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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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darf, sondern aus mächtigen, theils ganze Flöz-
lagen bildenden Massen von gleichgroßen Körnern
dichten Kalksteins besteht, die durch ein kalkiges
oder mergelartiges Cäment zu einem festen Gestein
zusammen verbunden sind. Es gehören dahin
nahmentlich die berühmten Sorten von englischem
Baustein, Portlandstone, Purbeckstone und
Bathstone.

11. Mergel. Marga. (Fr. marne, Engl. marl.)

Ein inniges Gemenge von Kalk, Thon, Sand etc.
daher die mancherley Benennungen der Arten
(a potiori) Kalk-Mergel, Thon-Mergel etc.
Meist grau in andere unansehnliche Farben; un-
durchsichtig; von verschiedenem Zusammenhang und
Festigkeit. Daher besonders drey Hauptarten
desselben zu unterscheiden sind:

1) Mergel-Erde.

Mehr oder weniger los oder zusammengebacken;
mager; meist rauh anzufühlen; leicht*).

2) Mergeltuff, Tuchstein.

Von lockerem, durchlöchertem, theils gleichsam
schwammichtem Gefüge; meist erdigem Bruch. Fast
immer voller Reste und Spuren vegetabilischer

*) Linne hat bekanntlich in seiner Mineralogie auch
den Bodensatz des befruchtenden Nilschlamms zum
Mergel gerechnet, und als eine besondere Art unter
dem Nahmen von Marga (argilla) Nilotica auf-
geführt. Ich habe aber durch die Güte des Hrn.
Baronet Banks eine Flasche mit dem schlammichten
Nilwasser erhalten, die Sir Richard Worslev,
zur Zeit der Ueberschwemmung in Aegypten, gefüllt
hatte, und finde bey der Untersuchung, daß jener
Bodensatz hauptsächlich auch aus fettem düngen-
dem Moder von vegetabilischen Stoffen besteht.

darf, sondern aus mächtigen, theils ganze Flöz-
lagen bildenden Massen von gleichgroßen Körnern
dichten Kalksteins besteht, die durch ein kalkiges
oder mergelartiges Cäment zu einem festen Gestein
zusammen verbunden sind. Es gehören dahin
nahmentlich die berühmten Sorten von englischem
Baustein, Portlandstone, Purbeckstone und
Bathstone.

11. Mergel. Marga. (Fr. marne, Engl. marl.)

Ein inniges Gemenge von Kalk, Thon, Sand ꝛc.
daher die mancherley Benennungen der Arten
(a potiori) Kalk-Mergel, Thon-Mergel ꝛc.
Meist grau in andere unansehnliche Farben; un-
durchsichtig; von verschiedenem Zusammenhang und
Festigkeit. Daher besonders drey Hauptarten
desselben zu unterscheiden sind:

1) Mergel-Erde.

Mehr oder weniger los oder zusammengebacken;
mager; meist rauh anzufühlen; leicht*).

2) Mergeltuff, Tuchstein.

Von lockerem, durchlöchertem, theils gleichsam
schwammichtem Gefüge; meist erdigem Bruch. Fast
immer voller Reste und Spuren vegetabilischer

*) Linné hat bekanntlich in seiner Mineralogie auch
den Bodensatz des befruchtenden Nilschlamms zum
Mergel gerechnet, und als eine besondere Art unter
dem Nahmen von Marga (argilla) Nilotica auf-
geführt. Ich habe aber durch die Güte des Hrn.
Baronet Banks eine Flasche mit dem schlammichten
Nilwasser erhalten, die Sir Richard Worslev,
zur Zeit der Ueberschwemmung in Aegypten, gefüllt
hatte, und finde bey der Untersuchung, daß jener
Bodensatz hauptsächlich auch aus fettem düngen-
dem Moder von vegetabilischen Stoffen besteht.
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[589/0613] darf, sondern aus mächtigen, theils ganze Flöz- lagen bildenden Massen von gleichgroßen Körnern dichten Kalksteins besteht, die durch ein kalkiges oder mergelartiges Cäment zu einem festen Gestein zusammen verbunden sind. Es gehören dahin nahmentlich die berühmten Sorten von englischem Baustein, Portlandstone, Purbeckstone und Bathstone. 11. Mergel. Marga. (Fr. marne, Engl. marl.) Ein inniges Gemenge von Kalk, Thon, Sand ꝛc. daher die mancherley Benennungen der Arten (a potiori) Kalk-Mergel, Thon-Mergel ꝛc. Meist grau in andere unansehnliche Farben; un- durchsichtig; von verschiedenem Zusammenhang und Festigkeit. Daher besonders drey Hauptarten desselben zu unterscheiden sind: 1) Mergel-Erde. Mehr oder weniger los oder zusammengebacken; mager; meist rauh anzufühlen; leicht *). 2) Mergeltuff, Tuchstein. Von lockerem, durchlöchertem, theils gleichsam schwammichtem Gefüge; meist erdigem Bruch. Fast immer voller Reste und Spuren vegetabilischer *) Linné hat bekanntlich in seiner Mineralogie auch den Bodensatz des befruchtenden Nilschlamms zum Mergel gerechnet, und als eine besondere Art unter dem Nahmen von Marga (argilla) Nilotica auf- geführt. Ich habe aber durch die Güte des Hrn. Baronet Banks eine Flasche mit dem schlammichten Nilwasser erhalten, die Sir Richard Worslev, zur Zeit der Ueberschwemmung in Aegypten, gefüllt hatte, und finde bey der Untersuchung, daß jener Bodensatz hauptsächlich auch aus fettem düngen- dem Moder von vegetabilischen Stoffen besteht.

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Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

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Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 589. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/613>, abgerufen am 22.11.2024.