ten ein vollkommener neuer Augapfel mit neuer Hornhaut, Augenstern, Crystall-Linse etc. repro- ducirt, der sich bloß dadurch vom andern gesun- den Auge auszeichnet, das er nur erst ungefähr bald so groß ist. (- s. Götting. gel. Anz. 1785 47. St. -)
§. 20.
Wenn die organisirten Körper durch Ernäh- rung und Wachsthum zu ihrer vollen Reife ge- langen, so erhalten sie dann auch das Fortpflan- zungsvermögen (§. 5.), das aber auf eine sehr verschiedene Weise vollzogen wird. Ueberhaupt nähmlich ist entweder schon jedes Individuum für sich im Stande, sein Geschlecht fortzupflanzen; oder aber es müssen sich ihrer zwey mit einan- der paaren oder begatten, wenn sie neue orga- nisirte Körper ihrer Art hervor bringen sollen.
Die mannigfaltigen besondern Verschieden- heiten in diesen beiderley Hauptweisen der Fort- pflanzung lassen sich doch füglich unter folgende vier Arten bringen:
1) Jedes Individuum vermehrt sich auf die ein- fachste Weise, ohne vorher gegangene Befruch- tung: entweder durch Theilung, wie manche Infusions-Thierchen*) und Blumen-Po- lypen**); oder wie bey der Brunnen-Con- ferve so, daß das alte fadenartige Gewächs am einen Ende zu einem dicken Knöpfchen
*)
J. Ellis in den philos. Transact. vol. LIX. P. I. S. 138 u. f. tab. VI. fig. 1-6.
**)
A. Trembley ebendaselbst. vol. XLIII. N. 474. S. 175 u. f. und vol. XLIL. N. 484. S. 138 u. f.
ten ein vollkommener neuer Augapfel mit neuer Hornhaut, Augenstern, Crystall-Linse ꝛc. repro- ducirt, der sich bloß dadurch vom andern gesun- den Auge auszeichnet, das er nur erst ungefähr bald so groß ist. (– s. Götting. gel. Anz. 1785 47. St. –)
§. 20.
Wenn die organisirten Körper durch Ernäh- rung und Wachsthum zu ihrer vollen Reife ge- langen, so erhalten sie dann auch das Fortpflan- zungsvermögen (§. 5.), das aber auf eine sehr verschiedene Weise vollzogen wird. Ueberhaupt nähmlich ist entweder schon jedes Individuum für sich im Stande, sein Geschlecht fortzupflanzen; oder aber es müssen sich ihrer zwey mit einan- der paaren oder begatten, wenn sie neue orga- nisirte Körper ihrer Art hervor bringen sollen.
Die mannigfaltigen besondern Verschieden- heiten in diesen beiderley Hauptweisen der Fort- pflanzung lassen sich doch füglich unter folgende vier Arten bringen:
1) Jedes Individuum vermehrt sich auf die ein- fachste Weise, ohne vorher gegangene Befruch- tung: entweder durch Theilung, wie manche Infusions-Thierchen*) und Blumen-Po- lypen**); oder wie bey der Brunnen-Con- ferve so, daß das alte fadenartige Gewächs am einen Ende zu einem dicken Knöpfchen
*)
