beinen an, selbst aus des seiner Sprache höchst kundigen Luthers Bibel-Uebersetzung lernen.
Dem zufolge wissen wir also in Anwen- dung auf Methodologie in der Naturgeschichte:
Die Gattungen schafft die Natur: der Systematiker bringt sie nach ihren ge- meinschaftlichen Aehnlichkeiten unter Ge- schlechter.
2) Eben so ausgemacht und bekannt ist aber auch, daß hingegen das Wort Gattung von dem Zeitworte sich gatten, abstammt; und da nun im freyen Naturzustande nur die Thiere von einerspecies sich mit einander fruchtbar gatten so versteht sich also von selbst, daß das Wort species, in dem Sinne wo- von hier die Rede ist durch kein anderes deut- sches Wort passender und bezeichnender und bestimmter ausgedruckt werden konnte, als durch Gattung.
3) Daß aber die Homonymie des deut- schen Wortes Geschlecht, indem es sowohl genus als sexus bedeutet, zu Irrung Anlaß geben werde, ist wohl eben so wenig im Ernst zu befürchten als bey dem lateinischen Worte genus, das, wie wir in den Kinderjahren in der Grammatik beym Unterschied der Worte
beinen an, selbst aus des seiner Sprache höchst kundigen Luthers Bibel-Uebersetzung lernen.
Dem zufolge wissen wir also in Anwen- dung auf Methodologie in der Naturgeschichte:
Die Gattungen schafft die Natur: der Systematiker bringt sie nach ihren ge- meinschaftlichen Aehnlichkeiten unter Ge- schlechter.
2) Eben so ausgemacht und bekannt ist aber auch, daß hingegen das Wort Gattung von dem Zeitworte sich gatten, abstammt; und da nun im freyen Naturzustande nur die Thiere von einerspecies sich mit einander fruchtbar gatten so versteht sich also von selbst, daß das Wort species, in dem Sinne wo- von hier die Rede ist durch kein anderes deut- sches Wort passender und bezeichnender und bestimmter ausgedruckt werden konnte, als durch Gattung.
3) Daß aber die Homonymie des deut- schen Wortes Geschlecht, indem es sowohl genus als sexus bedeutet, zu Irrung Anlaß geben werde, ist wohl eben so wenig im Ernst zu befürchten als bey dem lateinischen Worte genus, das, wie wir in den Kinderjahren in der Grammatik beym Unterschied der Worte
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[IX/0013]
beinen an, selbst aus des seiner Sprache höchst
kundigen Luthers Bibel-Uebersetzung lernen.
Dem zufolge wissen wir also in Anwen-
dung auf Methodologie in der Naturgeschichte:
Die Gattungen schafft die Natur: der
Systematiker bringt sie nach ihren ge-
meinschaftlichen Aehnlichkeiten unter Ge-
schlechter.
2) Eben so ausgemacht und bekannt ist
aber auch, daß hingegen das Wort Gattung
von dem Zeitworte sich gatten, abstammt;
und da nun im freyen Naturzustande nur die
Thiere von einer species sich mit einander
fruchtbar gatten so versteht sich also von selbst,
daß das Wort species, in dem Sinne wo-
von hier die Rede ist durch kein anderes deut-
sches Wort passender und bezeichnender und
bestimmter ausgedruckt werden konnte, als
durch Gattung.
3) Daß aber die Homonymie des deut-
schen Wortes Geschlecht, indem es sowohl
genus als sexus bedeutet, zu Irrung Anlaß
geben werde, ist wohl eben so wenig im Ernst
zu befürchten als bey dem lateinischen Worte
genus, das, wie wir in den Kinderjahren in
der Grammatik beym Unterschied der Worte
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. IX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/13>, abgerufen am 23.11.2024.
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