Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite

nannten Maywürmer, vom neuen als Hülfs-
mittel gegen den tollen Hundsbiß, so wie manche
andere Käser gegen Zahnweh, gepriesen worden.

§. 144.

So unermeßlich der Nutze der Insecten ist,
so ist aber auch anderseits der Schade sehr erheb-
lich, den viele Gattungen derselben anrichten.
Viele sind den Feldfrüchten überhaupt gefähr-
lich, verursachen Mißwachs, und verheeren, wie
die Zug-Heuschrecken, junge Saat, und alles,
wo sie auffallen. Manche sind besonders dem Ge-
treide nachteilig; andere, wie so viele Raupen,
Erbflöhe, Engerlinge etc. den Gartengewäch-
sen; andere Räupen und Käferlarven etc. den
Obstbäumen; die Schildläuse besonders der
Orangerie; die Larven einiger Dermestes-
Gattungen und die Holzraupen den Holzungen;
die Ameisen, Grasraupen etc. den Wiesen; die
Brod-Schaben den Victualien; die weißen Amei-
sen etc. dem Hausgeräthe etc.; die Kleidermotten
der Wolle, dem Pelzwerk u. s. w. Die Lar-
ven vieler kleiner Käferchen den Büchern und Na-
turaliensammlungen. Endlich werden auch ei-
nige Arten von so genanntem Ungeziefer dem Men-
schen selbst, so wie den Pferden, Schafen, Hüh-
nern und andern Hausthieren, ja sogar ver-
schiednen nutzbaren Insecten, den Bienen, Sei-
denwürmern etc. auf unmittelbare Weise lästig;

nannten Maywürmer, vom neuen als Hülfs-
mittel gegen den tollen Hundsbiß, so wie manche
andere Käser gegen Zahnweh, gepriesen worden.

§. 144.

So unermeßlich der Nutze der Insecten ist,
so ist aber auch anderseits der Schade sehr erheb-
lich, den viele Gattungen derselben anrichten.
Viele sind den Feldfrüchten überhaupt gefähr-
lich, verursachen Mißwachs, und verheeren, wie
die Zug-Heuschrecken, junge Saat, und alles,
wo sie auffallen. Manche sind besonders dem Ge-
treide nachteilig; andere, wie so viele Raupen,
Erbflöhe, Engerlinge ꝛc. den Gartengewäch-
sen; andere Räupen und Käferlarven ꝛc. den
Obstbäumen; die Schildläuse besonders der
Orangerie; die Larven einiger Dermestes-
Gattungen und die Holzraupen den Holzungen;
die Ameisen, Grasraupen ꝛc. den Wiesen; die
Brod-Schaben den Victualien; die weißen Amei-
sen ꝛc. dem Hausgeräthe ꝛc.; die Kleidermotten
der Wolle, dem Pelzwerk u. s. w. Die Lar-
ven vieler kleiner Käferchen den Büchern und Na-
turaliensammlungen. Endlich werden auch ei-
nige Arten von so genanntem Ungeziefer dem Men-
schen selbst, so wie den Pferden, Schafen, Hüh-
nern und andern Hausthieren, ja sogar ver-
schiednen nutzbaren Insecten, den Bienen, Sei-
denwürmern ꝛc. auf unmittelbare Weise lästig;

<TEI>
  <text xml:id="blume000027">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0330" xml:id="pb306_0001" n="306"/>
nannten Maywürmer, vom neuen als Hülfs-<lb/>
mittel gegen den tollen Hundsbiß, so wie manche<lb/>
andere Käser gegen Zahnweh, gepriesen worden.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 144.</head><lb/>
          <p>So unermeßlich der Nutze der Insecten ist,<lb/>
so ist aber auch anderseits der Schade sehr erheb-<lb/>
lich, den viele Gattungen derselben anrichten.<lb/>
Viele sind den Feldfrüchten überhaupt gefähr-<lb/>
lich, verursachen Mißwachs, und verheeren, wie<lb/>
die Zug-Heuschrecken, junge Saat, und alles,<lb/>
wo sie auffallen. Manche sind besonders dem Ge-<lb/>
treide nachteilig; andere, wie so viele Raupen,<lb/>
Erbflöhe, Engerlinge &#xA75B;c. den Gartengewäch-<lb/>
sen; andere Räupen und Käferlarven &#xA75B;c. den<lb/>
Obstbäumen; die Schildläuse besonders der<lb/>
Orangerie; die Larven einiger <hi rendition="#aq">Dermestes</hi>-<lb/>
Gattungen und die Holzraupen den Holzungen;<lb/>
die Ameisen, Grasraupen &#xA75B;c. den Wiesen; die<lb/>
Brod-Schaben den Victualien; die weißen Amei-<lb/>
sen &#xA75B;c. dem Hausgeräthe &#xA75B;c.; die Kleidermotten<lb/>
der Wolle, dem Pelzwerk u. s. w. Die Lar-<lb/>
ven vieler kleiner Käferchen den Büchern und Na-<lb/>
turaliensammlungen. Endlich werden auch ei-<lb/>
nige Arten von so genanntem Ungeziefer dem Men-<lb/>
schen selbst, so wie den Pferden, Schafen, Hüh-<lb/>
nern und andern Hausthieren, ja sogar ver-<lb/>
schiednen nutzbaren Insecten, den Bienen, Sei-<lb/>
denwürmern &#xA75B;c. auf unmittelbare Weise lästig;<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[306/0330] nannten Maywürmer, vom neuen als Hülfs- mittel gegen den tollen Hundsbiß, so wie manche andere Käser gegen Zahnweh, gepriesen worden. §. 144. So unermeßlich der Nutze der Insecten ist, so ist aber auch anderseits der Schade sehr erheb- lich, den viele Gattungen derselben anrichten. Viele sind den Feldfrüchten überhaupt gefähr- lich, verursachen Mißwachs, und verheeren, wie die Zug-Heuschrecken, junge Saat, und alles, wo sie auffallen. Manche sind besonders dem Ge- treide nachteilig; andere, wie so viele Raupen, Erbflöhe, Engerlinge ꝛc. den Gartengewäch- sen; andere Räupen und Käferlarven ꝛc. den Obstbäumen; die Schildläuse besonders der Orangerie; die Larven einiger Dermestes- Gattungen und die Holzraupen den Holzungen; die Ameisen, Grasraupen ꝛc. den Wiesen; die Brod-Schaben den Victualien; die weißen Amei- sen ꝛc. dem Hausgeräthe ꝛc.; die Kleidermotten der Wolle, dem Pelzwerk u. s. w. Die Lar- ven vieler kleiner Käferchen den Büchern und Na- turaliensammlungen. Endlich werden auch ei- nige Arten von so genanntem Ungeziefer dem Men- schen selbst, so wie den Pferden, Schafen, Hüh- nern und andern Hausthieren, ja sogar ver- schiednen nutzbaren Insecten, den Bienen, Sei- denwürmern ꝛc. auf unmittelbare Weise lästig;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/330
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/330>, abgerufen am 22.11.2024.