J. Ellis in den philos. Transact. vol. LIX. P. I. S. 138 u. f. tab. VI. fig. 1–6.
**)
A. Trembley ebendaselbst. vol. XLIII. N. 474. S. 175 u. f. und vol. XLIL. N. 484. S. 138 u. f.
<TEI><textxml:id="blume000027"><body><divn="1"><divn="2"><prendition="#l1em #small"><pbfacs="#f0054"xml:id="pb030_0001"n="30"/>
ten ein vollkommener neuer Augapfel mit neuer<lb/>
Hornhaut, Augenstern, Crystall-Linse ꝛc. repro-<lb/>
ducirt, der sich bloß dadurch vom andern gesun-<lb/>
den Auge auszeichnet, das er nur erst ungefähr<lb/>
bald so groß ist. (– s. Götting. gel. Anz. 1785<lb/>
47. St. –)</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 20.</head><lb/><p>Wenn die organisirten Körper durch Ernäh-<lb/>
rung und Wachsthum zu ihrer vollen Reife ge-<lb/>
langen, so erhalten sie dann auch das Fortpflan-<lb/>
zungsvermögen (§. 5.), das aber auf eine sehr<lb/>
verschiedene Weise vollzogen wird. Ueberhaupt<lb/>
nähmlich ist entweder schon jedes Individuum für<lb/>
sich im Stande, sein Geschlecht fortzupflanzen;<lb/>
oder aber es müssen sich ihrer zwey mit einan-<lb/>
der paaren oder begatten, wenn sie neue orga-<lb/>
nisirte Körper ihrer Art hervor bringen sollen.</p><p>Die mannigfaltigen besondern Verschieden-<lb/>
heiten in diesen beiderley Hauptweisen der Fort-<lb/>
pflanzung lassen sich doch füglich unter folgende<lb/>
vier Arten bringen:</p><prendition="#indent-1">1) Jedes Individuum vermehrt sich auf die ein-<lb/>
fachste Weise, ohne vorher gegangene Befruch-<lb/>
tung: entweder durch Theilung, wie manche<lb/>
Infusions-Thierchen<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>J. Ellis in den <hirendition="#i"><hirendition="#aq">philos</hi></hi>. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Transact</hi></hi>. <hirendition="#aq">vol</hi>. LIX. P. I.<lb/>
S. 138 u. f. tab. VI. fig. 1–6.</p></note> und Blumen-Po-<lb/>
lypen<noteanchored="true"place="foot"n="**)"><p>A. Trembley ebendaselbst. <hirendition="#aq">vol</hi>. XLIII. <hirendition="#aq">N</hi>. 474. S.<lb/>
175 u. f. und <hirendition="#aq">vol</hi>. XLIL. <hirendition="#aq">N</hi>. 484. S. 138 u. f.</p></note>; oder wie bey der Brunnen-Con-<lb/>
ferve so, daß das alte fadenartige Gewächs<lb/>
am einen Ende zu einem dicken Knöpfchen<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[30/0054]
ten ein vollkommener neuer Augapfel mit neuer
Hornhaut, Augenstern, Crystall-Linse ꝛc. repro-
ducirt, der sich bloß dadurch vom andern gesun-
den Auge auszeichnet, das er nur erst ungefähr
bald so groß ist. (– s. Götting. gel. Anz. 1785
47. St. –)
§. 20.
Wenn die organisirten Körper durch Ernäh-
rung und Wachsthum zu ihrer vollen Reife ge-
langen, so erhalten sie dann auch das Fortpflan-
zungsvermögen (§. 5.), das aber auf eine sehr
verschiedene Weise vollzogen wird. Ueberhaupt
nähmlich ist entweder schon jedes Individuum für
sich im Stande, sein Geschlecht fortzupflanzen;
oder aber es müssen sich ihrer zwey mit einan-
der paaren oder begatten, wenn sie neue orga-
nisirte Körper ihrer Art hervor bringen sollen.
Die mannigfaltigen besondern Verschieden-
heiten in diesen beiderley Hauptweisen der Fort-
pflanzung lassen sich doch füglich unter folgende
vier Arten bringen:
1) Jedes Individuum vermehrt sich auf die ein-
fachste Weise, ohne vorher gegangene Befruch-
tung: entweder durch Theilung, wie manche
Infusions-Thierchen *) und Blumen-Po-
lypen **); oder wie bey der Brunnen-Con-
ferve so, daß das alte fadenartige Gewächs
am einen Ende zu einem dicken Knöpfchen
*) J. Ellis in den philos. Transact. vol. LIX. P. I.
S. 138 u. f. tab. VI. fig. 1–6.
**) A. Trembley ebendaselbst. vol. XLIII. N. 474. S.
175 u. f. und vol. XLIL. N. 484. S. 138 u. f.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer
Universitäts- und Landesbibliothek Jena.
Anmerkungen zur Transkription:
Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.
In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:
Bogensignaturen und Kustoden
Kolumnentitel
Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q
ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn
jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens
nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen.
Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut
type mit dem Wert preline gekennzeichnet.
Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche
Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten
Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die
Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt
hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/54>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.