecken, und so oder auf andere Weise zu wunderlichen monströsen Gruppen zu- sammen heilen. Man kann sie durch einen, freylich Uebung und Geduld erfordernden, Hand- griff wie einen Handschuh umkehren. Man kann sie der Länge nach aufschlitzen, und wie ein Stückchen Band ausbreiten, und doch kön- nen auch dann, wie Rösel zuerst bemerkt hat, mehrere auf eine schwer zu begreifende Weise einander auffressen, oder eigentlich in einander schmelzen. Man kann sie, nach den merkwür- digen Versuchen des seel. Hofr. Lichtenberg*), mit Schlingen von Haaren durchschnüren, und während daß die Schlinge allmählich durchschnei- det, werden die derweil getrennten Theile doch schon wieder an einander wachsen u. s. w.
1. †. Viridis. der grüne Armpolype. H. vi- ridis tentaculis breuioribus.
(tab. 1. fig. 10.)
Diese Gattung scheint mehr als die übrigen in Rücksicht der Stärke und Länge des Körpers und der Arme zu varliren. Die hier abgebil- dete Art findet sich in unserer Nachbarschaft; und die Beobachtung ihrer Reproduction hat mich zuerst auf die Untersuchungen über den Bildungstrieb geführt.
*) S. Götting. Magaz. III. Jahrg. 4 St. S. 565 u. f.
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[481/0501]
sechs und mehr Stücke zerschneiden, und jedes
Stück wird binnen einigen Tagen wieder zu
ganzen Polypen erwachsen. Man kann ihnen
den Kopf oder den Hintertheil der Länge nach
spalten, und sich vielköpfige oder vielgeschwänzte
Polypen schaffen. Man kann mehrere in
einander stecken, und so oder auf andere
Weise zu wunderlichen monströsen Gruppen zu-
sammen heilen. Man kann sie durch einen,
freylich Uebung und Geduld erfordernden, Hand-
griff wie einen Handschuh umkehren. Man
kann sie der Länge nach aufschlitzen, und wie
ein Stückchen Band ausbreiten, und doch kön-
nen auch dann, wie Rösel zuerst bemerkt hat,
mehrere auf eine schwer zu begreifende Weise
einander auffressen, oder eigentlich in einander
schmelzen. Man kann sie, nach den merkwür-
digen Versuchen des seel. Hofr. Lichtenberg *),
mit Schlingen von Haaren durchschnüren, und
während daß die Schlinge allmählich durchschnei-
det, werden die derweil getrennten Theile doch
schon wieder an einander wachsen u. s. w.
1. †. Viridis. der grüne Armpolype. H. vi-
ridis tentaculis breuioribus.
(tab. 1. fig. 10.)
Diese Gattung scheint mehr als die übrigen
in Rücksicht der Stärke und Länge des Körpers
und der Arme zu varliren. Die hier abgebil-
dete Art findet sich in unserer Nachbarschaft;
und die Beobachtung ihrer Reproduction hat
mich zuerst auf die Untersuchungen über den
Bildungstrieb geführt.
*) S. Götting. Magaz. III. Jahrg. 4 St. S. 565 u. f.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/501>, abgerufen am 25.11.2024.
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