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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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u. s. w. Diese Incognita sind aber, wie alle
Analogie lehrt, größtentheils Seegeschöpfe ge-
wesen, und sie finden sich jetzt in diesen Gebirgs-
lagen meist in ruhiger, ungestörter Lage (die Con-
chyliolithen gleichsam wie in ihrer Austerbank, die
Coralliolithen wie in einem Corallenrief etc.), so
daß man aus allen diesen schließen muß, unser
jetziges festes Land sey einst der Meeresboden der
Vorwelt gewesen, und durch gewaltsame plötz-
liche Revolutionen aufs Trockene versetzt worden.

Die gedachtermaßen in diesen Gebirgen man-
nigfaltig abwechselnden Lagen, werden von den
deutschen Bergleuten Flöze genannt, und daher
hat diese Classe von Gebirgen selbst ihren Nah-
men erhalten.

§. 231.

Von diesen drey Hauptclassen von eigentli-
chen Gebirgen, die sämmtlich, - aber in sehr
verschiedenen Zeiträumen, - durch Niederschlag
aus dem Wasser gebildet worden, und zusammen
die feste Rinde unseres Planeten ausmachen, un-
verscheider man nun viertens auch die sogenannten
aufgeschwemmten Erdlager (Fr. couches meu-
bles
), die sich hin und wieder, doch meist nur
im niedern Lande, aber theils in mächtigen
Schichten und weit verbreiteten Strecken finden.
Es gehören dahin z. B. die Lager von lockerem
Sande, Lehm, Mergeltuff etc. welche letztere gar
häufig auch calcinirte und doch theils zum Be-

u. s. w. Diese Incognita sind aber, wie alle
Analogie lehrt, größtentheils Seegeschöpfe ge-
wesen, und sie finden sich jetzt in diesen Gebirgs-
lagen meist in ruhiger, ungestörter Lage (die Con-
chyliolithen gleichsam wie in ihrer Austerbank, die
Coralliolithen wie in einem Corallenrief ꝛc.), so
daß man aus allen diesen schließen muß, unser
jetziges festes Land sey einst der Meeresboden der
Vorwelt gewesen, und durch gewaltsame plötz-
liche Revolutionen aufs Trockene versetzt worden.

Die gedachtermaßen in diesen Gebirgen man-
nigfaltig abwechselnden Lagen, werden von den
deutschen Bergleuten Flöze genannt, und daher
hat diese Classe von Gebirgen selbst ihren Nah-
men erhalten.

§. 231.

Von diesen drey Hauptclassen von eigentli-
chen Gebirgen, die sämmtlich, – aber in sehr
verschiedenen Zeiträumen, – durch Niederschlag
aus dem Wasser gebildet worden, und zusammen
die feste Rinde unseres Planeten ausmachen, un-
verscheider man nun viertens auch die sogenannten
aufgeschwemmten Erdlager (Fr. couches meu-
bles
), die sich hin und wieder, doch meist nur
im niedern Lande, aber theils in mächtigen
Schichten und weit verbreiteten Strecken finden.
Es gehören dahin z. B. die Lager von lockerem
Sande, Lehm, Mergeltuff ꝛc. welche letztere gar
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[515/0539] u. s. w. Diese Incognita sind aber, wie alle Analogie lehrt, größtentheils Seegeschöpfe ge- wesen, und sie finden sich jetzt in diesen Gebirgs- lagen meist in ruhiger, ungestörter Lage (die Con- chyliolithen gleichsam wie in ihrer Austerbank, die Coralliolithen wie in einem Corallenrief ꝛc.), so daß man aus allen diesen schließen muß, unser jetziges festes Land sey einst der Meeresboden der Vorwelt gewesen, und durch gewaltsame plötz- liche Revolutionen aufs Trockene versetzt worden. Die gedachtermaßen in diesen Gebirgen man- nigfaltig abwechselnden Lagen, werden von den deutschen Bergleuten Flöze genannt, und daher hat diese Classe von Gebirgen selbst ihren Nah- men erhalten. §. 231. Von diesen drey Hauptclassen von eigentli- chen Gebirgen, die sämmtlich, – aber in sehr verschiedenen Zeiträumen, – durch Niederschlag aus dem Wasser gebildet worden, und zusammen die feste Rinde unseres Planeten ausmachen, un- verscheider man nun viertens auch die sogenannten aufgeschwemmten Erdlager (Fr. couches meu- bles), die sich hin und wieder, doch meist nur im niedern Lande, aber theils in mächtigen Schichten und weit verbreiteten Strecken finden. Es gehören dahin z. B. die Lager von lockerem Sande, Lehm, Mergeltuff ꝛc. welche letztere gar häufig auch calcinirte und doch theils zum Be-

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

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Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/539>, abgerufen am 22.11.2024.