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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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fische etc. vertilgen viele nutzbare Thiere: -
oder schaden den Gewächsen, Bäumen, Gar-
tenfrüchten, dem Getreide u. s. w. wie die Feld-
mäuse, Hamster, Leming, Hirsche, Hasen,
Biber, Affen, Elephanten, Rhinocer, Nil-
pferde etc. oder gehen andern Eßwaaren nach;
wie Ratten, Mäuse, Fledermäuse, Murmel-
thiere u. s. w. Gift scheint kein einziges Thier
dieser Classe zu besitzen, außer in der Wuth und
Wasserscheue, der zumahl die aus dem Hundege-
schlecht ausgesetzt sind.

§. 53.

Man hat verschiedene künstliche, d. h. bloß
von einzelnen zum Classificationsgrunde geleg-
ten Charactern entlehnte Systeme (systemata
artificialia
), nach welchen verdiente Naturfor-
scher die Säugethiere zu ordnen versucht haben.
Aristotelis Eintheilung z. B. ist auf die Verschie-
denheit der Zehen und Klauen gegründet, und
die haben auch Ray u. a. nach der Hand ange-
nommen und weiter bearbeitet. Aber hierbey
müssen die verwandtesten und im Ganzen noch so
ähnlichen Gattungen von Ameisenbären, Faul-
thieren etc. getrennt, und in ganz verschiedene
Ordnungen versetzt werden, bloß weil die eine
mehr, die andere weniger Zehen hat. Linne
hat die Zähne zum Classificationsgrund gewählt,
ein Weg, auf dem man aber nicht minder, bald
auf die unnatürlichsten Trennungen, bald auf die

fische ꝛc. vertilgen viele nutzbare Thiere: –
oder schaden den Gewächsen, Bäumen, Gar-
tenfrüchten, dem Getreide u. s. w. wie die Feld-
mäuse, Hamster, Leming, Hirsche, Hasen,
Biber, Affen, Elephanten, Rhinocer, Nil-
pferde ꝛc. oder gehen andern Eßwaaren nach;
wie Ratten, Mäuse, Fledermäuse, Murmel-
thiere u. s. w. Gift scheint kein einziges Thier
dieser Classe zu besitzen, außer in der Wuth und
Wasserscheue, der zumahl die aus dem Hundege-
schlecht ausgesetzt sind.

§. 53.

Man hat verschiedene künstliche, d. h. bloß
von einzelnen zum Classificationsgrunde geleg-
ten Charactern entlehnte Systeme (systemata
artificialia
), nach welchen verdiente Naturfor-
scher die Säugethiere zu ordnen versucht haben.
Aristotelis Eintheilung z. B. ist auf die Verschie-
denheit der Zehen und Klauen gegründet, und
die haben auch Ray u. a. nach der Hand ange-
nommen und weiter bearbeitet. Aber hierbey
müssen die verwandtesten und im Ganzen noch so
ähnlichen Gattungen von Ameisenbären, Faul-
thieren ꝛc. getrennt, und in ganz verschiedene
Ordnungen versetzt werden, bloß weil die eine
mehr, die andere weniger Zehen hat. Linné
hat die Zähne zum Classificationsgrund gewählt,
ein Weg, auf dem man aber nicht minder, bald
auf die unnatürlichsten Trennungen, bald auf die

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[55/0079] fische ꝛc. vertilgen viele nutzbare Thiere: – oder schaden den Gewächsen, Bäumen, Gar- tenfrüchten, dem Getreide u. s. w. wie die Feld- mäuse, Hamster, Leming, Hirsche, Hasen, Biber, Affen, Elephanten, Rhinocer, Nil- pferde ꝛc. oder gehen andern Eßwaaren nach; wie Ratten, Mäuse, Fledermäuse, Murmel- thiere u. s. w. Gift scheint kein einziges Thier dieser Classe zu besitzen, außer in der Wuth und Wasserscheue, der zumahl die aus dem Hundege- schlecht ausgesetzt sind. §. 53. Man hat verschiedene künstliche, d. h. bloß von einzelnen zum Classificationsgrunde geleg- ten Charactern entlehnte Systeme (systemata artificialia), nach welchen verdiente Naturfor- scher die Säugethiere zu ordnen versucht haben. Aristotelis Eintheilung z. B. ist auf die Verschie- denheit der Zehen und Klauen gegründet, und die haben auch Ray u. a. nach der Hand ange- nommen und weiter bearbeitet. Aber hierbey müssen die verwandtesten und im Ganzen noch so ähnlichen Gattungen von Ameisenbären, Faul- thieren ꝛc. getrennt, und in ganz verschiedene Ordnungen versetzt werden, bloß weil die eine mehr, die andere weniger Zehen hat. Linné hat die Zähne zum Classificationsgrund gewählt, ein Weg, auf dem man aber nicht minder, bald auf die unnatürlichsten Trennungen, bald auf die

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/79>, abgerufen am 25.11.2024.